Mercedes-Benz VISION EQXX fährt mehr als 1000 km mit einer Batterieladung

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Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 11 min

Der Technologieträger VISION EQXX von Mercedes-Benz hat bei einer Testfahrt auf öffentlichen Straßen seine herausragende Reichweite und Effizienz bewiesen: Auf seiner Jungfernfahrt von Sindelfingen über die Schweizer Alpen und Norditalien nach Cassis an der Côte d’Azur hat er mehr als 1000 Kilometer im realen Alltagsverkehr zurückgelegt – mit einer einzigen Batterieladung. Der VISION EQXX startete bei Kälte und Regen, fuhr die regulären Geschwindigkeiten und war auf deutschen Autobahnen zeitweise auch mit bis zu 140 km/h auf der Überholspur unterwegs. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug gut 87 km/h. Der Ladezustand des Akkus bei der Ankunft betrug rund 15 Prozent, die Restreichweite somit gut 140 Kilometer. Der Durchschnittsverbrauch lag bei rekordverdächtig niedrigen 8,7 kWh pro 100 Kilometer.

Damit hebt der VISION EQXX die Reichweite und Effizienz eines Elektroautos auf ein neues Niveau – unter realen Bedingungen und von einer neutralen Instanz bestätigt. Die Langstreckenfahrt erfolgte mit versiegelter Ladesteckdose und wurde von einem unabhängigen Sachverständigen des TÜV Süd begleitet. Damit ist auch offiziell bestätigt, dass der neue Entwicklungsansatz von Mercedes-Benz großes Potenzial aufweist: Effizienz über den Antriebsstrang und die Aerodynamik hinaus ganzheitlich bis ins kleinste Detail zu denken sowie bereichsübergreifend und mit externen Partnern enger als jemals zuvor zusammenzuarbeiten – dieses Konzept sei zu 100 Prozent aufgegangen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Es handle sich um eine Blaupause für den Automobilbau, die neue Maßstäbe für die Effizienz und Reichweite von Elektrofahrzeugen setzen soll. Viele der Technologien des VISION EQXX sollen daher in künftigen Mercedes-Benz Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen.

„Wir haben es geschafft! Wir sind mühelos mehr als 1000 Kilometer mit einer einzigen Batterieladung und einem Verbrauch von nur 8,7 kWh/100 km unter realen Verkehrsbedingungen gefahren. Der VISION EQXX ist der effizienteste Mercedes, der jemals gebaut wurde. Das Technologieprogramm, das dahintersteht, markiert einen Meilenstein in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Es untermauert unseren strategischen Anspruch ‚Lead in Electric‘.“ – Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands Mercedes-Benz Group

Lange Touren mit dem Auto sind seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil unseres Kulturguts – viel besungen, gerne beschrieben und oft verfilmt. Roadtrips umweht stets ein Hauch von Freiheit und Abenteuer. Es geht um Individualität und die Entdeckung der Welt auf vier Rädern.

Auch der Weg zur Elektromobilität ist ein Roadtrip spannend, herausfordernd und mit einem klaren Ziel vor Augen: maximale Effizienz durch Innovation. Der VISION EQXX steht Mercedes zufolge für einen ganzheitlichen Ansatz mit Innovationen in allen technischen Bereichen, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben. „Mit dem erfolgreichen Roadtrip nach Südfrankreich haben wir gezeigt, dass Effizienz die neue Währung ist. Und der Erfolg spricht auch klar für unseren neuen kollaborativen Entwicklungsprozess, in den viele Erkenntnisse aus dem Mercedes-AMG F1-Team und seinem führenden Know-how bei Elektroantrieben eingeflossen sind. Der VISION EQXX ist das Ergebnis eines umfassenden Technologieprogramms, das eine Blaupause für die Zukunft des Automobilbaus liefert. Viele der innovativen Entwicklungen werden bereits in die Produktion integriert, einige davon auch bei der nächsten Generation der Modularen Architektur für Kompakt- und Mittelklassefahrzeuge von Mercedes-Benz. Und die Reise geht weiter. Mit dem VISION EQXX werden wir die Grenzen des Machbaren weiter ausloten“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer verantwortlich für Entwicklung und Einkauf.

