TÜV: Tesla Model 3 hat die höchste Mängelquote

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 4 min

Von Top bis Flop: Elektroautos schneiden bei der Hauptuntersuchung (HU) durchwachsen ab. Das zeigen die Ergebnisse des „Tüv-Reports 2024“, wie es einer entsprechenden Pressemitteilung zu entnehmen ist. Der nicht mehr produzierte VW e-Golf ist demnach mit einer Mängelquote von 2,6 Prozent der beste Kompaktwagen unter den zwei bis drei Jahre alten Fahrzeugen. Dagegen belegt das Tesla Model 3 mit einer Mängelquote von 14,7 Prozent den letzten Platz in dieser Altersklasse. Der Renault Zoe rangiert mit 5,1 Prozent im gehobenen Mittelfeld.

„Mit dem Erfolg der Elektromobilität rollen immer mehr E-Autos auf die Prüfstellen“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des Tüv-Verbands, bei der Vorstellung des TÜV-Reports 2024. „Bei den Tüv-Prüfungen zeigen sich einige antriebstypische Mängel, die für die technische Sicherheit der E-Fahrzeuge relevant sind.“ Überdurchschnittlich häufig würden Mängel bei der Bremsfunktion festgestellt. Ein Grund sei die Rekuperation, mit der Elektroautos Bremsenergie zurückgewinnen können. Die Bremsbeläge werden im Vergleich zu Verbrennern daher seltener beansprucht, was zu einer Beeinträchtigung der Bremsleistung führen könne. Ein weiterer Schwachpunkt vieler E-Autos seien die Achsaufhängungen. Insbesondere beim Renault Zoe lägen die Mängelquoten bei der ersten und zweiten HU deutlich über dem Durchschnitt. „Die Achsaufhängungen vieler Elektroautos leiden unter dem hohen Gewicht der Antriebsbatterien“, sagt Bühler. „Die Folge sind negative Prüfergebnisse bei der HU und teure Reparaturen.“

Bremsen und Achsaufhängungen sind Schwachstellen

Das gelte auch für das Model 3 von Tesla. Neben Defekten an den Achsaufhängungen weise der Tesla überdurchschnittlich hohe Mängelquoten an den Bremsen sowie an der Beleuchtung auf. Das beschert dem Model 3 im Ranking der Zwei- bis Drei-Jährigen den letzten Platz unter den 111 in dieser Altersklasse untersuchten Pkw-Typen. Zwar liege die Laufleistung nach drei Jahren mit 55.000 Kilometern deutlich über dem Durchschnitt von 41.000, aber andere Vielfahrerfahrzeuge schnitten deutlich besser ab. Bühler: „Inwieweit die festgestellten Brems- und Achsmängel typisch für E-Fahrzeuge sind und ob die Hersteller bei bestimmten Modellen nachbessern müssen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.“

Die Gesamtauswertung des Tüv-Reports 2024 zeigt: Mit einem Anteil von 20,5 Prozent ist gut jeder fünfte Pkw mit „erheblichen“ oder „gefährlichen Mängeln“ unterwegs und daher bei der Hauptuntersuchung (HU) durchgefallen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein leichter Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Bei 11,2 Prozent der Fahrzeuge haben die Sachverständigen auf den Tüv-Prüfstellen „geringe Mängel“ festgestellt (plus 0,5 Punkte). Immerhin 0,05 Prozent wurden als „verkehrsunsicher“ eingestuft und mussten sofort stillgelegt werden. Bezogen auf alle Hauptuntersuchungen in Deutschland entspricht das rund 15.000 Fahrzeugen. „Nach einem positiven Pandemieeffekt haben sich die Mängelquoten wieder auf dem alten Niveau eingependelt“, sagte Bühler. „Eine nachhaltige Verbesserung der technischen Sicherheit des Pkw-Bestandes in Deutschland ist in den vergangenen Jahren ausgeblieben.“

Fahrzeuge mit „erheblichen Mängeln“ müssen innerhalb eines Monats repariert und dann bei den Prüfstellen erneut vorgeführt werden. Wird ein „gefährlicher Mangel“ festgestellt, müssen die Halter:innen direkt in die Werkstatt fahren. Das war bei 0,5 Prozent aller Hauptuntersuchungen oder rund 150.000 Fahrzeugen der Fall. Gesamtsieger des Tüv-Reports 2024 ist der VW Golf Sportsvan. Der Anteil der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln beträgt nur 2,0 Prozent. Auf das Treppchen schaffen es auch der Audi Q2 mit 2,1 Prozent und der Audi TT mit 2,5 Prozent.

