Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC: Test, Eindrücke und Erfahrungen

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 40 min

Reichweitenangst ist bei mir schon längst kein Thema mehr. Dafür bin ich schon zu viel Elektroauto gefahren, um nicht zu wissen, dass das 2022 kein Problem mehr ist. Mit dem Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC bin ich mir aber sicher, dass selbst bei größten E-Auto-Gegnern diese Ängste aus dem Weg geräumt werden. Denn die erste rein elektrische Limousine von Mercedes-Benz setzt in puncto Reichweite Maßstäbe. Nicht nur auf dem Datenblatt. Auch im Alltag, wie ich selbst erfahren konnte.

1.506 Kilometer standen auf dem digitalen Tacho, als ich den EQS 580 4MATIC nach zwei Wochen wieder zurückgegeben habe. Genügend Zeit um Eindrücke und Erfahrungen mit dem EQS von Mercedes-Benz zu sammeln, welche ich nachfolgend mit dir teilen möchte.

Bevor wir in den Test des Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC abtauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des Elektroautos von Mercedes-Benz zu verschaffen.

Wie immer gilt; sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem E-Auto von Mercedes-Benz kannst du mir gerne zukommen lassen, damit wir diese mit den anderen Lesern teilen. Über Elektroautos im Allgemeinen kannst du dich auf dieser Seite informieren.

Mercedes-Benz EQS: Mehr als das aerodynamischste Serienauto der Welt

Nachweislich ist der EQS zum Zeitpunkt der Vorstellung am Weltmarkt das aerodynamischste Serienauto der Welt (cW-Wert 0,20). Doch daraus ruht man sich nicht aus. Vielmehr soll die E-Limousine ihr Fahrzeugsegment neu definieren. Nicht nur durch den Wandel vom Verbrenner hin zum reinen Elektroauto. Hierfür habe man den Mercedes-Benz EQS 580 auf einer neuen modularen Architektur für Elektrofahrzeuge der Luxus- und Oberklasse aufgebaut.

Mit Reichweiten bis 681 Kilometer (nach WLTP) und einer Leistung von bis zu 385 kW – wie im Fall meines Testwagens – wird der EQS den Ansprüchen an eine progressive Limousine im S-Klasse Segment gerecht. Mittlerweile wurde bekannt, dass gemeinsam mit Brabus eine 560 kW-Performance-Variante auf die Straße kommen soll. Wobei, so viel sei vorab schon verraten, die 385 kW des EQS 580 mehr als ausreichen, um das E-Auto nach vorne schießen zu lassen. Und dass trotz einem Gewicht von 2.585 Kilogramm, die der Stromer auf die Straße bringt.

Auch ansonsten braucht kann sich der Mercedes-Benz EQS nicht verstecken. Denn er kommt alles andere als unauffällig daher. Was ich zunächst weniger auf das Design, als auf die Größe des Fahrzeugs beziehe. Der EQS kommt mit einer Höhe von 1.512 mm, einer Breite von 1.926 mm sowie einer Länge von 5.216 mm daher. S-Klasse-Niveau eben. Aber auch ein wenig ungewohnt, was die Parkplatz-Suche in der Stadt teilweise ein wenig schwierig gemacht hat.

Im Umkehrschluss bietet ein solch großes E-Auto auch genügend Stauraum, um gemeinsam die Urlaubsreise anzutreten oder sich auf eine längere Geschäftsreise zu begeben. Nach VDA-Norm ist ein Kofferraumvolumen von 610 Liter (umgeklappte Sitze 1.770 Liter) gegeben. Ladekabel, Warndreieck und erste Hilfekasten verschwinden hierbei noch in einer leicht erreichbaren Klappe, damit auch tatsächlich die gesamte Staufläche ausgenutzt werden kann. Mehrere Koffer oder auch mein Streetbooster, um zwischen Ladestation und zu Hause zu pendeln, haben ohne Probleme hineingepasst. Meist auch parallel, ohne zusätzliche Tetris-Einlage, zum Finden der besten Verstausituation.

Trotz dieser nicht gerade geringen Größe gelingt es dem EQS elegant nach vorne zu gleiten. Was sicherlich auf die Leistung von 385 kW zurückzuführen ist. Viel überraschender in diesem Zusammenhang war jedoch für mich der tatsächliche Verbrauch. Denn 2.585 kg Leergewicht wollen erst einmal bewegt werden. Im technischen Datenblatt sind 21,4 – 18,3 kWh/ 100 km angegeben. Ein Wert, welcher gar nicht so unrealistisch ist, selbst nach über 1.200 Kilometer nur auf Schnellstraße und Autobahn – bei bis zu 210 km/h Spitze. Doch dazu später ein wenig mehr.

