Great Wall Motor kommt mit zwei innovativen Modellen nach Europa

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GWM

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Der chinesische Automobilhersteller Great Wall Motor (GWM) gibt auf der IAA einen Ausblick auf sein Marken- und Produktportfolio, mit dem er bald auch in Europa Fuß fassen will: Konkret präsentiert GWM eine neue Generation von Fahrzeugen – die Premium-Brand WEY und die neue Elektromarke GWM ORA. Von selbstlernender künstlicher Intelligenz über 5G bis hin zu schneller Rechenleistung: Bei der Entwicklung neuer Technologien profitieren beide Marken von 30 Jahren Erfahrung des Mutterkonzerns, so GWM in einer aktuellen Mitteilung. Der Konzern gilt in seinem Heimatland als ein führendes Unternehmen bei der Entwicklung intelligenter Netze sowie als einer der Vorreiter in der Forschung und Entwicklung von Schlüsseltechnologien wie 5G, Autopilot und V2X (Vehicle-to-Everything).

Ein Plug-in-Hybrid mit bis zu 150 Kilometer Reichweite

Der Plug-in-Hybrid Coffee 01, der Anfang dieses Jahres in Europa als V71 angekündigt wurde, ist das Flaggschiff der Marke WEY: Er verbindet aktuelle Technologien mit überdurchschnittlich hoher Reichweite und einem kundenorientierten Ökosystem. Seine Fahrplattform „Coffee Intelligence“ ist ein KI-basiertes System, das intelligente Cockpitsysteme mit hybridem Antrieb und smarter Konnektivität verbinde, so GWM. Die Schlüsseltechnologien 5G, Wi-Fi-Konnektivität, Gesichtserkennung, Personalisierung, das Augmented-Reality-Display und ein 14-Zoll-Infotainment-Display sollen den Coffee 01 zu einem Technologieführer in Sachen Mobilität machen. Die künstliche Intelligenz des WEY Coffee 01 lernt aktiv und wird durch Over-the-Air-Updates immer auf dem neuesten Stand gehalten. Auch im Bereich Sicherheit punktet der Coffee 01: Die 3-D-Objekterkennung soll maximale Sicherheit für Fahrer, Mitfahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer gewährleisten.

Das PHEV-System des Coffee 01 ist auf Allradantrieb ausgelegt und setzt sich aus zwei Elektromotoren mit 110 kW und 135 kW und einem 2,0-Liter-Turbobenziner mit 150 kW an der Front zusammen. Im rein elektrischen Betrieb beschleunigt der Coffee 01 in etwa 7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Die 41,8 kWh fassende Batterie sorgt für eine elektrische Reichweite von bis zu 150 km. Damit dürften die meisten Pendler im Elektro-Modus an Arbeitstagen mit einer einzigen Ladung auskommen – ohne dass sich der Verbrennungsmotor (150 kW) zuschalten muss. In Kombination erreichen der Verbrenner und die beiden E-Motoren eine maximale Leistung 350 kW und 847 Nm. Von Null auf Hundert geht es dann in rund fünf Sekunden, und der Coffee 01 erreicht bis zu 235 km/h.

GWM-WEY-Coffee-01-Plug-in-Hybrid
GWM

Die ersten Auslieferungen des Coffee 01 sind für die erste Jahreshälfte 2022 geplant. Great Wall Motor will die Marke WEY zunächst in Deutschland einführen; andere Märkte sollen bald folgen. Das erste Markenerlebniszentrum soll Anfang 2022 in München eröffnet werden. Dort sollen neben den Fahrzeugen auch Mobilitäts- und Ökosystemdienstleistungen angeboten werden. Dank dem nutzerzentrierten „One-Platform“-Ansatz können alle Dienstleistungen mit nur einem Wisch in der App bestellt werden. „Wir werden uns auf einzigartige Erlebnisse und Produkte konzentrieren, um die täglichen Mobilitätsbedürfnisse unserer Nutzer zu erfüllen. Durch ein interaktives, community-basiertes Bonusprogramm wird ein neuer Markt und ein innovatives Geschäftsmodell geschaffen“, erklärt Gerald Krainer, Sales and Service Director Europe für WEY und ORA. Weitere Details zu Ausstattungsvarianten und Preisen wird das Unternehmen in Kürze bekannt geben.

