Audi Q5 Plug-in-Hybrid: Sportlicher SUV mit 40 rein elektrischen Kilometern

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 7 min

Der Audi Q5 55 TFSI e quattro ist der erste Vertreter der neuen Plug-in Modelle von Audi. Das Antriebskonzept aus Verbrennungs- und Elektromotor und dessen intelligente Steuerung lassen ihn die täglichen Strecken größtenteils elektrisch zurücklegen. Mit dem E-Kennzeichen nach dem deutschen Elektromobilitätsgesetz profitiert der Besitzer zudem von steuerlichen Vorteilen und kommunalen Verkehrsprivilegien. Der SUV ist ab sofort zu einem Grundpreis von 60.450 Euro in Deutschland bestellbar. Die Markteinführung beginnt im dritten Quartal 2019.

Das neue Antriebskonzept besteht aus einem 2.0 TFSI, einem Vierzylinder-Turbo-Ottomotor mit 185 kW (252 PS) Leistung und 370 Nm Drehmoment sowie einem Elektromotor. Die permanent erregte Sychronmaschine hat 105 kW Peak-Leistung und 350 Nm Peak-Drehmoment. Sie ist zusammen mit der Trennkupplung in die Siebengang S tronic integriert, die das Antriebsmoment auf einen quattro-Triebstrang mit ultra-Technologie weiterleitet.

Der Hybrid-SUV kommt auf eine Systemleistung von 270 kW (367 PS) und ein Gesamtdrehmoment von 500 Nm knapp über der Leerlaufdrehzahl, nämlich bereits bei 1250 Umdrehungen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt 5,3 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit 239 km/h. Nach der Norm für Plug-in-Hybridfahrzeuge liegt der Verbrauch bei 2,4 – 2,1 l/100 km entsprechend 53 – 46 Gramm CO2 pro Kilometer. Seine elektrische Reichweite im WLTP-Zyklus beträgt mehr als 40 Kilometer, was ziemlich genau der durchschnittlichen täglichen Laufleistung eines PKW entspricht. Die Höchstgeschwindigkeit im elektrischen Betrieb liegt bei 135 km/h. Das reicht selbst für Autobahnetappen.

Die Lithium-Ionen-Batterie des SUV befindet sich unter dem Gepäckraumboden. Sie besteht aus 104 prismatischen Zellen und speichert 14,1 kWh Energie mit 381 Volt Spannung. Ihr Kühlkreislauf ist zur optimalen Temperierung an den Kältemittelkreis der Klimaanlage und an den Niedertemperatur-Kühlkreislauf gekoppelt, in dem auch die E-Maschine und die Leistungselektronik integriert sind. Die Klimaanlage arbeitet mit einer Wärmepumpe zusammen, die die Abwärme der Hochvolt-Komponenten bündelt. Mit 1 kW elektrischer Energie kann sie bis zu 3 kW Wärmeleistung erzeugen. Das erhöht die Energieeffizienz des Autos und zugleich den Klimakomfort für die Insassen.

Permanenter Allradantrieb quattro mit ultra-Technologie

Die intelligente Steuerung des Allradantriebs arbeitet prädiktiv – sie blickt mithilfe der Sensorik und der kontinuierlichen Auswertung der Daten zu Fahrdynamik und Fahrerverhalten stets voraus. Dadurch steht der quattro-Antrieb immer schon bereit, wenn er benötigt wird. Bei niedrigen Lasten und ausreichendem Reibwert zwischen Rädern und Fahrbahnbelag wird die Kraftübertragung zur Hinterachse abgekoppelt. Der Antriebsstrang arbeitet dann besonders effizient als Frontantrieb. Der Allradantrieb ist immer dann deaktiviert, wenn er nicht gebraucht wird, bleibt jedoch permanent verfügbar. Das schnelle automatische Zuschalten des Allradantriebs folgt einer dreistufigen Strategie – proaktiv, prädiktiv und reaktiv. Durch die Vernetzung des quattro-Antriebs mit Audi drive select hat der Fahrer die Möglichkeit, neben dem Charakter des Antriebs auch die Allradeigenschaften individuell einzustellen.

Die Fahr-Modi und der weiterentwickelte Effizienzassistent

Besonders leise und lokal emissionsfrei in der Stadt, mit hohen Reichweiten auf der Langstrecke oder sportlich-dynamisch mit der kombinierten Kraft von Verbrennungsmotor und E‑Maschine: Die Antriebsmodi des Audi Q5 55 TFSI e quattro sind vielseitig und intelligent geregelt. Das Konzept ist so ausgelegt, dass Kunden einen Großteil ihrer täglichen Strecken elektrisch zurücklegen können.