Die Sprintfähigkeiten des EQS im Alltag kann man durchaus erahnen, wenn man ein wenig stärker aufs Strom-Pedal tritt. 4,3 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h seien notwendig. Aber Vorsicht. Auch beim Rückwärtsfahren hat der Stromer Power. Selbst wenn diese ein wenig zurück geregelt wird. Nur den eingreifenden Assistenzsystemen war zu verdanken, dass ich eine IONITY-Ladesäule nicht volle Kanne erwischt habe, als ich wohl ein wenig zu viel Strom gegeben habe.

Die Batteriesysteme für den EQS werden im Werksteil Hedelfingen am Standort Stuttgart-Untertürkheim produziert. Verbaut ist im EQS 580 ein Lithium-Ionen-Akku mit 107,8 kWh. Dieser wurde von Mercedes-Benz selbst entwickelt und kann wahlweise mit bis zu 22 kW am AC-Lader oder bis zu 200 kW am DC-Lader nachgeladen werden. In gerade einmal 31 Minuten soll es von 10 Prozent auf 80 Prozent hochgehen. Auch dies habe ich getestet, dazu in den nachfolgenden Absätzen mehr. Beim Rekuperieren werden gar bis zu 290 kW zurück in den Akku des EQS gespeist.

Wer aber nicht nur schnell, sondern vor allem entspannt fahren möchte, ist gerade aufgrund einer Vielzahl von Assistenzsystemen und “kleinen” Annehmlichkeiten wie Massage-Funktion, Sitzheizung und -kühlung sowie Ionisierung und/ oder Beduftung des Innenraums gut beim EQS aufgehoben. Für den richtigen Sound gibt es das Burmester® Surround-Soundsystem. Dieses umfasst 15 Lautsprecher mit einer Gesamtleistung von 710 Watt, wodurch ein ungewöhnlich ausdrucksstarker, natürlicher Klang erzielt wird. 

Für die notwendige Beleuchtung sorgt das verbaute Ambiente-Licht mit 64 Farben. Vor allem aber springt der 1,41 Meter breite Hyperscreen (Serie bei EQS 580) mit drei Bildschirmen unter einem gemeinsamen gewölbten Deckglas ins Auge. 12,3 Zoll für den Fahrer, 17,7-Zoll-OLED in der Mitte und 12,3-Zoll-OLED für den Beifahrer. Dieser lässt sich aber nur anschalten, wenn der Beifahrer tatsächlich auf seinem Platz sitzt, um die Ablenkung für den Fahrer zu minimieren. Gleitet der Blick dennoch dorthin, erkennen Sensoren dies und schalten den Bildschirm aus.

Widmen wir uns dem Design des Mercedes-Benz EQS ein wenig ausführlicher, bevor wir es später dann im Detail noch ein wenig genauer betrachten.

Purpose-Design des EQS setzt auf Sinnliche Klarheit kombiniert mit Progressive Luxury

Aufbauend auf einer gänzlich neuen Fahrzeugarchitektur ist es Mercedes-Benz ein leichtes den EQS in die Form zu gießen, welche man sich für diesen erdacht hat. Ein weißes Blatt Papier ist dennoch nicht gegeben, da der Anspruch einer Elektro-S-Klasse eben irgendwie doch an das E-Fahrzeug gestellt wird. Und diesem Anspruch wolle man entsprechen.

Höchste Ansprüche an Funktion und Aerodynamik sind mit innovativer Ästhetik im unverwechselbaren Purpose-Design verbunden. Wie der Automobilhersteller darüber hinaus ausführt habe man darauf geachtet, dass sich sinnliche Klarheit in großzügig modellierten Flächen, reduzierten Fugen und nahtlosen Übergängen (Seamless-Design) widerspiegelt. Marketing-Sprache könnte man nun sagen, mag sicherlich auch stimmen und dennoch, wenn man den EQS betrachtet, kann man sich durchaus vorstellen, was damit gemeint ist.

Persönlich hat mich beim EQS 580 4MATIC begeistert, dass dieser Abkehr von SUVs nimmt, die man noch und nöcher auf deutschen Straßen sieht. Stattdessen präsentiert sich der Stromer mit einer sportlich tiefen und flachen Front, welche mit einem über das Greenhouse straff gespannten Bogen (One Bow) eine coupéhafte Silhouette ergibt.

Abgerundet wird dieses Erscheinungsbild durch eine weit nach vorne gezogene A-Säule und eine hinten liegende C-Säule. Durch dieses Zusammenspiel entsteht im Innenraum viel Platz, sowohl für Fahrer als auch Beifahrer, sowie Mitfahrer in der zweiten Reihe. Vom großzügigen Kofferraum Mal ganz abgesehen. Als einzigartig in diesem Segment dürfte zudem das Cab-Forward-Design durchgehen. Dies zeigt sich dadurch, dass die Überhänge und der Vorbau kurz und das Heck fließend abgerundet ist.