Anspruchsvolles Streckenprofil und unterschiedliche Wetterbedingungen

Der VISION EQXX ist vollgepackt mit Innovationen. Als softwareoptimierter Prototyp ist er Teil eines weitreichenden Technologieprogramms, das neueste Digitaltechnik mit dem Mercedes-typischen Pioniergeist, der Agilität eines Start-ups und dem Tempo der Formel 1 verbinde. Die Mission bei der Entwicklung des VISION EQXX lautete, an die Grenzen des Machbaren zu gehen. Um zu zeigen, was elektrisch „machbar“ ist, hat der Technologieträger einen eintägigen Roadtrip über mehrere innereuropäische Grenzen absolviert: von Deutschland in die Schweiz, weiter nach Italien, vorbei an Mailand und schließlich bis ans Ziel, dem südfranzösischen Hafenstädtchen Cassis bei Marseille.

Das Streckenprofil – von Autobahnetappen bis hin zu Bergpassagen und Baustellen – und die Wetterbedingungen stellten den VISION EQXX vor unterschiedlichste Herausforderungen. Die Temperaturspanne reichte von nur 3 Grad Celsius bei der Abfahrt am Forschungs- und Entwicklungszentrum in Sindelfingen bis zu 18 Grad Celsius am Ziel. Nördlich der Alpen regnete es leicht und weiter südlich wehte bei Sonnenschein ein leichter Wind. Die Wirkung der zahlreichen Effizienzmaßnahmen wurde anhand unterschiedlicher Streckenabschnitte dokumentiert.

Mit bis zu 140 km/h auf der Autobahn: Geringer Luft- und Rollwiderstand zahlen sich aus

Die erste Etappe ab Sindelfingen bis zur nordöstlichen Grenze der Schweiz verlief über die Autobahn 81, auf der der VISION EQXX zeitweise mit bis zu 140 km/h unterwegs war. Mit seinem niedrigen cW-Wert von 0,17 bietet er dem Wind kaum Angriffsfläche. Diese unter Fahrzeugen mit Straßenzulassung laut dem Hersteller weltbeste Aerodynamik resultiert aus dem intelligenten Zusammenspiel vieler Einzelmaßnahmen. Angefangen bei der Grundform der Karosserie, die die glattflächige Kuppel des Greenhouse integriert und wie ein Wassertropfen nach hinten fließt. Ebenso vorteilhaft in Sachen geringer Luftwiderstand sind die geringe Stirnfläche von 2,12 m² und die verringerte hintere Spurbreite. Sie ist 50 mm schmaler als vorne, wodurch die Hinterräder im Windschatten der Vorderräder rollen. Der aktive Heckdiffusor, der bei 60 km/h automatisch ausfährt, sorge ebenfalls für eine bessere Luftführung und trage somit maßgeblich zum verminderten Luftwiderstand bei.

Mercedes-Benz-Vision-EQXX-Reichweite
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Weitere Effizienzvorteile gewinnt der Technologieträger durch seine mit 4,7 Promille stark rollwiderstandsarmen Reifen, die Mercedes-Benz gemeinsam mit seinem Entwicklungspartner Bridgestone für den VISION EQXX kreiert hat. Zum Vergleich: Das aktuelle EU-Reifenlabel fordert für die Bestwertung in der Klasse A einen Rollwiderstand von 6,5 Promille. Beim EQS werden Reifen eingesetzt, die mit 5,9 Promille bereits deutlich darunter liegen.

Mit dem VISION EQXX geht Mercedes-Benz jetzt noch einen Schritt weiter. Eine auffällige Besonderheit ist die neue Reifendimension 185/65 R 20 97 T, die für einen großen Durchmesser bei schmaler Lauffläche steht. Die speziellen Turanza Eco-Reifen kombinieren zwei innovative Technologien von Bridgestone, die eine höhere Reichweite ermöglichen: Die ENLITEN-Technologie reduziere den Rollwiderstand und das Gewicht um bis zu 20 Prozent. Die ologic-Technologie verringere die Verformung des Reifens während der Fahrt – unter anderem durch einen stärker gespannten Reifengürtel. Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit dem Aerodynamik-Team von Mercedes-Benz der Strömungsübergang vom Reifen zur Felge optimiert.