TÜV wünscht sich bessere Akku-Prüfung

Der Tüv-Verband fordert angesichts der Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrzeugbestandes eine Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung. „Die Prüfung der Hochvoltbatterie von E-Autos besteht bisher aus einer reinen Sichtprüfung“, sagte Bühler. Mit zusätzlichen Prüfpunkten könne der Schutz vor elektrischen Schlägen und Überspannungen verbessert werden. „Die Prüforganisationen benötigen einen besseren Zugang zu sicherheitsrelevanten Fahrzeugdaten, um den Zustand der Batterie und andere Komponenten prüfen zu können“, sagte Bühler. Dazu zählten die Cybersicherheit und der Software-Stand, da Updates der Hersteller Einfluss auf Funktion und Sicherheit des jeweiligen Fahrzeugs hätten. Darüber hinaus könne mit Datenanalysen effektiver gegen den weit verbreiteten Tachobetrug vorgegangen werden. Nach Schätzungen der EU-Kommission werde bei der Hälfte aller grenzüberschreitend gehandelten Gebrauchtwagen der Kilometerstand manipuliert.

Zudem spricht sich der Tüv-Verband für die Einrichtung eines digitalen Fahrzeugregisters aus. „Ein digitales Fahrzeugregister bildet die Historie eines Fahrzeugs ab und dokumentiert sicherheits- und umweltrelevante Änderungen“, sagte Bühler. Zu den Veränderungen gehörten neben nachgerüsteten Anhängerkupplungen, Alufelgen oder Spoilern auch Software-Updates, die Einfluss auf die Fahreigenschaften und weitere Funktionen eines Autos haben. Bühler: „Ein digitales Fahrzeugregister, wie es in anderen Ländern bereits üblich ist, bringt mehr Transparenz in den immer wichtiger werdenden Gebrauchtwagenmarkt.“

Quelle: Tüv- Pressemitteilung vom 16. November 2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Läubli:

Ja genau… Hasser konnten noch nie vernünftig überlegen, da spielt Ihnen die Aufregung einen Streich im Kopf.
Spätestens wenn diese armen Menschen nicht nur anderen Menschen nachpalavern und selbst mal den “Mut” hätten, sich in einer Probefahrt mit dem Fahrzeug auch wirklich auseinander zu setzten, hätten wir hier sofort Frieden! Aber die ärmsten unter den armen Kommentatoren möchten das nicht, dies ist der Trick an der Sache.
Sie finden Menschen mit “Schmiere an den Fingern und Dieselrauch in der Lunge” eben sozialer… auch wenn sie schlussendlich nix verstanden haben.

adson:

Bei mir ist es leider nicht so. Ich fahre seit 4J einen eGolf.
Wahrscheinlich habe ich einen ähnlichen verhaltenen Fahrstil, da sich dieser hinsichtlich Reisezeit und Fahrkosten optimiert hat (17Tkm/a). Ich würde auch mit einem M3 mängelfrei durch den TÜV kommen, ohne nennenswerte Servicekosten.
Aber bei einem VAG Fahrzeug wird man halt zum Service gezwungen, da sonst die Garantie verloren geht. Anfänglich lagen die Servicekosten noch im sehr günstigen Bereich. Jetzt, bei der letzten Service-Maßnahme, hatte sich der Pauschalpreis mehr als verdoppelt. Die aufgeführten Leistungen könnte man vorwiegend auch selbst ausführen (Licht, Türen Bremsen, Scheibenwischer usw.). Sicher hätte ich ohne den Zwang eine Servicetermin trotzdem durchführen lassen, was die Kosten auf ein Drittel reduziert hätte.
Den TÜV-Termin habe ich übrigens in einer freien Werkstatt ganz in der Nähe kostengünstig wahrgenommen – mängelfrei.

M3 Opa:

Wie Läubli sagt: Es macht wenig Sinn mit den TESLA-Bashern zu diskutieren.
Die wissen nicht die glauben.
Es dauert noch ein paar Jahre bis es eher peinlich wirkt, wenn man mit einem Verbrenner herumfährt.

M3 Opa:

Komisch? Bei mir (71) ist das genauso…M3LR mit 60.000km seit 2019. Anstandslos durch den TÜV…mit der Bemerkung: Öfter bremsen wegen Flugrost und evtl. Rillenbildung! Das ist mir egal, blödsinning Energie vernichten tu ich nicht! Dann kauf ich halt bei 120.000km neue Scheiben…Reifen haben bei mir auch einen Sägezahn und sollten erneuert werden…solange das Profil passt mach ich das aber nicht. TESLA hat die Querlenker und die Dämpfer gecheckt..passt! Und das glaube ich, denn der fährt stabil geradeaus…wie mein Audi Quattro damals:-)
Die Verbrennerkosten sind ungleich höher da kann man so oft man will, obskure Vergleiche “der Kosten” oder “der Mängel” machen.
Viel Spaß weiterhin mit der Verbrennerdiskussionen….3-5 Jahre geht das sicher noch so weiter…dann “wächst” das raus.

