Mercedes EQE SUV: Der interessanteste Stromer der Stuttgarter?

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Mercedes-Benz

Stefan Grundhoff
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  —  Lesedauer 3 min

Aktuell ist der Mercedes GLC weltweit das meistverkaufte Modell im Stuttgarter Portfolio. Doch das könnte sich in den kommenden Jahren ändern, denn die Elektroversionen übernehmen zunehmend das Zepter. Bis die neue Generation eines EQC kommt, wird sich das meiste Interesse wohl um den EQE SUV drehen.

Der aktuelle Mercedes EQC, größtenteils bei Zulieferer ZF entwickelt, ist alles andere als ein Erfolgsmodell. Die Schwaben wollten seinerzeit eine schnelle Elektrolösung für das mittelgroße SUV-Segment – das wurde der EQC, und selbst Mercedes-Verantwortliche monieren, dass dieser nichts Halbes und kaum etwas Ganzes sei. Der Nachfolger wird noch ein paar Jahre auf sich warten lassen und dann wohl ohne EQ-Signet die Bezeichnung Mercedes GLC tragen. Kein Wunder, dass sie sich nicht nur in Untertürkheim und Sindelfingen auf das neue Elektromodell des EQE SUV freuen, der an sich nur einen Makel in sich trägt: Ihm fehlt ein eigener Name, denn selbst Verkaufsleiter von Mercedes-Niederlassungen schütteln nur den Kopf, dass die beiden Modelle EQE SUV und EQS SUV anders als die Verbrenner keinen eigenen Namen bekommen haben.

Doch ob nun mit oder ohne passendes Signet am Heck – der EQE SUV wird für die Stuttgarter ein Treffer werden. Rein elektrisch mit einem gefälligeren Optikpaket als die rundliche EQE-Limousine und mit einem Antriebsportfolio, das bei den potenziellen Kunden kaum Wünsche offenlassen dürfte. Technisch ist der 4,86 Meter lange EQE SUV eng mit den größeren EQS-Brüdern sowie der EQE Limousine verwandt und auf der gemeinsamen Elektroplattform unterwegs. Antriebe und Technik sind entsprechend, wodurch auch hier eine 215 kW / 292 PS starke Basisvariante mit Hinterantrieb zu bekommen ist, die den Einstieg in die Oberklassewelt mit Stecker bietet. Deutlich interessanter dürften für die meisten Kunden der gleichstarke Allradler EQE 350 4matic und insbesondere der EQE 500 mit 300 kW / 408 PS / 858 Nm sein.

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Fans der sportlichen Anleger aus Affalterbach kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Da ist der AMG EQE 43 mit seinen 350 kW / 476 PS oder das neue Topmodell AMG EQE 53, der an beide Achsen stattliche 505 kW / 687 PS und 1000 Nm maximales Drehmoment bringt. Bei der stärkeren 53er-Version gibt es nicht nur bis zu 240 km/h Höchstgeschwindigkeit, sondern auch die beim EQS SUV schmerzlich vermisste Wankstabilisierung. Serienmäßig bietet das Fahrwerk elektronische Dämpfer, das sich auf Wunsch um eine Luftfederung erweitern lässt. Die bringt nicht nur zusätzlichen Komfort für die Insassen, sondern variiert die Bodenfreiheit nach Gusto des Fahrers um bis zu drei Zentimeter. Ebenfalls auf Wunsch ist der Elektrocrossover mit einer Hinterachslenkung ausgestattet, die mit einem Lenkwinkel von bis zu zehn Grad den Wendekreis von 12,5 auf 10,7 Meter reduziert.

Das 90,6 kWh große Batteriepaket im Unterboden reicht je nach Version für Reichweiten von bis zu knapp 600 Kilometern. Die AMG-Versionen schaffen rund 500 Kilometer, bis es an die nächste Ladesäule geht. Der Stromverbrauch liegt zwischen 17,7 und 22,7 kWh auf 100 Kilometern. Um den Verbrauch zu reduzieren, schaltet sich bei den Allradversionen die Vorderachse komplett ab, wenn die zusätzliche Traktion nicht benötigt wird. Nachgeladen werden kann an einer Schnellladesäule mit maximal 170 Kilowatt, was den Akku innerhalb von 15 Minuten um gut 220 Kilometer erstarken lässt.

Bei den AMG-Versionen sind es in der gleichen Zeit zumindest 170 Kilometer. Neben den verschiedenen Fahrprogrammen lässt sich wie bei den anderen EQ-Modellen von Mercedes die Rekuperation über Schaltpedale am Lenkrad bis hin zur maximalen Verzögerung des sogenannten One-Pedal-Gefühl einstellen. Im Innenraum bietet der Mercedes EQE das bekannte Bild mit bequemen Sitzen, dem mächtigen Hyperscreen und einem Beifahrerdisplay, wodurch das Unterhaltungsprogramm während der Fahrt interessant wird. Das Ladevolumen des Kofferraums beträgt zwischen 520 und 1675 Liter, während die Allradversionen Anhänger mit bis zu 1,8 Tonnen Gewicht ziehen können.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Läubli:

Genau 1, die Wallbox ist die Lösung! Die Langstrecke und deren HPC’s sind höchstens zu Ferienzeiten ein Problem, das gibt es ja bereits an Tankstellen teilweise schon.