Über alle Berge: Vorteil für Leichtgewichte

Zu den besonderen Merkmalen des VISION EQXX zähle auch der konsequente Leichtbau, der sich vor allem an Steigungen positiv auswirkt. Wer sich für Radsport interessiert weiß, warum auf Bergetappen immer der gleiche Fahrtyp die Nase vorn hat: Es sind die drahtigen Federgewichte, die den muskulösen und deshalb schwereren Sprintern bergauf das Rücklicht zeigen. Der entscheidende Faktor ist das Leistungsgewicht. Und dabei geht es nicht um die schiere Performance im Sinne von „schneller, höher, weiter“, sondern um Ausdauer und geringeren Energieverbrauch.

Das Leichtbaukonzept des VISION EQXX ist umfassend – von den verwendeten Materialien bis hin zu innovativen bionischen Strukturen, die ein günstiges Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht ergeben. Beispielhaft dafür stehen der nachhaltige Kohlenstofffaser-Zucker-Verbundwerkstoff, aus dem das Oberteil der Batterie besteht und der auch in der Formel 1 eingesetzt wird, sowie der im Aluminium-Gussverfahren hergestellte BIONEQXX Heckboden. Das Leichtmetall-Strukturbauteil ersetzt eine deutlich schwerere Baugruppe aus mehreren miteinander verbundenen Teilen. Es hat Lücken an Stellen, an denen keine strukturelle Festigkeit notwendig ist und spart so Material. Dieser innovative Konstruktionsansatz führt zu einer Gewichtseinsparung von bis zu 20 Prozent gegenüber einem konventionell gefertigten Bauteil.

Mercedes-Benz-Vision-EQXX-Reichweite
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Ein großer Teil der Gewichtseffizienz geht auch auf das Konto des rein elektrischen Fahrwerks mit leichtem F1-Hilfsrahmen und Aluminium-Bremsscheiben sowie der Traktionsbatterie. Der neu entwickelte Stromspeicher des VISION EQXX hat mit 100 kWh fast die gleiche Energiemenge wie der Akku des EQS, der im weltweiten Vergleich der kaufbaren Elektroautos Bestwerte erzielt. Allerdings hat er 50 Prozent weniger Volumen und 30 Prozent weniger Gewicht. Der Effekt: Die kompakte, nur 200 x 126 x 11 cm große und mit 495 Kilogramm vergleichsweise leichte Batterie passt in einen Kompaktwagen. Der elektrische Antrieb wurde in Zusammenarbeit mit den Experten vom Mercedes-AMG Petronas F1 Team entwickelt.

Zurück ins Tal: Wer rekuperiert, gewinnt

Hinter dem Gotthard-Tunnel geht es kilometerweit bergab. Hier nutzt der VISION EQXX die Gunst der Stunde auf seine Art und tut, was Profi-Radsportlern, die der eisernen Regel „mit Vollgas bergab, um Zeit gut zu machen“ folgen, nie in den Sinn käme: Er regeneriert seine Energiereserven. Bei Elektroautos spricht man von Rekuperation, der Rückgewinnung von Bremsenergie. Auch in dieser Disziplin könne der VISION EQXX dank seines hocheffizienten elektrischen Antriebsstrangs neue Maßstäbe setzen, so Mercedes-Benz.

Den Rekuperationseffekt könne der VISION EQXX bei jeder Art von Gefälle und bei jedem Bremsvorgang nutzen und so seine Reichweite vergrößern. Positiver Nebeneffekt: Dank elektrischer Bremse werden die mechanischen Bremsen kaum beansprucht. Das wiederum ermöglicht es erstmals, neuartige Alu-Bremsscheiben einzusetzen, die deutlich weniger wiegen als ihre Pendants aus Stahl.

