Grünheide: Tesla erhält Teilgenehmigung für Werksausbau

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So sah es Anfang Mai beim deutschen Werk von Tesla aus. Im Hintergrund links zu erkennen: Der Ort Grünheide am Werl- und Peetzsee Aerovista Luchtfotografie / Shutterstock / 2462602151

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Tesla will die Produktion in seiner Autofabrik in Grünheide in der Nähe von Berlin in mehreren Teilgenehmigungsabschnitten deutlich erhöhen, von aktuell 500.000 auf zukünftig eine Million Fahrzeuge pro Jahr. Mit der Erweiterung soll auch eine Erhöhung der Produktionskapazität der Batteriezellfertigung von derzeit 50 auf zukünftig 100 Gigawattstunden pro Jahr erfolgen. Das brandenburgische Landesamt für Umwelt hat dafür nun die erste Teilgenehmigung ausgereicht, so das Ministerium in einer aktuellen Mitteilung.

Am 15.03.2023 reichte Tesla demnach den hierfür erforderlichen Änderungsgenehmigungsantrag beim Landesamt für Umwelt ein. Beantragt wurde zugleich die Unterteilung des gesamten Änderungsvorhabens in mehrere Teilgenehmigungsabschnitte. Die erste dieser beantragten Teilgenehmigungen konnte nun nach Abschluss des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens erteilt werden.

Dafür soll unter anderem eine weitere große Halle zur Unterbringung der zusätzlichen Produktionseinheiten errichtet werden. Zudem sind auch Änderungen und die Optimierung an den bereits errichteten Produktionsanlagen geplant. Für die beantragte Kapazitätserhöhung und die jetzt erteilte 1. Teilgenehmigung würden nur Flächen in Anspruch genommen, die sich im Eigentum von Tesla befinden. Weitere Rodungen seien nicht erforderlich, heißt es in entsprechender Mitteilung. Es werden demnach auch keine Flächen im angrenzenden Gebiet des Bebauungsplan 60 in Anspruch genommen, in dem sich derzeit das Protestcamp der Initiative Tesla stoppen befindet.

Gegenstand der ersten Teilgenehmigung sind im Wesentlichen:

  • die Erweiterung von Produktionsgebäuden ohne Errichtung von Produktionsanlagen wie die Fertigung Batteriepack 2 und die Fertigung Antrieb 2,
  • die Umplanung und Verlegung von Nebenanlagen wie die zentrale Entsorgung für feste Abfälle und ein temporäres Abfalllager,
  • die Errichtung baulicher Infrastruktur der Versorgungs- und Nebenanlagen und deren Betrieb, wie beispielsweise ein kombiniertes Lagergebäude für die Lagerung von Stoffen, ein Labor für Batteriezelltests, Lager für flüssige und gefährliche Abfälle, Recyclingstelle für Zellträger- und Batterieabfälle,
  • Errichtung und Betrieb von temporären Anlagen, darunter ein Gefahrstofflager, Auslieferungszentrum, Betriebsarztzentrum, die Errichtung und der Betrieb von Infrastrukturanlagen wie Logistikflächen,
  • temporäre Parkflächen.

Bis Tesla in Grünheide tatsächlich eine Million Autos produziert, dürfte es allerdings noch etwas dauern. Aktuell verlassen pro Woche gut 5000 bis 6000 Einheiten die Produktionshallen, was aufs Jahr gerechnet um die 250.000 bis 300.000 Stück ausmacht.

Quelle: Land Brandenburg – Pressemitteilung vom 15.10.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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martin g:

Cool. Bald kann es losgehen mit der dekarbonisierung im transportwesen und der Produktion der Tesla Semi. Weiter so Tesla. Wir sollten ganz stolz darauf sein, dass Tesla Deutschland als Standort gewählt hat und so über den nachhaltigste Autobauer in DE verfügen.

Christian:

Wurde die Zellfertigung in Grünheide jemals gestartet? Was für Zellen werden dort produziert?

Robert:

ich frage mich nur welche Fahrzeuge will tesla da bauen? so große Stückzahlen wird beim Model Y kaum benötigt und Model 3 vielleicht mit dem SEMI-Truck
dann das sogenannte ROBO-Taxi wird es in Deutschland so schnell nicht geben dafür brauchen die Behörden (auch EU-Behörden) noch Jahrzente bis da mal was entschieden wird

Peter Bigge von Berlin:

Die Genehmigung ist wichtig für Tesla und den Wirtschaftsstandort Deutschland, jegliche andere Entscheidung wäre ein ziemliches Armutszeugnis für den Technologiestandort Deutschland.
Man hat trotz dessen aber immer den Eindruck, niemand hat gewusst, oder daran geglaubt , dass dort eine Fabrik errichtet werden soll.

BEV:

“Mit der Erweiterung soll auch eine Erhöhung der Produktionskapazität der Batteriezellfertigung von derzeit 50 auf zukünftig 100 Gigawattstunden pro Jahr erfolgen. ”

Soll heißen, sie haben die Genehmigung, auch wenn aktuell keine Zellen produziert werden?

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