Der prädiktive Effizienzassistent PEA passt das Schubrekuperationsverhalten an die jeweilige Situation an. Dafür nutzt er die Streckendaten aus der Navigationsdatenbank und berücksichtigt den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug über das Kamera- und Radarsignal. Das System wählt je nach Situation vorausschauend zwischen dem Freilauf mit ausgeschaltetem Motor und der Schubrekuperation, also der Rückgewinnung von kinetischer und Umwandlung in elektrische Energie.

Wenn die Adaptive Cruise Control ACC aktiviert ist, unterstützt PEA den Fahrer durch selbsttätiges Verzögern und Beschleunigen mit dem Ziel der Effizienz- und Komfortsteigerung. Fährt der Fahrer dagegen ohne ACC, weisen ihn das aktive Fahrpedal mit einem haptischen Impuls und ein optisches Symbol im Cockpit und im Head up Display auf den richtigen Zeitpunkt hin, den Fuß vom Gas zu nehmen, um möglichst viel Bewegungsenergie zu nutzen. Zugleich signalisieren Symbole im Cockpit den jeweiligen Grund einer Geschwindigkeitsreduktion. Hierbei werden angezeigt: Tempolimits, Ortsschilder, Kurven und Gefälle, Kreisverkehre, Kreuzungen, Autobahnausfahrten und vorausfahrender Verkehr.

Der Fahrer kann frei entscheiden, ob und wie er in das Zusammenspiel der beiden Motoren eingreifen möchte. Dazu stehen ihm drei Betriebsmodi zur Verfügung.

Der Hybridmodus wird mit der Zielführung in der Navigation automatisch aktiviert. Er kann aber auch mit der Betriebsartentaste manuell aktiviert werden. In diesem Modus wird die Batterieladung optimal auf die Wegstrecke verteilt, um den Kraftverbrauch zu reduzieren, wobei innerstädtisch und im Stop-and-go-Verkehr überwiegend elektrisch gefahren wird. Er wählt je nach Situation zwischen dem Freilauf mit ausgeschaltetem Motor und der Schubrekuperation. Mit der Schubrekuperation lassen sich bis zu 25 kW Leistung zurück gewinnen – dabei übernimmt die E-Maschine alle leichten Verzögerungen bis 0,1 g, also die Mehrheit der Bremsvorgänge im Verkehrsalltag. Über die Bremsrekuperation werden maximal 80 kW elektrische Leistung generiert bei einer Verzögerung bis 0,2 g. Bei stärkeren Verzögerungswerten kommt die Scheibenbremse ins Spiel. Wenn die Routenführung der MMI Navigation aktiviert ist, versucht die prädiktive Betriebsstrategie den letzten innerstädtischen Streckenabschnitt rein elektrisch zu fahren und mit nahezu leerer Antriebsbatterie am Ziel anzukommen. Die Regelarbeit basiert auf einer Vielzahl von Daten. Sie umfassen die Online-Verkehrsinformationen, die Streckenlänge bis zum Ziel, das Streckenprofil der gewählten Route, die präzisen Nahumfeld-Informationen aus den Navigationsdaten wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Straßenarten, Steigungen und Gefälle sowie die aktuellen Daten der Onboard-Sensoren.

Neben dem Hybrid-Betriebsmodus kann der Fahrer noch zwischen den Modi EV und Battery-Hold wählen. Im EV-Modus wird das Auto ausschließlich elektrisch angetrieben, solange der Fahrer nicht einen variablen spürbaren Druckpunkt im Fahrpedal überschreitet. Der EV-Modus ist die Grundeinstellung bei jedem Fahrzeugstart. Im Battery-Hold Modus wird die Batteriekapazität auf dem aktuellen Stand gehalten.

Ausstattung und Design

Der Audi Q5 55 TFSI e ist serienmäßig großzügig ausgestattet. LED-Scheinwerfer, Sportsitze, Dreizonen-Klimaautomatik, Komfortschlüssel, FIS mit Farbdisplay, PHEV-spezifische Anzeigen und 18 Zoll-Räder im 5-Arm Turbinendesign sind Standard. Die Fondsitze lassen sich längs und in der Lehnenneigung verstellen. Sportliche Details aus dem S line Exterieur Paket schärfen den dynamischen Look: S line Stoßfänger vorn und hinten, ein Diffusor mit Doppelspange hinten sowie ein individuelles Design im Singleframe-Grill mit verschiedenen Elementen in dark chrome.

