Ford-CEO fordert Amerikaner auf, Elektroautos zu akzeptieren

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Jim Farley, CEO von Ford, verkörpert die Essenz eines leidenschaftlichen Auto-Enthusiasten, wie er selbst in einem Statement auf X (Twitter) zu verstehen gab. Mit einem Lebenslauf, der von der Entwicklung ikonischer Modelle wie dem Toyota Camry und dem F-150 Raptor bis hin zu lebhaften Wochenenden mit Mustangs und einem restaurierten 1973er Bronco geprägt ist, überrascht es vielleicht, dass er sich in jüngerer Zeit in Elektroautos verliebt hat. Ihn selbst wohl auch.

Farley ist überzeugt, dass Elektroautos nicht nur eine technologische Entwicklung, sondern eine persönliche Leidenschaft sind. Für ihn begann diese Liebe nicht durch staatliche Förderungen oder politische Überzeugungen, sondern durch die persönliche Erfahrung mit einem Ford F-150 Lightning Platinum. Er schwärmt von der bemerkenswerten Laufruhe und der geschmeidigen Beschleunigung, die einem ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert, sobald das Gefühl zurückkehrt. Die tägliche Routine, den Wagen mit einer Reichweite von 300 Meilen (ca. 483 km) aufzuladen, ohne jemals eine Tankstelle aufsuchen zu müssen, hat seine Fahrroutine verändert.

Für den Ford-CEo sind Elektroautos nicht nur ein persönliches Vergnügen, sondern auch ein wichtiger Teil der Automobilzukunft. Er ist sich bewusst, dass viele Menschen Skepsis gegenüber Elektroautos hegen, insbesondere aufgrund von Ladeinfrastruktur und Reichweite. Doch er betont, dass Ford mehrere Elektromodelle anbietet, die eine Reichweite von über 300 Meilen (ca. 483 km) ermöglichen und 80 Prozent der Elektroautobesitzer ihre Fahrzeuge zu Hause laden. Zudem wächst das öffentliche Ladenetz, wie Farley selbst bei einer Reise durch den amerikanischen Westen im letzten Jahr mit seinem Lightning erfahren hat. Die Ladezugänge und -geschwindigkeiten verbessern sich ständig, ähnlich wie es bei Mobilfunknetzen von statisch und ständig abbrechend zu klar und zuverlässig ging.

Für viele Familien stellt ein Elektroauto eine großartige Alternative dar, speziell als Zweitfahrzeug neben einem benzinbetriebenen Auto für längere Fahrten und Anhängerbetrieb, wie er in seinem Statement auf X weiter ausführt. Die Kosten sind oft ein Argument gegen Elektroautos, doch die durchschnittlichen Preise für elektrische SUVs sind in den letzten zwei Jahren um fast 22 Prozent gesunken. Mustang Mach-E-Besitzer sparen typischerweise 64 Prozent an Energiekosten und 27 Prozent an Wartungskosten im Vergleich zu Verbrenner, so Farley weiter, ohne weitere Details zu seiner Berechnung.

Am überzeugendsten ist jedoch, dass die Mehrheit derjenigen, die ein Elektroauto ausprobieren, danach nicht mehr zurückwechseln möchte. Fast 70 Prozent der weltweiten Elektroautobesitzer planen, in Zukunft nur noch Elektroautos zu kaufen. Farley ist überzeugt, dass der Haupttreiber für den Erfolg von Elektroautos letztlich nicht die Regulierungsbehörden oder Politiker sein werden, sondern die Verbraucher:innen selbst. Der Wandel hin zu E-Autos wird durch ihre überlegene Fahrerfahrung, die günstigeren Betriebskosten und die einfachere Integration in den Alltag vorangetrieben.

Quelle: Teslarati – Ford CEO Jim Farley calls on the United States to rally behind EVs / Jim Farley – X (Twitter) am 28.06.2024

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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DoDo:

Ja, stimmt mit 60 Milliarden. Allerdings auch ca 120 in E-Autos und Digitalisierung. In den 60 Milliarden Strecken auch mehrere Marken und noch eine Motorradmarke.

Steven Delgato:

Wahrscheinlich war er als CEO schon jahrelang nicht mehr in einem europäischen Autohaus/ Händler von Ford.

Nachdem man alle Volumenmodelle eingestellt hat und es ab nächstes Jahr nur noch den Puma und Transit gibt, ist es nicht verwunderlich, dass man bei Ford sich langsam zurückzieht aus Europa und die Kooperation immer mehr mit VW sucht. Vielleicht ein Verkauf an VW und weg wie GM damals.

Luni:

da hast du Recht, es zeigt wie weit weg die führenden Manager in der Wirtschaft von der Realität leben. Genau so wie die Politiker, nicht nur in Deutschland.

Tom62:

Die Aufforderung bewirkt wahrscheinlich so viel wenn Mr Cotton von der NRA das Volk gebeten hätte die Knarren abzugeben… ;)

Only:

Würde ich auch sagen, wenn ich Milliarden investiert hätte und den Umsatz dringend bräuchte. VW investiert gerade 60 Milliarden Euro in Verbrenner Technologie. Wenn ich ein E-Auto in einer kompakten Größe benötige, möchte ich nicht einen VW in einem Ford-Kleid kaufen.

Tandeky:

Und ich fordere Ford auf endlich vernünftige Massenmarktmodelle wieder herzustellen.

Ka, Fiesta, Fusion, Focus, Galaxy, Mondeo und nun sogar ab 2025 der Kuga.

Was hat Ford ab nächstes Jahr noch im Angebot den Puma?

Wenn ich bei uns ins Ford Autohaus gehe, da kommen einen die Tränen. Nix im Angebot.

Oder sollen ab nächstes Jahr alle Transporter Transit fahren?

Und bei Elektroautos? Ein paar pseudo SUVs aus den USA wie Mustang Mach E sind nun wirklich kein Game Changer

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