Reduktion auf das Wesentliche, dafür stehe das Design des Elektroautos. Dies zeige sich zu einem durch die klare, großzügige und flächenbetonte Modellierung des Fahrzeugs. Kombiniert mit reduzierten Linien, präzisen Fugen sowie fließenden Übergängen. Dass sich dies ebenfalls positiv auf die Aerodynamik des Fahrzeugs – bspw. durch den glatten Unterboden / geschlossene Kühlerjalousien – und somit die Reichweite auswirkt, scheint fast klar zu sein. Wird aber in Form eines cW-Werts von 0,20 offiziell ausgewiesen.

Optisch auffällig ist beim Mercedes EQS wahrlich nicht nur die aerodynamische Silhouette mit rahmenlosen, coupéhaften Türen und die hohe, geschwungene Bordkante, sondern vor allem auch die auffällige Black-Panel-Front, welche allerhand Technik in sich vereint. Als Gesicht der neuen Luxusklassen-Generation von Mercedes EQ nimmt man dies nicht nur zu erst war, sondern findet unter diesem diverse Sensoren der Fahrassistenzsysteme wie Ultraschall, Kamera, Radar und LiDAR (Laser) wider.

Nicht nur die Front des Fahrzeugs wurde durchdacht gestaltet. Auch das runde, coupéartige Heck präsentiert sich entsprechend. Dieses hat man mit einem Kontrast in Form eines Heckspoiler mit scharfer Abrisskante versehen, um das Design ein wenig aufzubrechen. Die flächenbündige Heckklappe wurde mit präzisen Fugen nahezu nahtlos integriert. Hinter dem Stern verbirgt sich, schmutzgeschützt, die Heckkamera. Wie an der Front besitzt der EQS auch am Heck ein durchgehendes Leuchtband – ein Erkennungsmerkmal der Fahrzeuge von Mercedes-EQ.

Bewegen wir uns in den Innenraum des E-Fahrzeugs. Hier fällt sofort der MBUX-Hyperscreen ins Auge. Dieser präsentiert sich als konkaver Bildschirm, welcher sich wie eine Meereswelle von der linken bis zur rechten A-Säule vor den Insassen ausbreitet. Dennoch ist es Mercedes gelungen den MBUX Hyperscreen nahezu minimalistisch in die Instrumententafel zu integrieren. Ergänzt um ein Head-Up-Display, welches mit Augmented-Reality-Inhalten den richtigen Weg zu weißen vermag.

Neben dem visuell nicht unauffälligen MBUX Hyperscreen spielt Mercedes auch mit dem richtigen Sound, welcher die Insassen des EQS in eine eigene Welt zu entführen vermag. Unterstützt durch eigens erschaffene Sound-Programme, welche beim Entspannen und Energie aufladen unterstützen sollen. Gepaart mit dem passenden Duft No.6 MOOD Linen, welcher wenn gewünscht, durch den Innenraum des EQS strömt. Alternativ lässt sich der groß dimensionierte HEPA-Filter zuschalten. Dieser reinigt die Außenluft nicht nur sehr effektiv von Feinstaub, Kleinstpartikeln und Pollen. Spezielle Aktivkohlen im HEPA-Filter und im Innenraumfilter übernehmen ferner die Filtration von Schwefeldioxid und Stickoxiden sowie Gerüchen. 

Um das Entspannungsprogramm im Mercedes EQS 580 4MATIC abzurunden “muss” ich noch auf das Massage-Programm für Fahrer und Beifahrer verweisen, welches auf längeren Strecken in der Tat Entspannung pur verspricht und die Muskeln entsprechend auflockert. Persönlich dürfte der Druck hierbei durchaus noch ein wenig höher sein. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Weitere Details aus dem Innenraum in einem späteren Abschnitt.

Vollelektrisch durch den Alltag mit dem Mercedes EQS

Der EQS 580 4MATIC von Mercedes-Benz versprüht nicht nur optisch etwas Besonderes. Auch auf der Straße wusste der Stromer auf gut über 1.500 Kilometer zu überzeugen. Dabei gleitet der EQS auf der Straße dahin, wie man es von einer vollelektrischen S-Klasse erwartet. Bei Bedarf spielt dieser aber auch seine ganze Power von 385 kW/ 523 PS Leistung, mit einem maximalen Drehmoment von 855 Nm, aus. Bedingt durch die Fahrzeuglänge ist er nicht gerade das ideale Gefährt, um in engen Städten zu navigieren oder Parkplätze in verwinkelten Orten zu finden. Wobei das wohl eher mein persönliches Gefühl ist, den gestochen scharfe Kamerabilder und entsprechende Assistenz-Systeme machen das Ganze schon einfacher, als wenn man sich selbst um alles kümmern muss.

