VDA-Chefin: “Kraftakt bei Infrastruktur und Investitionen”

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Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
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Gerade mal zwei Wochen nach dem vernichtenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat die Bundesregierung ein überarbeitetes Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Es sieht ambitioniertere Ziele bis 2030 vor sowie einen auf 2045 vorgezogenen Zeitpunkt für eine Neutralität Deutschlands bei Treibhausgasen. Der Verband der Automobilindustrie VDA hat in diesem Zusammenhang nun einen Kraftakt bei Infrastruktur und Investitionen angemahnt.

Das Gesetz werde sich spürbar auf alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft auswirken, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. “Wir haben Verantwortung für das Klima, aber auch für die Beschäftigten und ihre Familien.” Wirkliche Nachhaltigkeit berücksichtige die verschiedenen Belange. Die Transformation müsse daher auch sozial gestaltet werden.

Die Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze seien erheblich, so Müller weiter. Daher erfordere eine Beschleunigung beim Klimaschutz auch eine industriepolitische Begleitung. Das Bundesverfassungsgericht habe in seinem Urteil die Notwendigkeit sorgfältiger und langfristiger Planung betont. Eine sorgfältige Gesetzesfolgenabschätzung sei aber bisher ausgeblieben.

Deutschland sei bereits Europameister bei E-Mobilität und habe unter den wichtigen E-Automärkten das weltweit zweithöchste Wachstum, so Müller. Aber schon jetzt baue Deutschland viel zu wenige neue Ladesäulen und fossil-freier Strom im Ladenetz sei noch nicht absehbar. “Jetzt kommt es darauf an, dass wir auch Spitzenreiter bei Infrastruktur und Investitionen werden.

Konkret forderte die VDA-Präsidentin einen schnellerer Ausbau bei Ökostrom, Ladesäulen, Wasserstoff, E-Fuels – und bei der Digitalisierung. Gerade hier stecke großes Potenzial für den Klimaschutz. All das seien wesentliche Aufgaben im Rahmen der von der Bundesregierung beschlossenen “Konzertierten Aktion klimafreundliche Mobilität”.

Die Automobilindustrie investiere bereits jetzt wie keine zweite Branche in die Transformation, so Müller. Mehr als 150 Milliarden Euro würden bis 2025 in E-Mobilität, Digitalisierung, Hybrid-Technologie und die Entwicklung von E-Fuels aus nachhaltigen Energiequellen fließen. Das entspreche der Summe, die die Bundesregierung während dieser Zeit für Bildung und Forschung ausgibt. Müller: “Umso mehr brauchen wir deshalb Technologie-Offenheit.

Klar sei laut Müller auch, dass Klimaschutz Geld koste. Marktwirtschaftliche Instrumente spielten hier aber immer noch eine viel zu geringe Rolle. Die EU-Kommission plane die Ausdehnung des EU–Emissionshandels auf den Verkehrssektor – auch die Bundesregierung sollte dieses Instrument in den Blick nehmen. Dabei sollte das Festpreis-System möglichst schnell in ein Marktpreis-System überführt werden.

Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 12. Mai 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Alex S.:

Der VDA hat angemahnt, so so.
Ja der VDA ist ständig am Schwanken und sagt auch oft Dinge, die vorher nicht die Synapsen durchlaufen sind, sondern an den Dollar-Zeichen und den Macht-Symbolen vorbeigerollt sind und den Wink bekommen haben “Da geht´s lang”.
Jetzt heißt es mal wieder “Vorwärts in der Ökologie” – und morgen schreien sie wieder –
“die Arbeitsplätze gehen verloren”
Welche Arbeitsplätze haben wir denn noch. Wo findet denn mit dem VDA die Wertschöpfung statt?
Nicht in Deutschland.
In China!
Jedes deutsche Auto bekommt seine Teile aus China und wird mit Zeitarbeitern aus Europa, die nur minimale Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung leisten, zusammengebaut. Den Gewinn teilen sich dann die Vorstände und die Aktionäre.
Den Zuwachs der Krankenkassenbeiträge und der Verlust der Rente wird nicht nachhaltig betrachtet.
Qualifizierte Arbeitsplätze wird es für unsere Nachkommen nicht mehr geben.
Noch ein paar Jahre, dann gibt es hier nur noch ein paar Reiche und die dümmsten der Welt.
Asien (China) wird auf uns schauen und lachend sagen: das Kapitalistische Modell hat “UNS” geholfen, Ha ha ha ha.
Danke an alle Politiker, vor Allem an die CSU/CDU, die geholfen haben diesen Schaden dem deutschen Volk zuzufügen und dabei die höchsten Nebeneinkünfte von 130.000 € im Jahr aus der Industrie beziehen.
Danke!
Man muss euch zur Rechenschaft ziehen, das solltet ihr alles zurückzahlen!

Daniel W.:

Bei den offensichtlichen Vorteilen des batterie-elektrischen Antriebes gegenüber Brennstoffzellen und E-Fuels – “effizient, robust und günstig” (laut Scania) – was inzwischen wohl auch VW begriffen hat, wäre es schön, wenn VW dies auch Frau Müller und dem VDA klar machen könnte.

Mein Vorschlag zur Umbenennung:

VDA = Veteranenverband deutscher Abgasproduzenten

Gerd:

Die Kurzform der Aussage

“Ja, wir haben fast alle Innovationen verpennt und wollten auf ewig den Staat, die Bürger und deren Gesundheit durch Einsatz anachronistischer Technologie betrügen bzw. ignorieren und Deutschland durch Lobbying und ewigen Subventionen dreist zu unserem Vorteil melken.
Mist auch, das klappt nicht auf ewig. Das Kanzleramt wird vermutlich auch bald von Aliens besetzt. Für die Zeit bis zu unserem Untergang haben wir nun auch keinen Bock mehr auf Anstrengung oder Engagement. Daher fordern wir eine künstliche (finanzielle) Beatmung unserer Fehlentscheidungen um noch abzugreifen, was abzugreifen geht.”

lautet:

“Wir fordern Technologieoffenheit”

Marco Z:

VW fordert im Gegensatz zum VDA Technologieklarheit.

Niro:

Der Begriff Technologie-Offenheit wir missbräuchlich benutzt, um so sinnlose Technologien wie
E-Fuels und Hybrid-Technologie durchzusetzen, bornierter geht es nicht.

Peter Bigge von Berlin:

Frau Müller, Klima- und Umweltschutz ist das Sozialste von der Welt.
Niemand sollte im Abgas und Abfall anderer leben müssen.
Wer anders denkt ist nicht sozial.

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