Schnelles Laden in wenigen Stunden

Zur Serienausstattung des Audi Q5 55 TFSI e quattro gehört das Ladesystem compact sowie ein Mode 3 Kabel mit Typ 2 Stecker zur Verwendung an öffentlichen Ladesäulen. Das Ladesystem compact umfasst Kabel für Haushalts- und Industriesteckdosen sowie eine Bedieneinheit. Das System verfügt über eine LED-Statusanzeige sowie Sicherheitsfunktionen wie Temperatur- und Fehlerstromüberwachung.

An einem CEE-Industrieanschluss mit 400 V / 16 A dauert eine Vollladung nur zweieinhalb Stunden. Dabei lädt das integrierte Ladegerät die Lithium-Ionen-Batterie mit maximal 7,4 kW Leistung. An einer 220 V Haushaltssteckdose kann eine leere Batterie in ca. 6 Stunden bequem über Nacht wieder voll geladen werden. Auch unterwegs kann der Fahrer komfortabel Strom nachtanken. Ein Audi-eigener Ladedienst, der Audi e-tron Charging Service, gewährt Zugang zu rund 100.000 Ladepunkten in Europa. Eine Karte genügt, um das Laden zu starten, unabhängig vom Anbieter.

Lademanagement von der Couch aus: die myAudi App

Mit der myAudi App kann der Kunde die Dienste aus dem Portfolio von Audi connect auf seinem Smartphone nutzen, was bei elektrifizierten Modellen besonders praktisch ist. So lassen sich mit der App der Batterie- und Reichweitenstatus abfragen, Ladevorgänge starten, Ladetimer programmieren sowie Einsicht in die Lade- und Verbrauchsstatistik nehmen. Außerdem zeigt der Routenplaner in der App wie auch die MMI Navigation im Auto die Ladestationen an.

Eine weitere Funktion der myAudi App ist die Vorklimatisierung vor der Abfahrt, die so realisiert wird, dass der Kompressor der Klimaanlage und der Zuheizer im Auto elektrisch arbeiten. Der Kunde kann exakt festlegen, wie der Innenraum beheizt oder gekühlt werden soll, während die Batterie geladen wird. Dasselbe gilt je nach Mehrausstattung für die Sitz- und Lenkradheizung, die Front-, Heckscheiben- und Spiegelheizung sowie für die Sitzkühlung.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 21.05.2019

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Louislouis:

Habe vergessen zu betonen, dass ich nicht den Vorteil genieße, einen Hybriden als Dienstfahrzeug günstig versteuern zu können. Ich kaufe meine Autos als Privatmann und wäre noch nie auf die Idee gekommen, für mein Auto irgendwelche Steuergelder zu fordern. Aber wenn ich meiner Umwelt etwas Gutes tun kann und dafür eine Umweltprämie bekomme, sollte das doch Dich nicht stören! oder würdest Du freiwillig auf ein Steuergeschenk verzichten?

Louislouis:

Es gibt halt auch Personen, die aufgrund eines Handicaps ein SUV (wegen des höheren Ein-und Ausstiegs) benötigen und zugleich sehr oft einen 1,6 t schweren Anhänger ziehen müssen. Mit einem Tesla oder einem E-tron kannst Du keinen Anhänger auf längeren Strecken ziehen, aber mit einem Q5 Hybriden oder einem X3 Hybriden oder einem GLC Hybriden oder mit einem Volvo-Hybriden. Es gibt also mehrere Hybridfahrzeuge mit Anhängerzugeigenschaften, aber keine voll elektrischen Autos! Und ohne Anhänger kann ich mit einem Hybriden auch auf Kurzstrecken oder in der Stadt auf den Verbrennermotor gerne verzichten!

Günter W. B.:

Nun, 40 km rein elektrisch, dass ist ja wohl nur schlechter Witz. Dafür 2,5 Stunden Ladezeit leider auch. Die von der Deutschen Automobilindustrie angeprießenen Hybridfahrzeuge sind längst überholt. Leider werden diese Modelle auch noch üppig von unserem Staat(und unseren Steuergeldern) gefördert. Den Lobbyisten sei Dank!

Alex:

Wow, das ist ungefähr so, als würde ich einen Haufen hundekot mit Glitzer überstreuen und ihn als Einhorn kot für was ganz tolles und neues verkaufen

Sorry Leute, aber diese ganzen hybride sind doch einfach nur rückständig und armselig das sie in Jahr 2019 noch verkauft werden

Axel Sel:

2,5 Stunden Ladezeit für 40 km,da hab ich über 300 km Reichweite elektrisch! Auch eine Inspektion bei einem Hybrid ist 3 bis 4 Mal so teuer wie bei einem BEV! Viel, viel mehr Verschleißteile und Gewicht! In meinen Augen eine Fehlkonstruktion.

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