Kleine E-Autos: Stark gefragt – kaum gebaut

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 3 min

Umweltschützer kritisieren seit Jahren einen wenig nachhaltigen Trend: Ähnlich wie zuvor Benziner und Diesel werden auch E-Autos immer größer, stärker und schwerer. Im Gegenzug haben kleine Stromer einen schweren Stand. Zwar wären sie gerade für die Innenstädte bestens geeignet, und gleichzeitig würde sich die aktuelle Förderung von 9570 Euro anteilig besonders stark auswirken – doch das Angebot ist mäßig und oft veraltet.

Unter den batterieelektrischen Topsellern findet sich 2021 (bis einschließlich November) der VW e-Up (Platz 2), der Smart Fortwo (Platz 6) und der Fiat 500 (Platz 9). Das berichtet „zeit.de“ unter Berufung auf eine Analyse des Branchendienstes „electrive.net“. Nach der Definition der EU gehören diese drei zu den Kleinstwagen. Zählt man Kleinwagen mit dazu, schaffen es noch Renault Zoe, Hyundai Kona und BMW i3 auf die Liste der Top-Ten.

Doch der Schein trügt. Die Hersteller dünnen ihr Angebot zunehmend aus. VW hat den e-Up gestrichen, die baugleichen Modelle Škoda Citigo und Seat Mii sowie der Smart Fortwo und der BMW i3 sind ebenfalls Auslaufmodelle. Nachfolger sind aktuell nicht in Sicht. Der ID.1 wird wohl nicht vor 2025 kommen. Zudem böten die Hersteller in diesem Segment veraltete Modelle an, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Sicherheit entsprächen, heißt es bei “zeit.de”.

Verwiesen wird dabei auf Dacia Spring und Renault Zoe, die im Crashtest Euro-NCAP lediglich einen von fünf möglichen Sternen erzielt hätten. Stattdessen würden auch 2022 die unter dem Label “Kompakt-SUV” geführten Modelle wie VW ID.5, Audi Q6 e-tron, Genesis GV60 oder Kia EV6 boomen, heißt es. Das in Deutschland produzierte Tesla Model Y und der Nachfolger des Mercedes EQC kämen ebenfalls hinzu. Ein elektrischer Kleinstwagen sei dagegen nicht in Sicht.

Hauptgrund ist das Geld. Bei größeren Autos sind schließlich auch die Renditen höher. Bei Kleinwagen hingegen müssten die Hersteller wegen der geringen Margen über das Volumen in die Gewinnzone kommen, wird Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer zitiert. Es sei aus Sicht der Unternehmen daher wirtschaftlich vernünftig, in besonders begehrten Segmenten anzufangen. Mit ein Grund sind da die Regularien der EU. E-Autos gelten nämlich völlig unabhängig von Größe und Gewicht als emissionsfrei und so gibt es keinerlei Anreiz für die Hersteller, auch kleinere Fahrzeuge in den Blick zu nehmen. Dies zu ändern, würde vorrangig eine politische Entscheidung erfordern. Doch damit ist gegenwärtig nicht zu rechnen.

Zwar wird über einen Akku-Panda auf Basis des Fiat 500 geraunt, auch eine E-Version des Toyota Aygo ist nicht ausgeschlossen – doch offizielle Bestätigungen oder gar Termine stehen aus. Tatsächlich verkauft wird etwa der rund 8000 Euro teure Opel Rocks-e, doch weil der Bonsai-Blitz kein Auto ist, muss er ohne Förderung auskommen. Auch hier wäre die Politik gefragt.

Quelle: zeit.de – SUV statt Kleinwagen

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Wolfbrecht Gösebert:

“Sie möchten wohl ungerne beim Thema bleiben oder was soll die Einlassung bedeuten?”

–>Der Troll beißt stets die Hand, die ihn füttert :P

Stevie:

Sie möchten wohl ungerne beim Thema bleiben oder was soll die Einlassung bedeuten? Es ging im Bezugsartikel um den beklagten Trend zu Groß-Fahrzeugen und dem geringen Angebot an Kleinwagen. Die Zulassungszahlen der Drillinge zeigt, das Kleinwagen stark nachgefragt sind. Sie führen die Zulassungsstatistik in D im Jahr 2021 mit über 37.000 Einheiten an, obwohl seit September 2020 nicht mehr bestellbar.

Silverbeard:

Darüber wird doch hier die ganze Zeit diskutiert!

Kleinwagen sind gewünscht, aber rechnen sich nicht, weil der mögliche Verkaufspreis nicht zu den Entwicklungskosten passt.
Die Entwicklungskosten sind nämlich genauso hoch wie bei deutlich grösseren Fahrzeugen, die sich aber viel teurer verkaufen lassen.
Das ist auch der Grund für die kleine Batterie, weil die nun mal das teuerste Bauteil am Auto ist, aber auch eines der wenigen, bei dem ein grösserer Geldbetrag gespart werden kann.

