Bundesregierung verabschiedet Nationale Wasserstoffstrategie und beruft Nationalen Wasserstoffrat

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 7 min

Das Bundeskabinett hat vor wenigen Tagen mit einigen Monaten Verspätung die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Wasserstoff gilt als entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch in manchen Bereichen des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln. Zur konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie soll nun eine flexible und ergebnisorientierte Governance-Struktur geschaffen werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, dessen Mitglieder vom Bundeskabinett ernannt wurden.

„Mit der Wasserstoffstrategie stellen wir die Weichen dafür, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer 1 in der Welt wird. Die Zeit für Wasserstoff und die dafür nötigen Technologien ist reif. Wir müssen daher jetzt die Potenziale für Wertschöpfung, Beschäftigung und den Klimaschutz erschließen und nutzen. Denn Wasserstoff wird ein Schlüsselrohstoff für eine erfolgreiche Energiewende sein. Er wird als Energieträger der Zukunft sowohl in Deutschland als auch weltweit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Dabei wird Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen, wie wir es vor 20 Jahren bereits mit der Förderung der Erneuerbaren Energien getan haben.“ — Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Eine erfolgreiche Energiewende bedeutet die Kombination von Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit mit innovativem und intelligentem Klimaschutz, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in einer aktuellen Mitteilung. Dafür brauche es alternative Optionen zu den derzeit noch eingesetzten fossilen Energieträgern. Wasserstoff bekomme hier eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung und Vollendung der Energiewende. Denn er ermögliche es, mit Hilfe erneuerbarer Energien die CO2-Emissionen vor allem in Industrie und Verkehr deutlich zu verringern.

Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) schafft die Bundesregierung einen kohärenten Handlungsrahmen für die künftige Erzeugung, den Transport, die Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff und damit für entsprechende Innovationen und Investitionen. Sie definiert die Schritte, die notwendig sind, um zur Erreichung der Klimaziele beizutragen, neue Wertschöpfungsketten für die deutsche Wirtschaft zu schaffen und die internationale energiepolitische Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.

Vor diesem Hintergrund verfolgt die NWS insbesondere folgende Ziele:

    • Wasserstofftechnologien als Kernelemente der Energiewende etablieren, um mit Hilfe erneuerbarer Energien Produktionsprozesse zu dekarbonisieren
    • Die regulativen Voraussetzungen für den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien zu schaffen
    • Deutsche Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, indem Forschung und Entwicklung und der der Technologieexport rund um innovative Wasserstofftechnologien forciert werden
    • Die zukünftige nationale Versorgung mit CO2-freiem Wasserstoff und dessen Folgeprodukte sichern und gestalten

Ausführliches über die in der Wasserstoffstrategie festgehaltenen 38 Maßnahmen ist in diesem ausführlichen PDF nachzulesen

„Die Nationale Wasserstoffstrategie wird Deutschland doppelten Schub verleihen – für den Klimaschutz und für die nachhaltige Erholung unserer Wirtschaft nach der Corona-Krise. Grüner Wasserstoff bietet uns die Chance, Klimaschutz in den Bereichen voranzubringen, wo wir bisher noch keine Lösungen hatten, zum Beispiel in der Stahlindustrie oder im Flugverkehr. Das funktioniert, weil die Strategie vor allem auf die Förderung von „grünem Wasserstoff“ ausgerichtet ist. Dafür habe ich mich stark gemacht, denn gut fürs Klima ist auf Dauer nur Wasserstoff aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. Klar ist damit auch: Wer Ja sagt zu Wasserstoff, muss auch Ja sagen zu Windenergie. Für grünen Wasserstoff brauchen wir zusätzlichen grünen Strom. Deswegen müssen und werden wir die erneuerbaren Energien konsequent ausbauen. Grüner Wasserstoff bietet die Chance, Klimaschutz mit nachhaltiger Industrie zu verbinden, also zukunftsfeste und krisenfeste Jobs zu schaffen.“ — Svenja Schulze, Bundesumweltministerin

