Neue Wege: Aiways’ Vertriebsstrategie im Wandel

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Elektroautomarke Aiways hat kürzlich eine Änderung in ihrer Vertriebsstrategie in Deutschland angekündigt. Die Zusammenarbeit mit der Elektronik-Discounterkette Euronics wurde zum 30. Juni 2023 eingestellt. Dieser Schritt sei jedoch nicht auf finanzielle Schwierigkeiten von Aiways in China zurückzuführen, sondern auf eine Überprüfung der Vertragsbedingungen. Eine zukünftige Zusammenarbeit mit Euronics wird von Aiways nicht ausgeschlossen.

Bis zum 30. Juni 2023 war Euronics ein aktiver Vertriebspartner von Aiways in Deutschland. Seitdem werden nur noch bereits getätigte Bestellungen abgearbeitet und es können keine neuen Vorbestellungen mehr getätigt werden. Aiways Automobile Europe GmbH, mit Sitz in München, bestätigte, dass alle Verträge regelmäßig überprüft und angepasst werden. Dies betreffe auch den aktuellen Vertrag mit Euronics.

Euronics ist eine Einkaufsgenossenschaft und Aiways hat die Möglichkeit, entweder mit der gesamten Kette oder mit einzelnen, eigenständigen Euronics-Händlern zusammenzuarbeiten. Die Details dieser Verhandlungen wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Es bleibt also offen, ob Aiways eine erneute Zusammenarbeit mit der gesamten Kette anstrebt, ob es eine Zusammenarbeit mit einzelnen Händlern auf dem bisherigen Niveau geben wird, ob der Aiways-Auftritt bei ausgewählten Händlern ausgebaut wird oder ob ein Wechsel zu einem gänzlich anderen Vertriebspartner bevorsteht.

Aktuell nur Online-Bestellungen

Trotz der aktuellen Unklarheit über den Vertriebspartner in Deutschland, versichert Aiways, dass es weiterhin einen Vertrieb für seine Fahrzeuge in Deutschland geben wird. Da es derzeit noch kein Nachfolge-Abkommen mit Euronics oder anderen Händlern gibt, ist aktuell nur eine Online-Bestellung über Aiways selbst möglich. Da die Lieferzeiten zwischen vier und sechs Monaten betragen, wird die Auslieferung über die bis dahin feststehenden Partner erfolgen.

Die Vertriebskooperation in Deutschland besteht seit Februar 2020. Ursprünglich plante Aiways in Europa ausschließlich einen Direktvertrieb. Probefahrten und der stationäre Verkauf erfolgten über Euronics, die Wartung über die Werkstattkette ATU. Sowohl ATU als auch Aiways bestätigen, dass diese Kooperation ohne Änderung weiter besteht. Laut Aiways wird die Partnerschaft bis Ende des Jahres sogar ausgebaut.

Im Juni wurden in China Berichte über finanzielle Schwierigkeiten bei Aiways bekannt. Es war die Rede davon, dass Zulieferer und Mitarbeiter nicht mehr bezahlt wurden. Nach einer Recherche unsererseits konnten wir bereits aus dem Umfeld von Aiways erfahren: „Richtig ist, dass es einen Investorenwechsel geben wird, der sich – zugegebenermaßen – etwas zieht. Daher steht auch die Produktion aktuell. Wir gehen aber davon aus, dass sich das innerhalb der nächsten Wochen entscheidet und dann alsbald wieder produziert wird“. Ferner wurde richtiggestellt, dass „Aiways Europe davon nicht betroffen ist, wir warten nur ebenfalls auf Autos“, da die Fertigung derzeit noch still steht.

Quelle: Electrive.net – Euronics verkauft (vorübergehend) keine Aiways mehr

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Chris:

Als die erste Ankündigung vom U5 kam war ich begeistert. 25000€ und nochmal 18 kWh zusätzlich im Kofferraum. Die Zusatz Batterie gibt’s nicht und der Preis ist absurd hoch…

Spock:

Das es einen Investorenwechsel geben wird. Klingt für mich nach noch nicht erfolgt und ist damit nichts anderes als ein Blick in die Glaskugel. Wer sollte denn Online noch bestellen, die Produktion ist doch bereits eingestellt. Wieso sollte Aiways Deutschland nicht vom Produktionsstopp in CN betroffen sein, wie auch bereits kommuniziert. Ich wüsste nicht, dass sie noch außerhalb von CN produzieren? Das ist doch alles nur gerede, die Firma ist fertig. Nach 3 Jahren ca. 1.000 Fahrzeuge in DE und in anderen Ländern sieht es auch nicht besser aus. Genau das ist es, was man aus München immer schon gehört hat, gerede, gerede und nichts als gerede. Ankündigungen die nicht umgesetzt werden, Ersatzteile die nicht geliefert werden können usw..

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