Andererseits kommt man mit einem Smart auch nicht weiter. Aber der läd wenigstens mit 22kW!

edit:
Der Twingo electric ist ähnlich groß bei etwa gleichem Preis, sogar die Batteriekapazität stimmt überein. Der Unterschied sind 4 Türen und die hohe Ladeleistung (22kW).
Ich bin überzeugt, dass die Ladeleistung der Killer beim e-Go ist!

Daniel W.:

Wir bräuchten sauberen Stahl viel dringender.

Wir bräuchten vor allem weniger “korrupte” Politiker, die den Ausbau von PV- und Windkraftanlagen behindern oder besser gesagt “sabotieren” im Interesse von Kohle-, Mineralöl- und Atom-Lobby.

Helmuth Meixner:

Na und?

Wir bräuchten sauberen Stahl viel dringender. Wo ist der denn? Was brächten wir noch? Keinen Stromschwindel, Wo ist der dann weg? Wir bräuchten Wasserstoff. Haben wir auch nicht! Wir bräuchten ENERGIESPAREN. Geht nicht! Ist noch NIE gegangen. Blah- Blah- Blah geht immer!
https://tagesanbruch.podigee.io/1235-atomkraft-ja-bitte
Jede Wette in Sachen UMWELT kommt gar nix raus. Nur Blah-Blah-Blah. Endloses Rattern einer Giga-Gebetsmühle. Erst wenn die Karre ERDE komplett im Dreck versinkt, ja dann? Dann ist ‘s zu spät… EGAL!

Helmuth Meixner:

Diese Szenarien wie Sie das nennen verfolgen mich fast mein ganzes LANGES Leben lang. Was menen Sie habe ich Leasingverträge und Finanzierungsanträge gelesen, Leute zwangsläufig kennen gelernt, die Ihr “Glück” auf Pump versucht hatten zu besorgen? Nicht selten, dass an diesen Blechkisten das Familienleben hing oder hängt?
Was tut man mit Leuten, die ihr Leben fast nur auf Pump gestalten? Noch vor 30 jahren waren Autofinanzierungen ehr selten. Man kaufte das was man bezahlen konnte. Ds hat sich gründlich geändert. Heute schmeißt man mit Summen herum als würde Geld auf Bäumen wachsen. Frage, wie lange noch?

Alleine was hier abläuft hat mit “Kohle” nur indirekt zu tun, zeigt aber wie wenig wichtig man Risiken bewertet. Fast die Elektrizität nicht sauber wird und zwar bald, so wird eben der STROM als sauber erklärt. Genau so ist es mit KOHLE-Strom. Jeder kann wissen, dass man mit Kohlekraftwerken keinen Grünstrom hinbekommt. Liest man aber die Kommentare wenn man das krisitiert kommen hohle Phrasen.
Mir drängen sich diese Diskussionen um die Dieselauto auf. Je mehr ich diese Technik kritisert hatte, umso mehr bekam ich Gegenwind. Und jetzt geht es mir bei Alluauto genau so. Wie lange noch? Geradezu groteske Ausreden. Mehr nicht!

Stevie:

Der e-up ist mit über 5.000 Zulassungen auch im Dezember wieder auf Platz 2 gelistet.

Wolfbrecht Gösebert:

[… Toyota iQ-EV. vor knapp 10 Jahren …]

Einer nicht belastbaren Quelle zufolge :) soll Toyota jetzt sogar überlegen, ein EV mt der Optik des Aygo herauszubringen!?

Helmuth Meixner:

Kommen? Die Chinesen sind schon da. Im URLAUB mit japanischen Kameras, die in China gebaut werden. Was noch fehlt. Sie sind noch nie mit einem eigenen BEV angerollt. Daran muss noch gearbeitet werden. Die Japaner waren schon viel weiter.

1977 fuhr man mit ein Mazda 323 – VERBRENNER! – 15.000 KM in 40 Tagen nach Frankreich.

Jetzt warten sie bis die chinesischen Autos nach kommen. Mit Akkus OHNE Ladesäulen.

Helmuth Meixner:

Haben Sie noch nie Auto-Waschanlagen in GANZ Deutschland besucht? Dort werden Abermillonen finanzierte Ausstellungstücke staubfrei gemacht. Warum? Weil man sie zurück geben muss. Möglichst makellos und lupenrein. Mit so ewas fährt man nicht! Es sind AUSSTELLUNGS-EXPONATE! Deswegen genügen Akkus als Antrieb. Gefahren wird mit einem alten Kleinwagen zur Arbeit! In den Urlaub fliegt man in der letzten Minute, weil die geliegen Karre zu teuer käme. Die darf keinen Kratzer abgekommen. Wo denken Sie hin?
Nirgend in D kann das Wort KOHLEKRAFTWERK bein Grünstrom fehlen, auch wenn es fehlt. D-Grünstrom gibt NICHT ohne Kohle. Kohleloser Strom muss noch erfunden werden. Ergo genügt das Wort STROM. Die langen leitungen aber gibt es schon. Besonders in Berlin konzentriert. Würde man in Berlin beschließen, alle langen Leitungen zu kappen wäre bei uns kein Strom mehr da.

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