ORA CAT: Lifestyle trifft auf Zukunftstechnologie

Der zweite Wurf von GWM für Europa ist der Elektro-Kompaktwagen CAT von ORA. Mit seiner Kombination aus futuristischem Retro-Design, alltagstauglicher Hardware und intelligenter Informationstechnologie stehe er laut GWM für eine neue Generation von Autos – nachhaltig, innovativ und mit umfangreicher Ausstattung. Der ORA CAT basiert auf der Elektroauto-Plattform ‚L.E.M.O.N.‘ von GWM. Je nach Batterievariante hat er eine Reichweite von bis zu 400 km. Der E-Motor bringt es auf 126 kW und 250 Nm und ermöglicht damit eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 8,5 Sekunden.

GWM-ORA-CAT-Elektroauto
GWM

Der ORA CAT verfügt serienmäßig über zahlreiche Assistenzsysteme. Damit ist er in den Bereichen Sicherheit und Funktionalität auf einem Niveau ausgestattet, das es so in der unteren Mittelklasse eher selten gibt. „Mit GWM ORA bauen wir eine völlig neue Lifestyle-Marke in Europa auf. Wir sprechen eine Mode- und Lifestyle-orientierte Zielgruppe an und integrieren die Marke in die Kultur einer progressiven urbanen Generation“, erläutert Rebecca Grajecki, Brand and Marketing Director Europe für WEY und GWM ORA, die Strategie des Herstellers.

Der ORA CAT ist auf intelligentes Fahren ausgelegt. Viele der dafür notwendigen Features sind beim ORA CAT serienmäßig vorhanden: Die Schlüsseltechnologie für Rund-um-Sensoren soll für bestmögliche Sicherheit sorgen. Ein Intel-Chip der neuen Generation für intelligentes Fahren liefere eine schnelle Rechenleistung. Ein Autobahnassistent und künstliche Intelligenz für automatisiertes Einparken sollen das Fahren mit dem ORA CAT besonders komfortabel machen: Der automatisierte Rückfahrassistent erfasst mit einer Kamera bis zu 50 Meter Wegstrecke, so dass das Auto automatisch in eine Parklücke einfährt.

GWM-ORA-CAT-Elektroauto-Seite
GWM

Erstmals in diesem Segment sind ein 5-Millimeter-Wellenradar, 12 Ultraschallradare, 4 Kameras für 360-Grad-Sicht und eine Frontkamera für intelligentes Fahren serienmäßig verfügbar. Die Gesichtserkennung soll eine sichere Fahrt gewährleisten: Das System umfasst eine Müdigkeits- und Ablenkungserkennung. Eine hochfeste Stahlkarosserie auf einem extra verstärkten Stahlrahmen, sechs Airbags, das neueste ESP-System und die automatische Unfall- und Pannenhilfe e-Call sollen den Kompaktstromer besonders sicher machen. Alle Systeme können dank Over-the-Air-Updates (OTA) immer auf den neuesten Stand gebracht werden.

Kunden können beide Modelle ab Ende 2021 vorbestellen. Die ersten Auslieferungen sind für das erste Halbjahr 2022 geplant. Weitere Details zu Ausstattungsvarianten, Vertriebspartnern und Preisen will das Unternehmen in Kürze bekannt geben.

Quelle: Great Wall Motor – Pressemitteilung vom 06.09.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Herwig:

Mit Frunk und Anhängerkupplung wäre der Ora Cat ein Hammer!

Joachim Schulz:

Ich fahre jetzt einen Hybriden täglich zur Arbeit und hoffe das der WEY auch bald nach Dänemark kommt !!! Habe noch nie ein deutsches Auto gekauft und werde es weiterhin nicht tun !!! Die Zubehörlisten , die Preise und im Vergleich zu meinem Kia X Ceed ,die kurze Garantie , nein Danke

Anonymous:

Wäre ich ein Automobilhersteller, der bisher mit Spaltmaßen, weicher Lederausstattung mit farbigen Ziernähten oder gar mit Headupdisplays um die Gunst der Kunden gebuhlt hat – mir würde bei diesen Fahrzeugen zu diesen Preisen Angst und Bange werden – ja, China kommt in Fahrt und zwar ganz gewaltig!

Anonymous:

2035 werden übrigens nur sehr sehr dumme Leute noch einen neuen Verbrenner kaufen – die Gebrauchtwagenhalde wird wohl deutlich früher vor „guten Angeboten“ überquellen.
Wer bis 2035 die Zeichen der Zeit immer noch ignoriert ist einfach selber schuld ;-)

Anonymous:

Das es hier im Forum offensichtlich 2 Teilnehmer mit Namen David zu geben scheint, wollte ich Dich hiermit bitten, Deinen Deinen Usernamen zu ändern, damit ich nicht immer erst am Inhalt des Posts erkennen kann, wer von euch beiden gerade schreibt.
Da Du ja offensichtlich zur Kategorie Tesla Hater gehörst und dies immer wieder durch Unkenntnis und Praxisferne unter Beweis stellst, wäre mein Vorschlag „FUD-David“ – da weiß der Leser wenigstens im Vorfeld , was ihn erwartet.
Bei meinem „Powerwall Thorsten“ stehe ich ja auch sichtbar zu meiner Überzeugung.
;-)