Wir brauchen Wasserstoff auch im Verkehrsbereich“, sagt Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sein Ministerium beschäftige sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit der Wasserstofftechnologie und habe bereits mehr als 700 Millionen Euro vor allem in die Forschung und Entwicklung investiert. „Jetzt brauchen wir wirtschaftliche Projekte auf dem Markt. Wasserstoff muss für die Menschen erlebbar werden“, so Scheuer. Genau an dieser Stelle setze die Strategie an und nehme die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick – Technologie, Erzeugung, Speicherung, Infrastruktur und Anwendung in Fahrzeugen. Mit den HyLand-Projekten werden bereits in einzelnen Regionen Standorte für die Wasserstofftechnologie von der Erzeugung bis zur Nutzung vor Ort aufgebaut. Dies müsse im nächsten Schritt jetzt bundesweit geschehen, so der Verkehrsminister. „Zusätzlich werden wir ein Wasserstoff-Anwendungs- und Technologie-Zentrum für die Zulieferindustrie sowie eine eigene Brennstoffzellproduktion in Deutschland unterstützen und aufbauen. Das bietet eine Zukunftsperspektive für die deutsche Fahrzeugindustrie und sichert viele Arbeitsplätze.“

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, sagt, „dass der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu einem neuen Jobmotor in Deutschland“ werden kann. Deutschland brauche eine nachhaltige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien, wenn wir bis 2050 klimaneutral sein wollen. Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, bekräftigt, dass der Klimawandel „längst die Überlebensfrage der gesamten Menschheit“ geworden ist. „Mit der Wasserstoffstrategie machen wir einen Quantensprung hin zu CO2-neutralen, Kraftstoffen und damit zu einer globalen Energiewende.“ Grüner, nachhaltig erzeugter Wasserstoff und seine Folgeprodukte wie Methanol „können das saubere Öl von morgen werden“. Vor allem Länder in Nordafrika seien geeignete Produktionsstandorte, da hier die Sonne nahezu unbegrenzt scheint. Gemeinsam mit Marokko entwickle Deutschland bereits die erste industrielle Anlage für Grünen Wasserstoff in Afrika. „Damit schaffen wir dort Arbeitsplätze für die vielen jungen Menschen, stärken die Technologieführerschaft in Deutschland und helfen, die internationalen Klimaziele wirksam zu erreichen.“

„Elektromobilität ist wesentlich effizienter und damit die klimaverträglichere Lösung“

Die nach langen Diskussionen nun beschlossene Wasserstoffstrategie enthält viele Verbesserungen und greift wichtige Bedenken und Anregungen auf. Zentraler Punkt ist, dass die Bundesregierung sich klar für grünen Wasserstoff ausspricht, der ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Nur so ist Wasserstoff CO2-frei und unterstützt das Ziel der Treibhausgasneutralität. Entsprechend dürfen auch nur hierfür Fördergelder eingesetzt werden“, kommentiert Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, die Nationale Wasserstoffstrategie.

Da für die Wasserstoffproduktion enorme Strommengen benötigt werden, müsse der Anteil der erneuerbaren Energien für die inländische Wasserstoffproduktion erheblich ausgeweitet werden, so der VCD-Sprecher weiter. Nur durch den zusätzlichen Ausbau von Windkraft und Photovoltaik könne Wasserstoff einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Klar sei aber auch: „Der Großteil wird importiert werden müssen. Für Produktion und Transport braucht es ambitionierte Nachhaltigkeitskriterien“. Auch in den Erzeugungsländern müsse sichergestellt werden, dass die Energiewende vor Ort nicht durch die Wasserstoffproduktion behindert wird. Die Bundesregierung müsse rasch entsprechende Kriterien verabschieden, damit nicht die gleichen Fehler wie bei der Biokraftstoffproduktion begangen werden.

Im Verkehrsbereich sei der Einsatz von Wasserstoff nur eine begrenzte Option zur Treibhausgasminderung. „Er sollte nur dort eingesetzt werden, wo eine direkte Elektrifizierung nicht möglich ist, etwa für synthetische Kraftstoffe im Flugverkehr“, so Müller-Görnert weiter. Die Nutzung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen im Straßenverkehr hingegen sei ineffizient und teuer. „Mit der gleichen Strommenge, die ein mit synthetischen Kraftstoffen betriebener Pkw 100 Kilometer weit fährt, kommt ein Elektroauto auf die fünf- bis sechsfache Strecke. Die Elektromobilität ist wesentlich effizienter und damit die klimaverträglichere Lösung.