Solardach: Energiesnack im sonnigen Italien

Einen kräftigen Energiesnack habe sich der VISION EQXX um die Mittagszeit in der Po-Ebene nahe Mailand geholt – allerdings nicht an einer Ladesäule, sondern über sein fest eingebautes Solardach. Die 117 Solarzellen speisen die 12‑Volt-Batterie, die Nebenverbraucher wie das Navigationssystem mit Strom versorgen. Der Mehrwert sei messbar: Die Hochvoltbatterie wird entsprechend entlastet, was sich auf dem Display des Bordcomputers ablesen lässt. Insgesamt erhöhe der Solar-Booster die Reichweite um mehr als zwei Prozent – was bei mehr als 1000 Kilometer Fahrstrecke etwa 25 Kilometer ausmacht.

Innovativer eATS: kraftvoll, genügsam, ausdauernd

Der gemeinsam mit den F1-Rennsportspezialisten von HPP entwickelte elektrische Antriebsstrang (eATS) des VISION EQXX – bestehend aus Elektromotor, Getriebe und Leistungselektronik – hat eine Spitzenleistung von 180 kW. Dank des ab der ersten Motorumdrehung verfügbaren Drehmoments und der sehr geringen Fahrwiderstände des VISION EQXX musste das volle Potenzial während der gesamten Tour so gut wie nie abgerufen werden. Viel wichtiger als Höchstleistung sind ohnehin andere Faktoren: Der eATS ist wie die Batterie kompakt, leicht und hocheffizient. Der mittlere Wirkungsgrad für diese Anwendung liege bei 95 Prozent. Das heißt, dass 95 Prozent der Energie aus der Batterie an den Rädern ankommen.

Damit einher gehen weitere Effizienzvorteile wie die Verringerung von Verlusten im Antriebsstrang. Konkret: Den Ingenieuren von Mercedes-Benz ist es gelungen, die Gesamtverluste im Triebstrang (Motor, Inverter und Getriebe) gegenüber einem E-Antrieb, der nicht auf diesem Projekt basiert, um 44 Prozent zu reduzieren. Auch das summiere sich unter dem Strich: Ein Prozent mehr Effizienz bringe zwei Prozent mehr Reichweite. Diesen Effekt unterstützt auch die Batterie des VISION EQXX dank ihrer besonders hohen Energiedichte von knapp 400 Wh/l und der besonders hohen Betriebsspannung von mehr als 900 Volt. Stichwort Hochspannung: Die erstmals eingesetzte Technologie habe sich während der gesamten Reise bewährt – keine Probleme wie etwa Leitungsüberhitzung, sondern alles im grünen Bereich. Weitere Effizienzgewinne resultieren aus dem aktiven Cell Balancing. Es gewährleiste, dass die Energie während der Fahrt gleichmäßig aus den Zellen entnommen wird. Dies erhöhe die nutzbare Energie und damit die Reichweite nochmals.

Effizientes Wärmemanagementsystem: Passive Kühlung des Antriebsstrangs reicht aus

Da der elektrische Antriebsstrang dank seines hohen Wirkungsgrads nur wenig Abwärme entwickle, habe während der gesamten Fahrt eine passive Kühlung gereicht. Die Kühlplatte im Unterboden nutzt die vorbeiströmende Luft und sorge für eine gleichmäßige Kühlung. Diese aerodynamisch effizienteste Lösung steigere die Reichweite um 20 Kilometer und der cw-Wert bleibe unverändert niedrig bei 0,17.

Mercedes-Benz-Vision-EQXX-Reichweite
Mercedes-Benz

Selbst beim Anstieg zum Gotthard-Tunnel blieben die Luftklappen geschlossen. Das Luftregelsystem würde nur bei erhöhtem Kühlbedarf des E-Antriebs oder stärkerem Klimatisierungsbedarf für Insassen an heißen Tagen oder im Wärmepumpenbetrieb an kalten Tagen einen zusätzlichen Luftpfad öffnen. Die Luftführung verbindet dann das Staudruckgebiet der Fahrzeugfront mit dem Unterdruckgebiet der Motorhaube. Dies ermögliche ein hocheffizientes Thermomanagement bei minimalen Luftwiderstand. Der cw-Wert würde nur um sieben Punkte (0,007) steigen.