Dagobert:

Ich nehme den Coffee 01 und lasse von den 120kWH Akku die ich sonst im BEV “bräuchte” (bzw. fordere) für andere 80kWh Zellen übrig. Außerdem ist das 2022 ab 50.000€ möglich und über 100kWh kosten noch nördlich von 100.000€. So kann ich mir schon nächstes Jahre vorstellen zu 95% elektrisch zu fahren und kaufe keinen AMG GLC 43 4MATIC (Der die gleichen Fahrleistungen bietet) und nicht erst 2035 meinen letzten Verbrenner. Deal?

Dagobert:

Finde beide Fahrzeuge ein attraktives Angebot, vor allem in Innenraum. Ein ID3 muss neben dem CAT vor Scham im Boden versinken. Vor allem meiner Frau gefällt der extrem gut.
Persönlich habe ich mich in den Coffee 01 verliebt. Den werde ich mir Anfang 2022 definitiv in München live anschauen gehen. Das ist genau die Sorte PHEV in der ich die Zukunft sehe für Leute, die sonst auch noch bis 2035 Verbrenner kaufen würden.
Ich denke der Coffee 01 und Cat würden sich sehr gut neben einander in der Einfahrt machen und würden wohl viele verwunderte Blicke ernten.

Dec Kimbal:

Ähm: lies dir mal alleine die Strategie durch, die NIO in Norwegen gerade durchzieht:

Nio: E-Auto-Marke startet in Norwegen – mit Wechsel-Akku | AUTO MOTOR UND SPORT (auto-motor-und-sport.de)

“Nio denkt aber von Beginn an eine Nummer größer: Eigene Lade-Infrastruktur, aufwändige Niederlassungen, eigener Fahrzeugservice und die einzigartigen Batterie-Wechselstationen sind eine echte Ansage.

Nio sieht sich als Premium-Marke, die ihren Kunden maximalen Service bietet (eigene mobile Servicefahrzeuge, Hol- und Bring-Dienste). Dafür entsteht in Oslo ein vollwertiges Service- und Auslieferungszentrum. Kleinere Standorte sind in Bergen, Stavanger, Trondheim und Kristiansand geplant. Dort finden sich dann jeweils auch so genannte “Nio Spaces”, beziehungsweise in Oslo ein 2000 Quadratmeter großes “Nio House”. Dort können Kunden (und solche, die es werden wollen), tief in die Nio-Welt eintauchen.

 Batteriewechsel-Stationen auch in Europa.
Die entsprechende Typgenehmigung gilt für ganz Europa und umfasst auch die Batteriewechsel-Stationen. 4 davon sollen noch 2021 in Norwegen entstehen. Weitere Swap Stationen kommen 2022 hinzu, so dass in Norwegen ein Power-Netzwerk entstehen wird, welches unter anderem die fünf wichtigsten Städte und verkehrsreichsten Routen abdecken soll. Zusätzlich will Nio auch sein eigenes Supercharger-Netzwerk in Norwegen aufbauen.”

David:

Bisher haben die Chinesen noch nichts gerissen. Volvo und Polestar verkaufen Elektroautos in homöopathischen Dosen. Die Optik stimmt, aber offenbar ist das Package nicht gut genug. Von den anderen Herstellern scheint nur Lynk Europa im Blick zu haben, sonst sehen die Autos sehr chinesisch aus. In der Fahrzeugtechnik kann ich nichts erkennen, was besonders wäre.

Das KI-Geschwurbsel muss in der Praxis zeigen, dass es funktioniert. Aber ist das differenzierend? Nein. Da ist Mercedes sehr weit, einfach mal ein aktuelles Modell fahren und staunen.

David:

Die Frage ist ja nicht, was diese Autos laut Pressemappe alles haben und können, sondern ob das in der Praxis in Deutschland funktioniert und einen Mehrwert bringt.

Ich erinnere nur an Tesla und ihre tollen Autopiloten, der bis heute nicht im Ansatz funktioniert und hier in Europa extrem beschnitten wurden. Gleiches droht jetzt in den USA über eine Untersuchung der Verkehrsbehörde. Selbst Musk hat eingeräumt, dass er mit dem aktuellen Stand des Autopiloten nicht zufrieden ist, „not great“.

Einen Hybriden mit 150 km Reichweite finde ich übrigens extrem schädlich. Denn so kann man sich den Verbrennungsmotor greenwashen.

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