Zum Verstecken in Parkhäusern wäre der EQS aber eh das falsche Gefährt. Auf der Straße ist er dennoch daheim. Gleicht dort kleine sowie große Unebenheiten in der Straße durch seine Luftfederung gekonnt aus. Gefahren werden kann der Stromer nicht nur im Eco, Comfort oder individuellen Modus, sondern natürlich auch im Sportmodus. Die Ansprache ist in diesem natürlich direkter und dennoch sehr präzise. Auch merkt man bei der Straßenlage nicht, dass er spürbar härter auf dieser unterwegs ist.

Beim Tritt auf die Bremse wird Verbesserungspotenzial offenbart. Denn hier scheint es nur ala “ganz oder gar nicht” zu gehen. Kam mir so zumindest vor. Würde ich mir persönlich wünschen, dass es ein weniger sanfter von statten geht, wenn ich den EQS herunterbremsen möchte. Oder es braucht eben einfach nur ein wenig mehr Übung. 

Positiv hervorheben, insbesondere wenn man mit dem Mercedes EQS auf fremden Straßen unterwegs ist, möchte ich sowohl das Head-Up-Display, als auch den MBUX Hyperscreen. Beide zeigen den Weg entsprechend gut ersichtlich auf. Im Zusammenspiel mit den Augmented-Reality-Inhalten, welche sich optisch über die Straße legen, sollte man sich nicht mehr verfahren. 

Die optionalen DLP-Scheinwerfer mit Beamer-Technik sind ebenfalls ein Blickfang. Vor allem, da man sich als Fahrer um nichts mehr kümmern muss.  Die Kamera erkennt frühzeitig andere Verkehrsteilnehmer und -zeichen und blendet entsprechend sektionsweise ab. Einziges Manko in puncto Licht: Autokino. Hier sollte man darauf achten sich an den Rand zu stellen und auf Parklicht zu schalten, welches idealerweise nach hinten verdeckt wird. Denn ansonsten hilft das schönste Elektroauto nicht und man bekommt mit anderen Kinobesucher seine “Probleme”. Mussten wir feststellen, als wir mit dem EQS unterwegs waren und es einfach nicht möglich war das gesamte Licht abzuschalten. Wird aber natürlich auch eher die Ausnahme, als die Regel sein, dass man darauf zurückgreifen muss.

Schon eher ist es so, dass man bei jeder Fahrt mit den Touch-Elemente im Fahrzeug in Berührung kommt. An sich nicht so verkehrt. Aber zumindest am Lenkrad selbst hätte ich mir gewünscht, dass der ein oder andere haptische Schalter / Knopf vorzufinden gewesen wäre. Tempomat-Geschwindigkeit anpassen, Lautstärke erhöhen oder verringern, einen Song weiterspringen, usw… Kleinigkeiten – die aber alle nicht ganz so frei von der Hand gehen, wie man es sich wünscht. Weniger Touch mehr Knöpfe. Zumindest an der richtigen Stelle.

Wobei man sich auch hier behelfen kann. Mit “Hey Mercedes” reagiert der EQS auf Sprachbefehle und das erstaunlich gut. Wer es Mal versuchen mag, sollte sich an “Hey Mercedes, aktiviere den Schleudersitz” wagen. Sagen wir Mal so, das Verdeck geht auf und der Countdown zählt los. Was aus dem Beifahrer wird, dass sollte man selbst testen.

Beim Fahren selbst ist der Mercedes EQS 580 4MATIC recht leise unterwegs gewesen. Man muss allerdings anmerken, dass er im Bereich von um die 200 km/h trotzdem einige Geräusche in den Innenraum gelassen hat – akustisch im Dachbereich zu verorten. Die man teilweise als unangenehmes Zischen wahrgenommen hat. Natürlich ist dies bei diesen Geschwindigkeiten auch bei anderen Fahrzeugen der Fall. Sollte aber in dieser Preisklasse dennoch nicht so deutlich auffallen.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit der Mercedes-Benz Elektro-Limousine eingegangen. In puncto Gesamtauftritt konnte diese bereits überzeugen, bevor wir uns ans Design machen, gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

Zwei Wochen war ich mit dem Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC, in der Farbe Manufaktur diamantweiß bright, unterwegs. Üblicherweise lege ich mit Testfahrzeugen Strecken von um die 350 bis 500 Kilometer zurück. Mit dem EQS war es ein wenig anders. Da dieser eben gerade zur passenden Zeit vor Ort war und längere Tagestrips auf dem Plan standen. Am Ende hat dies dazu geführt, dass 1.506 Kilometer zurückgelegte Strecke auf dem digitalen Tacho zu sehen war. Bei einem Energieverbrauch von 23,6 kWh/ 100 Kilometer.

Gar nicht so weit entfernt von den Daten aus dem technischen Datenblatt. Was mich insofern verwundert, dass ich rund 1.200 Kilometer mit dem EQS auf Schnellstraßen und der Autobahn verbracht habe. Im Comfort-Modus ging es dann auch des Öfteren an die Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h heran. Alles in allem, für ein Fahrzeug dieser Größe und dieses Gewichts ein vertretbarer Verbrauch wie ich finde. Insbesondere da der Verbrauch im urbanen Umfeld eher unter die 20 kWh/ 100 km gerutscht ist.