Effizienz-Assistent: Aktive Unterstützung beim Stromsparen

Ob E-Antrieb oder Verbrenner: Wieviel Energie ein Motor in der Praxis verbraucht, hängt letztlich stark von der Fahrweise ab. „Pedal to the metal“ ist in der Schweiz sowie in Italien und Frankreich ohnehin keine Option, dafür sorgen Tempolimit und aufmerksame Ordnungshüter. Der VISION EQXX erweist sich darüber hinaus aber als intelligenter Partner, der dem Fahrer wie ein Co-Pilot mit Tipps zur bestmöglichen Fahrweise zur Seite steht. Der Effizienz-Assistent informiert über Energiefluss, Batteriestatus, Topografie und sogar über die Richtung und Intensität von Wind und Sonne.

Das UI/UX besitzt ein völlig neues, einteiliges Display, das sich über die gesamte Innenraumbreite erstreckt. Elemente der Benutzeroberfläche unterstützen die nahtlose Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug. Unter anderem durch Künstliche Intelligenz (KI), die die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachahmt. Im VISION EQXX verfolgt Mercedes-Benz einen radikal neuen UI/UX-Ansatz. Eine „Game Engine“ hebt die UI-Grafik auf ein völlig neues Niveau. Die Benutzeroberfläche zeigt, wie Echtzeitgrafiken neue digitale Möglichkeiten eröffnen, indem sie sofort auf die Bedürfnisse des Fahrers reagieren und die reale Welt ins Fahrzeug bringen.

Finale in Frankreich: Zieleinlauf mit rund 140 Kilometern Restreichweite

Kurz vor seinem Zieleinlauf in Cassis sammelt der VISION EQXX nochmal Energie durch Rekuperation. Nach 11 Stunden und 32 Minuten reiner Fahrzeit beendet er seinen 1008 Kilometer langen Roadtrip mit einer Restreichweite von rund 140 Kilometern. Damit könnte er ohne Nachladen wieder aufbrechen zu einem kleinen Trip entlang der südfranzösischen Mittelmeerküste.

Der VISION EQXX hat mit seiner Fahrt im realen Verkehr ein enormes Effizienzpotenzial für Elektroautos unter Beweis gestellt. Sein erster Roadtrip nach Cassis darf als ein Meilenstein auf einer langen Reise bezeichnet werden, die noch längst nicht zu Ende ist.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 14.04.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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adolf:

mein A2 1.2tdi schafft locker 1000km mit 34 l Diesel. was ist so besonderes daran….

Alexey:

Ihre Vermutung finde ich etwas weit hergeholt. Es wird doch kein Energieträger der in industriellem Maßstab benötigt wird, mengenmäßig so punktgenau eingekauft, dass nichts übrig bleiben würde für den Bereich FCEVs. Was die Kosten angeht liegt der Verbrauch aktueller FCEVs des PKW Segments etwa bei 1kg/100km was derzeit 9,50 €/kg an Kosten verursacht.

Ich gehe aber wegen der deutlich steigenden Nachfrage allein durch die Industrie davon aus, dass die Preise eher noch etwas sinken werden als steigen, da die Produktion/der Import von Wasserstoff hochgefahren wird.

Je mehr Wasserstoff am Markt verfügbar ist, desto günstiger sollte er werden (in einem gewissen Rahmen natürlich). Ob in 10-15 Jahren die FCEVs noch die aktuellen Vorteile haben gegenüber BEVs weiß ich nicht.

Doch müsste ich den aktuellen Stand der Technik beurteilen sehe ich die FCEVs eindeutig als weitere gute Alternative auch im Bereich der persönlichen Mobilität.

Philipp:

Jakob Sperling bekommt seinen Wasserstoff wie immer aus all den EDA-Fabriken. Damit kann er träumen…

Hardy:

Mit dem EQXX wurde Herausragendes geschaffen! Bei so vielen unterschiedlichen Einflussgrößen wird im Zusammenspiel stets das Optimum erreicht, um dieses Spitzenprodukt der Ingenieurskunst auf den Weg zu bringen. Der Erkenntnisgewinn wird mit Sicherheit in neue Produkte einfließen. Hochachtung für die Marke und für die Leistung des gesamten Teams!