„Darauf müssen wir aufbauen und in der Umsetzung Tempo machen“

Es ist gut, dass die lange erwartete Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung nun endlich vorliegt. Sie formuliert wichtige Grundlagen für die Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärmesektor mit gasförmigen Energieträgern. Darauf müssen wir aufbauen und in der Umsetzung Tempo machen“, kommentiert Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Energiebranche begrüße, dass alle Anwendungssektoren in der Strategie grundsätzlich erwähnt werden. Gerade mit Blick auf den Wärmemarkt allerdings „werden Potenziale verschenkt.“ Das sei „umso bedauerlicher, als dass der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft eine Chance für alle Sektoren ist, um Treibhausgasemissionen zu senken – vom Hochofen bis zum Heizkessel. Im Wärmemarkt ermöglichen steigende Anteile erneuerbarer und dekarbonisierter Gase bezahlbaren Klimaschutz.“ Nur ein möglichst breiter und technologieoffener Ansatz garantiere einen umfassenden Markthochlauf, stetig wachsende Beiträge zum Erreichen der Klimaschutzziele sowie die Zukunftsfähigkeit der Gasinfrastruktur.

Wichtig sei jetzt, dass die Bundesregierung die in der Wasserstoffstrategie geplanten Maßnahmen zeitnah umsetze. Dies sei nicht nur erforderlich, um die Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärme voranzubringen, sondern auch, um Investitionen in neue Technologien auszulösen. „Mit Blick auf erneuerbaren Wasserstoff müssen hierfür die immer noch bestehenden Hemmnisse beim Ausbau der regenerativen Stromerzeugung beseitigt werden“, sagt Andreae.

Beim Start in die Wasserstoffwirtschaft nehme die Energiewirtschaft eine ganz entscheidende Rolle ein – von der Erzeugung über den Transport in Gasleitungen bis hin zur Nutzung in den verschiedenen Anwendungen. Die Energiewirtschaft engagiert sich bereits heute in vielen Power-to-Gas Projekten zur Erzeugung von erneuerbarem und dekarbonisiertem Wasserstoff sowie zahlreichen Forschungsprogrammen. Daher sollte bei der Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie der Blick auf energiewirtschaftliche Zusammenhänge gewahrt bleiben. Der BDEW will in Kürze eine Roadmap Gas veröffentlichen, in der die Vorstellungen der Energiewirtschaft für eine Wasserstoffwirtschaft dargelegt werden.

Auch auf europäischer Ebene müsse das Thema Wasserstoff weiter vorangetrieben werden. „Um Importpotenziale erschließen zu können, ist eine frühzeitige Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union wichtig. Die Bundesregierung sollte in ihrer EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte daher den Aufbau eines europäischen Wasserstoffprojektes forcieren.“ Dazu gehöre vor allem eine einheitliche Definition von grünen und dekarbonisierten Gasen und die Schaffung eines Handelssystems für diese Produkte, inklusive eines EU-weiten, transparentes Nachweissystems. Der BDEW erarbeitet hierzu bereits Vorschläge.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie — Pressemitteilung vom 10.06.2020 // VCD — Pressemitteilung vom 10.06.2020 // BDEW — Pressemitteilung vom 10.06.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Andro Wegner:

Wir hatten die letzten Jahre immer einige TWh Überschussstrom aus Erneuerbaren, der abgeregelt wurde, weil die Leitungen belegt waren. Hätte man früher damit anfangen, damit H2 zu produzieren und gesetzlich zu priorisieren, hätten wir längst eine nationale H2-Wirtschaft. Würde man sich um Firmen und Technologien aus Deutschland kümmern und deren Potenzial nutzen, hätten wir längst eine Möglichkeit, günstigen grünen H2 aus Abwässern zu produzieren und damit beiläufig einige Umweltprobleme zu lösen. Aber wenn man rein auf etablierte Großindustrie und deren Interessen schaut, dann wird daraus nichts.

Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH):

Ihre seit Monaten erlebte Ignoranz geht mir so langsam auf den Kecks. Sie haben einfach zu wenig Überblick, um mit mir ernsthaft noch diskutieren zu können. Daimler hat den GLC-FCell selber als Hybrid bezeichnet, weil er durch seine deutlich größere Batterie (Nexo als purer FCEV nur 1,56 KWh) bis zu 49 km wie ein normaler BEV fahren kann. Gänzlich ohne H2. Ich erwarte von Kommentatoren, dass sie sich die Mühe machen Behauptungen durch Recherche zu untermauern und gegebenenfalls auch mal eine Meinung zu ändern wegen Erkenntnisgewinn. So machen das Wissenschaftler um zu neuem Wissen zu kommen. Sie sind einfach nicht bereit dazuzulernen. Sie wollen einfach nur ihren Mist verbreiten. Zeigen Sie doch endlich mal Niveau und entwickeln sich weiter.