Nichtsdestotrotz wäre es wohl eher schwierig gewesen die 681 km nach WLTP zu erreichen. Kann mir aber gut vorstellen, dass um die 530- 550 km im Alltag drin sind. Da der Akku aber so oder so irgendwann keine Energie mehr hat, führt am Nachladen kein Weg vorbei. Und das kann der EQS 580 ganz gut. 26 Minuten und 38 Sekunden haben ausgereicht, um den Stromer von 23% auf 80% zu laden. Eingespeist wurden 66,13 kWh, bei einer Ladeleistung im Peak von 200,6 kW. Was sicher daran lag, dass ich die Ladestation übers Bordeigene Navi angefahren habe und der Akku entsprechend vortemperiert wurde. Nettes Gimmick, der Deckel für den Ladeanschluss hat sich ebenfalls mit Parken des Fahrzeugs geöffnet. 

Hat mich vollkommen überzeugt. Aber selbst an der heimischen Wallbox oder öffentlichen AC-Ladestation bringt es der EQS auf eine Ladegeschwindigkeit von 22 kW. Natürlich auch notwendig, wenn man einen 107,8 kWh großen Lithium-Ionen-Akku wieder mit Energie füllen möchte. 

Neben AC- und DC-Laden besteht aber auch durch Rekuperation die Möglichkeit dem Akku wieder Energie zuzuführen. Die intelligente Rekuperation ist mit Hilfe des ECO Assistenten situationsoptimiert und agiert vorausschauend unter Berücksichtigung unter anderem von Verkehrslage oder Topographie. Als Fahrer kann man zudem drei Rekuperationsstufen und die Segelfunktion über Schaltwippen am Lenkrad manuell einstellen: D Auto, D+, D und D-. Rekuperiert wird mit bis zu 290 kW.

Erste Erfahrungen, beschriebene Eindrücke und eingebundene Fotos haben dir hoffentlich einen Eindruck des Stromers von Mercedes vermitteln können. Nun tauchen wir gemeinsam noch ein wenig mehr ein und betrachten das Exterieur und Interieur des E-Autos etwas genauer. Wobei eine Vielzahl der Details bereits im Verlauf des Reviews aufgegriffen wurde.

Daher dürfte der Fokus wohl eher auch auf dem Innenraum liegen. Da dieser nur so nebenbei angeschnitten wurde. Wohingegen das Exterieur schon ausführlicher betrachtet wurde. Als erster Mercedes-EQ basiert der EQS auf einer reinen Elektroplattform. Damit ging für die Designer die Vision einer konsequenten Digitalisierung des Innenraums einher. Dies zeigt sich besonders deutlich am Raum einnehmenden MBUX-Hyperscreen, welcher sich von links nach rechts über die gesamte Fahrzeugbreite im Innenraum zieht. Die einzelnen Bildschirme scheinen hierbei unter einem Deckglas ineinander über zu gehen.

Die optionale Aktive Ambientebeleuchtung mag auf den ersten Blick wie eine Spielerei erscheinen, hat aber durchaus ihre Daseinsberechtigung. Fahren, Boosten und Rekuperation werden mit Hilfe von rund 190 LED eindrucksvoll inszeniert. Darüber hinaus und der aus meiner Sicht weit relevantere Verwendungszweck ist, dass die Aktive Ambientebeleuchtung in die Fahrassistenzsysteme eingebunden werden und deren Warnungen optisch unterstützen kann. So warnt etwa der Aktive Brems-Assistent mit einer roten Illumination der Instrumententafel bei Kollisionsgefahr. Auch beim Aktiven Totwinkel-Assistenten meldet ein rotes Licht in der Tür eine Gefahrensituation

Durch den Aufbau, auf einer reinen E-Plattform, ist es dem EQS möglich den Raum im Fahrzeug so effizient wie möglich zu nutzen. Hierdurch entstehen praktische Ablageflächen und Stauräumen, an Stellen, an denen man es bei einem Verbrenner nicht erwartet hätte. So schließt die Mittelkonsole sich in ihrem vorderen Bereich an die Instrumententafel an und steht frei im Raum.

Bei meinem Testwagen war die Ausstattungslinie Electric Art integriert. Dies führt dazu, dass Komfortsitze im EQS verbaut waren. Komfort bot hierbei auch das verbaute Massage-System, sowie die Möglichkeit die Sitze nach Bedarf zu heizen oder zu kühlen. Feine Sache. Vor allem im Sommer bei um die 35°C Außentemperatur. Da klebt das Shirt beim Fahren auch nicht am Rücken an.