Läubli:

Ich sage ja immer, Marc hat keine Ahnung von der Praxis mit Tesla und dessen funktionen. Er kennt es nur aus den Youtubevideos und somit auch nur das, was dort 1000-fach besagt wird – sonst weiss er nichts! Seine Freunde fahren nur Porsche oder Mercedes usw, aber keine Teslas… woher soll er das alles denn wissen? Aber er weiss ja bekanntlich, wo der Frosch die Locken hat… wir wissen jedoch, dass man Locken beim Frosch vergeblich sucht. Die Geschichten haben also durchaus Sinn, nur welchen? Bashin und Whataboutsim, tja… so scheint das in der Wahrheit zu sein.

So, ab jetzt bist du über den “Mythos” Marc auf dem laufenden… gern geschehen! ;)

Norbert Sele:

Zu Kommentar Marc:
Bei meinem Tesla Mod 3 Performance stimmen folgende Bemerkungen in Ihrem Kommentar nicht mit den Fuktionen meines Modells überein:
1.    VW Käufer können die Inspektion übrigens vom gesparten Geld zahlen, das Tesla-Fahrer jeden Monat überweisen müssen…
Ich musste noch nie jeden Monat etwas an Tesla überweisen. Könnte das allenfalls bei Leasing notwendig sein?
2.    Funktionen, die die Bremsanlage pflegen, sind allerdings nicht dabei.
Dieser Mangel wurde schon vor 2021 durch einen Software Update behoben, indem die Rekuperation nach dem Laden de Batterie eine Zeitlang ausgeschaltet wird und der Fahrer dadurch gezwungen wird mit dem Bremspeda zu bremsen.
3.    … zwingt einen der amerikanische Hersteller zum One Pedal Driving, was genau in die entgegengesetzte Richtung wirkt
Bei meinem Model kann ich wählen ob ich das One Pedal Driving will oder nicht.

Peter wulf:

Komisch ich 77 Jahre fahre seit Juni 2016 einen Tesla S70D habe inzwischen bei 90Tkm die 3. TÜV Prüfung ohne jegliche Mängel gehabt. Im März 2023 wurde mir ein Satz neue Wintereifen empfohlen . Die waren wegen Mängel bei Spureinstellung mit Sägezahn schräg abgelaufen.
Bremsen haben bisher keine Probleme kein Rost oder Riefen
Im Gegensatz zu vielen ” E Auto Fahrern ” der Premiumklasse muss ich nicht jedem Mitfahrer oder Verkehrsteilnehmern vorführen das ich in 5 sec auf 100kmh beschleunigen könnte.
Auf nicht auf den Autobahnen mit bis 225km fahren und wie bei einigen Verbrenner dicht auffahrend mit Lichthupe drängeln. Man fährt ruhiger da man mit Rasen nicht viel gewinnt und länger lädt.
Immerhin zeigt der Tüvbericht das es allgemein immermehr Mängel an Autos gibt. Weil kosten Wartung Verschleißteile bei Verbrennern teuer sind.
Leider wird zu wenig durch polizei kontrolliert ob Auspuff Anlagen zu dreckig zu laut Reifen abgefahren etc.

Roland:

Mutig negatives über Tesla zu schreiben? Das ist so ziemlich der grösste Quark den ich bisher über Tesla und Musk zu lesen bekommen habe. Genau das Gegenteil ist der Fall. Jede noch so schwachsinnige Lüge über Tesla wird umgehend mit Ausrufezeichen und in Fett unterstrichen in sämmtlichen einschlägigen Medien herumgebrüllt. Dazu braucht es null Mut. Da Tesla keine Werbung macht, keine Ifluencer und Journalisten schmiert damit die ja nur lobenswert über Ihre Produkte schwärmen. Bestes Beispiel ist die Auszeichnung des VW ID.7 für 2023 als bestes Elektroauto. Das bevor auch nur ein einziges Exemplar bei Käufern angekommen war! Das sind die Fakten.

M3 Opa:

Tolle Überschrift…das freut die Treckerfahrerlobby…und es wird weiter verbrannt!
“Vergessen” wurden wohl die in den 3 Jahren ersparten Servicekosten aufzulisten…dann sind alle TESLAs ganz vorne dabei.
Ich hatte einen Audi A4 Quattro und weiss wovon ich rede…da qualmte meine Scheckkarte!
Und seit 4 Jahren Model 3 ohne “Service-Zwang”(Beutelschneiderei) liegen die Servicekosten in Summe deutlich unter 1000EUR inclusive großer Inspektion bei TESLA zum Garantieende!

Läubli:

Genauso ist es… lass dich nicht von einem typischen Tesla-Bashing irritieren. Er hat die meisten seiner Texte einfach von einem Youtubekanal oder sonst aus dem Internet – er weiss selber kaum etwas über Tesla, das hat er schon oft bewiesen – aber er ist mittlerweile so schlau geworden, dass er die Begründungen zuerst im Internet zu finden versucht und erst dann niederschreibt – so quasi ein Abschreiben, sagt man dem auf gut Deutsch.

Er ist dir und deinem Wissen also zum Thema Tesla und VW in rienen Fakten weit unterlegen!

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