Genau 2, SUV’s sind größtenteils Schaukelpferde, ich denke, das kann nur Porsche und Tesla Model Y ein bisschen reduzieren… so ziemlich alle anderen SUV sind in Kurven keine Sportgeräte – das liegt in der Natur der Bauart und ist völlig normal.

MMM:

Daher genügen auch 14000 Tankstellen für 47 Mio Verbrenner…es geht schnell zu tanken UND die Reichweite ist hoch, damit man nicht oft eine Zapfsäule „blockiert“.”
Die Rechnung hat einen Haken.
1) die ganzen Schnelllader sollen gar nicht die Standardladelösung für die BEV sein. Die Standardladelösung heißt “Wallbox” und kann bei den meisten Menschen 95% der Ladevorgänge durchführen.
“Wallbox” kannst du hier auch gerne als Oberbegriff für alle AC-Lader nehmen, also auch beim Supermarkt, in der Stadt im Parkhaus oder eben beim Arbeitgeber.
2) niemand wartet neben einem HPC darauf, dass das Auto vollgeladen ist. Das steckt man an und geht sich einen Kaffee holen. Oder auf die Toilette. Oder man schnappt frische Luft.
Daher ist es unerheblich, ob das 10 oder 15 Minuten dauert, weil wenn es nur 10 Minuten dauert, artet das in Stress für die Leute aus, die nach der Toilette den Kaffee nicht mit 95°C trinken können. Es wird diese Auslastung also voraussichtlich nicht geben, jedenfalls nicht flächendeckend.

Abgesehen davon das die 2.3t beim EQS sich angefühlt haben, als ob man ein schwangeres Nilpferd bewegen muss…schlimm…der ID 4 GTX mit 2.2t hat bei meiner Frau die Reakton ausgelöst…will hier raus…ich werde seekrank in jeder Kurve.”

Ich musste jetzt schon schmunzeln. Das Gefühl habe ich nämlich in jedem SUV.
Das passiert aber in einer Limousine nicht.

Läubli:

Du bist noch nicht für die Elektromobilität bereit – ganz einfache These.

Oder natürlich ist die Elektromobilität noch nicht bereit für dich – auch eine einfache These.

Tipp: gib dir Mühe, dann gibt sich auch dein nächstes BEV, also rein elektrisches Auto sicher Mühe, dir zu gefallen. ;)

Josef:

In 5 bis 7 Jahre will niemand so ein Auto…ein Geldgrab…schon jetzt veraltet.
Die heutigen Autos “blockieren” ein HPC für ca. 30min…d.h. 2 Autos pro Stunde max.
Die 800V Autos benötigen ca 20min…d.h. 3 Autos pro Stunde max.

400v skaliert schlicht langfristig nicht. Bei den lächerlichen 1 Mio eAutos im Moment ist das egal…bei 10 Mio und mehr kommt es auf jede Minute an, um die Infrastruktur kleiner zu halten.
Wenn mal 10min normal sind…und das wird kommen…dann sind wir bei max 6 Autos pro Stunde und HPC…also Faktor 3 weniger HPCs nötig.

Daher genügen auch 14000 Tankstellen für 47 Mio Verbrenner…es geht schnell zu tanken UND die Reichweite ist hoch, damit man nicht oft eine Zapfsäule “blockiert”.
Zum Glück zeichnet sich bis 2030 eine Zelle z.B. StoreDot (100×2…100Meilen in 2min…160km…im Moment wird die 100×5 bei OEMs getestet) ab..und anderen Herstellern auch…damit wird ein Schuh draus, da dies wirklich für die Masse skaliert.
400v ist für jemand der ein Auto least und die Kiste eh in 3 Jahren wieder los ist.

Im Moment hat das “übliche” eAuto ca 300km +-50km Reichweite bei 100% und beim Zwischen laden von 70%…10 auf 80…ca 200km (außer Model S und EQS 450).
Alle 200km für 30min stehen…da kann ich nur sagen…das kann ich mir nicht mal mit 2 Flaschen Wein schön saufen.

…und ja, ich bin schon mehr als 5 eAutos (auch EQS) zum Test über ein langes Wochenende gefahren..ätzend die doofe Warterei…vorallem an Stellen…neben Burgerbraterei wo ich sonst nie anhalten würde.

Nach diesen Tests, mit ernsthaften Interesse, habe ich meinen zweiten Passat GTE gekauft…10k km/Jahr rein elektrisch…und 5k km mit Benziner..mehr fahr ich inzwischen nicht mehr.
Abgesehen davon das die 2.3t beim EQS sich angefühlt haben, als ob man ein schwangeres Nilpferd bewegen muss…schlimm…der ID 4 GTX mit 2.2t hat bei meiner Frau die Reakton ausgelöst…will hier raus…ich werde seekrank in jeder Kurve.

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