Spannend hierbei ist die Tatsache, dass man dem EQS gar nicht sagen muss, was man eigentlich von ihm möchte. Ganz im Gegenteil, er lernt. Als Beispiel führt Mercedes hierzu auf: “Verwendet der EQS Fahrer im Winter regelmäßig die Massagefunktion nach dem Hot-Stone-Prinzip, lernt das System dazu und schlägt ihm die Komfortfunktion bei winterlichen Temperaturen automatisch vor.” Sicherlich kein Must-Have, aber ein feines Detail, welches beim darüber nachdenken eben doch einen Unterschied macht.

Mithilfe von Kameras in der Dachbedieneinheit und lernenden Algorithmen erkennt der MBUX Interieur Assistent zahlreiche unterschiedliche Bedienwünsche. Dabei interpretiert er Kopfrichtung, Handbewegungen sowie Körpersprache und reagiert mit entsprechenden Fahrzeugfunktionen, wie der Automobilhersteller ausführt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der EQS Fahrt für Fahrt mehr von dir lernt, um so ein besseres Fahrerlebnis zu ermöglichen.

Nochmals zurück zum Innenraum und den Vorteilen einer eigenständigen E-Plattform. In der ersten Reihe – als Fahrer und Beifahrer – nimmt man mühelos bis zu einer Größe von zwei Meter Platz. Der Fond seinerseits sei bis zu 1,90 Meter große Mitfahrer ausgelegt. Bedingt durch den großen Radstand in Kombination mit den bereits erwähnten kurzen Überhängen. Mit einer Kofferraumklappe bis ins Dach und einer umklappbaren Rückbank bietet der EQS laut Mercedes zwischen 610 und 1.770 Liter Stauraum. Eine Ansage und für jeden größeren Trip oder Urlaubsreise bestens gerüstet.

Im Detail betrachtet bietet der Mercedes EQS noch so viel mehr, aber das sollte man dann doch selbst erleben. Oder einfach nachhaken, dann kann ich auf weitere Details im Interieur und Exterieur gerne eingehen.

Mercedes-Benz EQS: Preise & Förderung durch Umweltbonus

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Stromers von Mercedes-Benz überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von Mercedes eine Option ist will ich nicht unbeachtet lassen.

Seit Februar 2020 gibt es mehr Geld, wenn ein E-Auto unter einem Listenpreis von 40.000 Euro erworben wird. 6.000 Euro statt 4.000 Euro werden nun vom Kaufpreis erstattet. Bei Plug-In-Hybride in dieser Preisklasse gibt es künftig 4.500 Euro statt 3.000 Euro. Für Elektroautos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro wird der Zuschuss für reine E-Autos künftig bei 5.000 Euro liegen, für Plug-in-Hybride bei 4.000 Euro. Des Weiteren ist mit dem jüngsten Konjunkturpaket eine Förderung reiner E-Autos in Höhe von maximal 9.000 Euro möglich; wenn der Netto-Listenpreis unter 40.000 Euro liegt. 

Ab kommendem Jahr ändert sich bekanntermaßen einiges am Umweltbonus. Bis dahin behalten wir die Betrachtung auf aktuellem Status bei. Die Preise des Stromers entstammen dem Online-Konfigurator des Herstellers – abgerufen Ende August 2022. So viel sei vorab verraten, den Umweltbonus gibt’s für den EQS nicht.

Kommen wir auf den Testwagen zu sprechen. Dieser ist in der Variante EQS 580 4MATIC vorgefahren, hat hierzu die aufpreispflichtige Lackierung designo diamantweiß bright sowie die Polsterung in Leder Nappa macchiatobeige / spacegrau mitgebracht. Des Weiteren waren Fondsitz-Paket, ENERGIZING Paket vorn, Premium-Plus-Paket sowie das MBUX Augmented Reality Head-up Display als Zusatz mit verbaut.

Darüber hinaus verfügte der Testwagen über das optionale, kostenpflichtige AMG Line Exterieur, ENERGIZING AIR CONTROL Plus, Night-Paket, URBAN GUARD Fahrzeugschutz Plus, 2 kabellose Kopfhörer sowie die Hinterachslenkung. Gemeinsam mit:

  • Remote Services Premium
  • Kühlerverkleidung mit Mercedes-Benz Pattern
  • Sonnenblende ausziehbar 
  • Wärme- und geräuschdämmendes sowie Infrarot reflektierendes Verbundsicherheitsglas
  • MBUX Interieur-Assistent
  • Wechselstrom-Ladesystem (AC-Laden) bis zu 22 kW
  • TV-Tuner
  • Scheibenwaschanlage beheizt
  • Aktive Ambientebeleuchtung
  • Multifunktions-Telefonie

Hat dies zu einem Listenpreis von 173.281,85 Euro (inkl. 19 % Mehrwertsteuer) geführt. 