Silverbeard:

Haben Sie wirklich keine Ahnung?

Bis genug grüner Wasserstoff für FCEVs übrig ist, nachdem die Industrie, Flugzeuge und Hochseeschiffe versorgt sind, interessiert sich bestimmt niemand mehr für FCEVs.

Grüner Wasserstoff bleibt nun mal immer teurer als EE Strom, gerade wenn er auch noch aus Katar oder sonstwo auf der Welt herbeigeschafft werden muß. EE Strom ist schliesslich für grünen Wasserstoff nur eine notwendige Komponente.

Silverbeard:

Auf Fotos anderer Artikel sieht man, warum der große Wagen nur ein Viersitzer ist. Der Mitteltunnel ist riesig, eine fünfte Person könnte hinten in der Mitte nur mit einem Sattel untergebracht werden.
Also dann lieber eine kleinere Batterie und dafür eine schwerere, aber alltagstauglichere Karosserie.

Michael Konstanzer:

Wenns das EQXX Auto kleiner gibt, werde ich es kaufen.

Wolfgang:

Was nützen leichte, windschlüpfrige Versuchsfahrzeuge, wenn fast ausschließlich Schrankwänden ähnelnde SUV’s gebaut und nachgefragt werden? Wir schaffen ja nicht einmal ein Tempolimit einzuführen. Was soll also der Aufwand, wenn der Trend in eine ganz andere Richtung geht?

Jakob Sperling:

Haben Sie wirklich keine Ahnung?
Von überall her.
Allein schon in der Schweiz gibt es mehrere Orte, wo mit Wasserkraft grüner Wasserstoff hergestellt wird. Neu jetzt dann gerade etwa 5 km Luftlinie von mir zuhause, an der Restwasserturbine eines Stausees, des Schiffenensees. Anderen Wasserstoff kann man in der Schweiz gar nicht tanken.
In Skandinavien und in Kalifornien ist das etwa gleich.
Dann laufen jetzt all die riesigen Elektrolyse-Projekte in Spanien, Marokko, Namibia, Australien, Chile etc. an, sodass wir innert Kürze sicher viel mehr grünen Wassersstoff haben, als für die Mobilität verwendet wird. Logisch, man will ja damit primär die anderen Sektoren, Wärme und Industrie, dekarbonisieren.

p.s.: Für ein paar wenige Jahre stimmt es vermutlich immer noch, dass die Mehrheit des Wasserstoffs weltweit aus fossilem Gas produziert wird. Das ist aber schon lange so, und hat nichts mit der Elektro-Mobilität zu tun. Für Projekte der Elektromobilität mit Wasserstoff wird fast immer bewusst auf grünen Wasserstoff aus neuen grünen Stromquellen geschaut.

Alexey:

Na woher wohl? Aus den gleichen Quellen wie letztlich irgendwann unser gesamter Energie-/Strombedarf herkommen soll. Aus regenerativen Energiequellen und irgendwann vielleicht nochmal aus Fusionskraftwerken.

Wenn Herr Habeck in Qatar gut verhandelt hat, dann ggf. zukünftig auch von dort.

Ja Wasserstoff herzustellen ist immer ineffizienter als den dafür nötigen Strom direkt in einen Akku zu laden. Das kann man nicht bestreiten. Das ist Fakt. Doch allein für die CO² Einsparungen in der Industrie wird die Produktion und oder der Ankauf von idealerweise grünem Wasserstoff in großen Mengen nötig werden. Warum sollte man also dann darauf verzichten Wasserstoff auch in Fahrzeugen zu verwenden?

Nur Effizienz allein wird nie der einzige Punkt sein auf den sich konzentriert wird. Der Verbraucher will nämlich letztlich nicht immer das effizienteste haben. Siehe Zulassungszahlen bei SUV’s in den letzten 15 Jahren.

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