Text von der Daimlerwebsite:
Einzigartige Hybrid-Kombination: Unter der Technologiebezeichnung „EQ Power“ elektrisiert das für die Serie vorgesehene Elektromodell, der Mercedes-Benz GLC F-CELL, gleich zweifach, denn er kombiniert die Brennstoffzellen- und Batterietechnik zu einem rein elektrischen Plug-in-Hybrid. Durch die F-CELL Technologie entsteht nur Wasserdampf als lokale Emission.

Komplett neues Brennstoffzellensystem: Das Brennstoffzellensystem ist im Vergleich zur Vorgängergeneration 30 Prozent kompakter und passt erstmals in einen konventionellen Motorraum. Weitere Verbesserungen gegenüber der B Klasse F-CELL: 40 Prozent mehr Antriebsleistung und 90 Prozent weniger Platin. Auch das Gewicht ist etwa 25 Prozent geringer.

Voll alltagstauglich: Das Vorserienmodell des GLC F-CELL bietet dank ca. 350 Nm Drehmoment und ca. 147 kW Leistung viel Fahrspaß. Die Reichweiten betragen im H2-Modus 437 km (NEFZ im HYBRID Modus, Messung in Anwesenheit des TÜV) und im batterieelektrischen Modus 49 km (NEFZ im BATTERY Modus). Dank 700-bar-Tanktechnologie ist der GLC F-CELL in rund drei Minuten betankt.

Juergen Sauter:

S. O.

Juergen Sauter:

Ok, mea culpa: muss mich hier an die eigene Nase fassen: ist ein Plug-In-Hybrid. Sorry.
Kann es mir aber nicht verkeifen: das macht es nur noch schlimmer!

Juergen Sauter:

… ich denke: das mit der Oberflächlichkeit ist weit verbreitet… schauen Sie sich die Infos über die beiden Fahrzeuge mal genau(er) an.

Juergen Sauter:

Nein! Die beiden Regierungs-Fahrzeuge, von denen ich schrieb, sind “reinrassige” Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Heinz Scherer:

Sie haben noch nicht mitbekommen, dass der Daimler ein Hybrid ist. Als Referenz müssen Sie den Nexo nehmen, der ist ein reiner FCEV.
So ist das immer bei Ihnen. Sie lesen zu oberflächlich.

Heinz Scherer:

Der Text sollte unten kommen. Hier passt aber auch das oberflächliche Lesen. Lesen Sie mal alle Studien richtig und gerne auch kritisch. Ich bin auch nicht immer mit allem einverstanden, habe da dann aber einen vernünftigen Grund dafür.

Heinz Scherer:

Sie haben noch nicht mitbekommen, dass der Daimler ein Hybrid ist. Als Referenz müssen Sie den Nexo nehmen, der ist ein reiner FCEV.
So ist das immer bei Ihnen. Sie lesen zu oberflächlich.

Heinz Scherer:

BEV sind nicht mehr aufzuhalten und private PV auch nicht. Das Spiel der BNA wird nicht funktionieren, da wird es massiven Widerstand geben. Ich glaube auch nicht, dass jemand der sich ernsthaft für FCEV interessiert derzeit noch einen Verbrenner kaufen wird. Es ist allgemein bekannt, dass so schnell da nichts Mittelpreisiges kommen wird. H2 dient nur vielen als Ausrede bei Diskussionen. Aus solch unsinnigen “Stammtischdiskussionen” kommt nämlich auch diese unnötige und unsägliche “Feindschaft” her. Wer was für die Umwelt tun wird, kann das tun und es ist auch nicht mehr so teuer, wenn man gesamtheitlich rechnet.
Das größte Problem ist aber, die derzeit noch zu geringe Produktionsmenge für Akkus und dadurch schlechte Verfügbarkeit von BEV. Wenn jetzt alle Leute, welche ein Fahrzeug zwingend kaufen müssen, ein BEV wollten, würde der ganze Markt kollabieren.
Und ich verstehe auch nicht, warum man immer behauptet H2 ist an Windkraft gekoppelt. PV ist soviel günstiger, dass sich die niedrigeren Volllaststunden trotzdem rechnen würden. Denn Elektrolyseure halten bei weniger Nutzung um so länger. Auf Betriebsstunden gerechnet ist, ist da kein großer Unterschied. Zumindest in Niedrigzinsphasen. Man muss halt einfach mal von dem modernen ROI-Denken weg und wieder in Vollkosten rechnen. In den Dimensionen eines Energiesystem hilft sowieso nur eine Langfriststrategie.

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