Fazit zum Test des Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC

Was soll man sagen, der Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC spielt in seiner eigenen Liga. Muss er auch, wenn wir es ganz objektiv betrachtet. Für einen Listenpreis von über 173.000 sollte man als E-Autofahrer auch das rund um Sorglos-Paket erwarten dürfen. Das hat der EQS auch geliefert. Überzeugende Reichweite, schnelle Ladezeiten und ein Interieur, welches dazu einlädt länger im E-Auto bleiben zu wollen, als es eigentlich notwendig ist.

Und dennoch findet man auch in dieser Preisklasse kleine Makel, welche man aus der Welt schaffen könnte. Mögen aber auch nur rein subjektiv von mir wahrgenommen sein. Beispielsweise die Touch-Bedienung am Lenkrad, im Gegensatz dann hierzu die als Touch anmutende Lautstärkeregelung in der Mittelkonsole, welche dennoch “nur” auf festen Druck reagiert.

Der MBUX Hyperscreen seinerseits sorgt dafür, dass man durchaus einen Fernsehabend im EQS verbringen möchte. Mit optionalen TV-Tuner an sich auch möglich. Spielerei, aber durchaus nachvollziehbar, dass man so etwas im eigenen Elektro-Flaggschiff unterbringt. Der Mercedes-Benz EQS macht vieles richtig. Bin mir aber sicher, dass er als E-SUV noch mehr Anklang finden wird. Da der Überblick über die Straße nochmals ein anderer, besserer sein dürfte. Sind gespannt auf die Testfahrt mit diesem.

Disclaimer

Der Mercedes-Benz 580 4MATIC wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen, von Mercedes-Benz zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Groß:

Was für ein Weltbild hast Du den?
Bist Du mal mit offenen Augen durch die Welt gelaufen?

Wegen solchen Träumern geht Deutchland mehr und mehr unter.

Welcher normale Deutsche kann sich dieses Auto leisten wenn er eine Familie zu versorgen hat?

Besteht Deutschland für Dich lediglich aus 12 Millionen Menschen welche sich dieses Auto leisten können?

Groß:

Auch dieses Auto ist zu rund 20 % ein chinesisches Auto, denn diese Anteile gehören 2 Chinesen. EInem davon gehört Geely, somit auch Volvo und Polestar.

Wenn ich mir die Daten von dem Auto ansehe und wie sie hier gelobt werden kann ich nur den Kopf schütteln. Dieses “gelobten” Werte für ein E-Autos werden real in anderen Ländern bereits überboten. Die nächste Generation kommt gerade auf den Markt.
Was will also Merzedes mit diesem Auto? Den Deutschen zeigen, das ihre Automobilindustrie um nahe zu 10 Jahre hinter dem aktuellen weltweiten Standart zurück liegt.
Deswegen bietet Merzedes keine Autos mehr für den normalen deutschen Bürger an, weil diese dann erkennen würden wieweit Merzedes in Wirklichkeit der Zeit hinterher läuft.

Auch Merzedes will an den verwendeten Materialen sparen aber gleichzeit die unteren Klassen as dem Angebot streichen.

Deutschland: “Wo gehst Du hin?”

Läubli:

Ja genau, so ist es halt… auch die Grandhotels kleiden ihre Pagen immer noch sehr Edel, das finde ich auch sehr schön, das Edle hat was auf sich. Aber ja, die heutigen Sportwagenfahrer tragen leider auch hierzulande oft Baseballmütze und weiße Turnschuhe, statt Maßanzüge – hast Recht! Früher konnte man zum Glück diese Sportwagen noch nicht leasen, heute schon. Ich denke, das ist der Hauptgrund dafür.

Smartino:

Es mag noch solche Leute geben die auf Autos achten. Alte Schule eben. Einen Steve Jobs haben solche Leute im Massanzug und Krawatte mit Rolls Royce sicher nicht beeindruckt.
Abgesehen davon: Die Massanzugleute lärmen ja kaum mit Lamborghinis, Ferraris und und Aston Martins herum, da passen die meisten davon gar nicht mehr hinein.

Läubli:

…und ja, Kamprad (IKEA Gründer) war ein vorbildlicher Mann, wie man mit Reichtum umgehen kann. Er war für sein Lebensstil bekannt und wirkte daher für die Massen sympathisch. Wenn Sie sich selbst jedoch keine solche Geschichte eines “Originales” im Leben davor aufgebaut haben, dann haben Sie es als Geschäftsmann mit solventen Kunden im entsprechenden Business sehr schwer – das ist einfach so, oder können Sie das aus eigenen Erfahrungen widerlegen?

