Geldprobleme: Faraday Future muss Produktionsbeginn verschieben

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Faraday Future

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Faraday Future wurde 2014 gegründet und beabsichtigte ursprünglich, bereits 2018 mit der Produktion von Elektroautos zu beginnen. Nach mehreren Aufschüben und Verzögerungen wollte das Unternehmen eigentlich bis Juli mit der Produktion seines ersten E-Autos beginnen, dem FF 91. Daraus wurde nun wieder nichts. Medienberichten zufolge fehlen dem Unternehmen aktuell gut 325 Millionen US-Dollar, um mit der Fertigung starten zu können.

Im Februar dieses Jahres hatte Faraday Future noch bekanntgegeben, mit der Produktion von E-Autos des FF 91 der Vorserie begonnen zu haben. Das Auto bietet beeindruckende Eigenschaften, wie etwa beim Topmodell gleich drei Elektromotoren mit einer kombinierten Leistung von gut 1050 PS und der Möglichkeit, den Spurt auf 100 km/h in 2,39 Sekunden zu bewerkstelligen.

Erst im vergangenen Monat sagten Verantwortliche von Faraday Future, dass das Unternehmen über genügend Ressourcen verfügt, um mit der Produktion der Serienversion des FF 91 zu beginnen. In einem nun bei den US-Regulierungsbehörden eingereichten Antrag teilt Faraday Future mit, dass der Beginn der Produktion des FF 91 auf das dritte oder vierte Quartal dieses Jahres verschoben werden und das Unternehmen weitere 325 Millionen Dollar aufbringen muss, um den Fertigungsstart organisieren zu können.

Allein im ersten Quartal des laufenden Jahres verzeichnete Faraday Future einen Nettoverlust von 153 Millionen US-Dollar. Einnahmen: Fehlanzeige. Zwar hatte das Unternehmen bei seinem Börsengang im Juli 2021 eine Milliarde Dollar eingenommen, die Geldreserven sind zum Stichtag 31. März 2022 auf nur noch 277 Millionen US-Dollar gesunken. Nun seien Unterbrechungen in den Lieferketten und die deutlich gestiegenen Einkaufspreise der Grund dafür, dass sich die Fertigstellung der E-Auto-Fabrik von FF und somit auch die Herstellung der noblen Elektroautos einmal mehr verschiebt.

Quelle: Bloomberg – Faraday Future Delays Launch of Debut EV, Warns Cash Is Short / Heise – Elektroauto: Faraday Future braucht frisches Geld – FF 91 erneut verschoben

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Herwig:

Ich spende zwei Buchstaben zur Umbenennung auf Faraday NO Future!

Olli:

Wenn ich den Kontext zwischen Bild und Titel herstelle: “Viel Rauch um nix”

brainDotExe:

Dir ist schon klar wie der Kapitalismus funktioniert?
Hast du in den letzten Jahren nichts mitbekommen? Zur Erreichung der Umweltziele treiben wir doch die Antriebswende voran.

David:

Carsharing funktioniert finanziell nicht. Warum? Erstens, Tragedy of the commons. Was allen zur Verfügung steht, geht im Zustand extrem schnell runter. Zweitens, für eine gute Auslastung muss das Carsharing-Fahrzeug zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten sein. Das beides wird erst mit autonomen Fahrzeugen möglich sein. Die fahren dann regelmäßig in eine automatische Innenreinigung, wo man auch laden kann und sie fahren dorthin, wo sie angefordert werden. Zudem können sie Nicht-Fahrtüchtige Personen als zusätzlichen Kundenkreis erschließen. Auch hilft es der Wirtschaftlichkeit, dass man auf dieser Basis das Preismodell stark dynamisieren kann, so dass es zu Silvester abends deutlich mehr kostet als im Sommer tagsüber zu Urlaubszeit.

Stefan:

In der Tat. Luxusmarken gibt es mehr als genug. Es fehlt ein Mittelklasse BEV ->ohne Bling Bling<- mit hohem Nutzwert und Variabilität. Und langer Lebensdauer und einfacher Reparierbarkeit. So wie der Sono Sion. Der Earth Overshot rückt immer näher Richtung Jahresanfang. Die Erdbevölkerung nimmt nahezu ungebremst zu. Nach dem Marktgesetz Angebot und Nachfrage werden wir mit steigenden Lebenshaltungkosten zu tun bekommen. Das wird die Nachfrage für smarte, pragmatische und unterhaltsgünstige BEV steigern. Und wenn sie ab Werk dann noch Carsharing Ready sind, mit entsprechender Versicherung, kann auch das enorm hohe nutzlose Rumstehen vermindert werden.

David:

Tja, aber immerhin ehrlicher als Sono Motors.

Wolfbrecht Gösebert:

“Es geht nicht immer um „brauchen“ und „ökologisch“ …”

Und Du siehst natürlich mit Deiner (hier schon öfter dokumentierten) Uneinsichtigkeit und Deinem doch sehr auffälligen Egoismus am aktuellen Nichterreichen notwendiger Umweltziele keine Mitverantwortung?! Auch wenn Du alles bestreiten wirst: Sehr traurig!

brainDotExe:

Und du entscheidest also was andere zu “brauchen” haben und was ökologisch ist?
Höre ich da etwa Neid?

Es geht nicht immer um “brauchen” und “ökologisch” sondern oft auch um “haben wollen”.

Hättest du lieber, dass sich die interessierten Kunden einen vergleichbar Leistungsstarken Verbrenner kaufen?

S. Eckardt:

Die Fertigung von Autos, die keiner BRAUCHT und die alles andere als ökologisch (=sparsam mit Ressourcen) sind, kann sich von mir aus noch sehr, sehr lange verzögern!

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