Läubli:

Bleiben wir beim Thema, dem EQS: Es kann durchaus sein, dass man geschäftlich ein solches Auto BRAUCHT! Nehmen wir mal an, Sie haben einen wichtigen Termin als Bankier, da geht es um Millionenbeträge für die kommenden Jahre, denn Sie müssen den Anlagekunden überzeugen, dass Sie für Ihn der richtige Partner sind. Wenn Sie da mit einem VW Passat vorfahren, wird Sie wohl der Kunde (der viele Edelkarren in seiner Garage hat) nicht ernst nehmen. Genauso, wie wenn Sie dann im Nike Trainingsanzug aussteigen, statt im Massanzug mit Fliege oder zumindest Krawatte. Da nützt IHR Selbstbewusstsein nicht viel, wenn Sie underdressed auftreten – Kleider und Auto. Ich will damit sagen, dass das Äussere Erscheinungsbild sehr wohl sehr wichtig sein kann… nicht für jeden, aber für jeden der entsprechende Kunden hat und passend auftreten MUSS!! Das seinen viele Otto-Normalbürger nicht zu wissen, weil Sie es wohl auch nicht erleben müssen. Das sind ganz andere Ligen, in der da ein Mensch spielt!

Smartino:

Wieso brauchen sie das? Übrigens: der jahrelang reichste Schweizer (I. Kamprad R.I.P.) ist gerne mit seinem alten Volvo herumgefahren. Warum? Er war selbstbewusst genug, dass er mit seinem Reichtum nicht protzen musste!
Die lärmenden und stinkenden Benzinsäufer sind ein Ärgernis und es ist egoistisch und rücksichtslos, wenn reiche Rüpel glauben ein Recht zu haben die übrige Bevölkerung mit unnötigem Krach zu plagen.

Läubli:

Es kann durchaus sein, dass man geschäftlich ein solches Auto BRAUCHT! Nehmen wir mal an, Sie haben einen wichtigen Termin als Bankier, da geht es um Millionenbeträge für die kommenden Jahre, denn Sie müssen den Anlagekunden überzeugen, dass Sie für Ihn der richtige Partner sind. Wenn Sie da mit einem VW Passat vorfahren, wird Sie wohl der Kunde (der viele Edelkarren in seiner Garage hat) nicht ernst nehmen. Genauso, wie wenn Sie dann im Nike Trainingsanzug aussteigen, statt im Massanzug mit Fliege oder zumindest Krawatte. Ich will damit sagen, dass das Äussere Erscheinungsbild sehe wohl sehr wichtig sein kann… nicht für jeden, aber für jeden der entsprechende Kunden hat und passend auftreten MUSS!!

panib:

“Persönlich hat mich beim EQS 580 4MATIC begeistert, dass dieser Abkehr von SUVs nimmt, die man noch und nöcher auf deutschen Straßen sieht” – was soll ich mit dieser Aussage anfangen? Dem VERNÜNFTIGSTEN Auto, das es gibt, wird doch auf dümmste, pauschalierende Weise immer die Größe vorgeworfen. Richtig ist, dass die große Mehrheit der SUV auf unseren Straßen weniger als 4,50 m lang ist. Also ‘Normal’SUV zu diesem Mercedes etwa wie ein Smart zu einem ID3. Blöde Begeisterung.
Tolles Auto, aber so überflüssig wie ein Kropf. Wann wacht, z.B., die FDP endlich auf und der Gesetzgeber erhebt auf diese Schwachsinnsautos eine saftige Luxussteuer? Dass Mercedes dann weniger dieser Autos absetzen könnte und dem Staat damit Steuereinnahmen verloren gingen, dürfen wir sicher nicht annehmen. Die Begründung für meine Annahme erspare ich euch.

Jakob Sperling:

Es ist klar und ethisch vertretbar, dass man besonders zu sich, seiner Familie, seinem Clan und seinem Land schauen darf. Sowohl was die Abdeckung der Bedürfnisse, als auch was die Vorsorge betrifft.
Es ist sicher keineswegs klar, dass die Grenze des Unverantwortlichen genau vor dem EQS liegt. Es ist hingegen wiederum jedem normal tickenden Menschen völlig klar, dass diese Grenze irgendwo deutlich vor einem EQS liegt. Genauso wie es jedem Menschen klar ist, dass er mit Lebensmitteln respektvoll(te) umgehen soll, dass er sich nicht überessen und nicht betrinken soll(te).
Schon ein Wolfsrudel hat eine Ethik (ungefähr die der 10 Gebote), und wir Menschen haben eine sehr weitgehende ethische Übereinstimmung. Auch wenn wir sehr oft nicht danach leben.

Übrigens basiert ja der ganze ‘BEV-Hype’ hier auf der gemeinsamen Überzeugung, dass wir die Umwelt nicht zerstören sollten – obwohl es für sehr viele altershalber keine Rolle mehr spielen würde. Dass du ein BEV statt eines Verbrenners fährst, ist sinnvoll und ethisch überzeugend. Auch wenn der Strom teilweise noch fossil ist, und du noch besser zu Fuss gehen würdest.

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