VDA-Chefin: Verbrenner-Verbot vom Tisch

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Wolfgang Plank
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Der Verband der Automobilindustrie sieht die Gefahr für ein faktisches Verbot für Verbrennungsmotoren in der EU gebannt. Das gehe aus den überarbeiteten Empfehlungen für die Abgasnorm Euro 7 hervor, heißt es in einer Mitteilung. Die heute vorgelegten Pläne zeigten, dass die EU-Kommission die Grenzen des technisch Machbaren akzeptiere und sich von unerreichbaren Zielen verabschiedet habe, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Dies sei ein gutes Zeichen für die Bürger in Europa und auch für den Umweltschutz.

Die zuvor der EU-Kommission vorgelegten Pläne seien technisch nicht umsetzbar gewesen, so Müller. Das Anfahren am Berg mit Anhänger sei mit den gleichen niedrigen Abgaswerten, wie für normales Fahren auf der Landstraße nicht machbar. “Die geplante Umstellung des Messsystems auf ausnahmslos alle Zeitpunkte in der Nutzung hätte ein faktisches Verbot des Verbrennungsmotors bedeutet“, erklärte die VDA-Präsidentin. Damit wäre nach ihrer Ansicht verhindert worden, dass saubere Autos auf den Markt kommen, weil alte länger gefahren würden.

Müller bewertet den neuen Entwurf als anspruchsvollen Weg: Die neuen Vorschläge seien um den Faktor 5 bis 10 schärfer als bei Euro 6. Dies bewege sich an der Grenze dessen, was technologisch erreichbar sei. Man müsse weiterhin sehr achtsam sein, dass der Verbrennungsmotor nicht durch Euro 7 unmöglich gemacht werde. Dies sei aber offenbar auch nicht das Ziel der EU-Kommission.

Hervorzuheben ist aus Müllers Sicht die Feststellung des von der EU-Kommission beauftragten CLOVE Konsortiums von Experten aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Daraus gehe hervor, dass die aktuellen Euro-6d-Fahrzeuge sehr sauber seien. “Die modernsten Pkw unterschreiten bereits jetzt die aktuellen Grenzwerte der Euro-6d-Norm um ein Mehrfaches.” Die Euro-7-Norm solle deshalb eine erreichbare Weiterentwicklung werden.

Die deutsche Automobilindustrie stehe für klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050, sagte die VDA-Präsidentin. In diesem Zusammenhang forderte sie den Ausbau der Versorgung mit E-Fuels – synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energiequellen. Müller: “Nicht der Motor ist ein Problem für das Klima, sondern der fossile Kraftstoff.

Quelle: Verband der Automobilindustrie – Pressemitteilung vom 8. April 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Peter:

Auf VDA kann man sich als normaler Mensch noch verlassen

Stefan:

Ich gehe mal davon aus dass in 2-3 Jahren die ersten preiswerten bev verfügbar sind und auch genügend gebrauchte mit vernünftiger Reichweite. Auf der Strecke Berlin Barcelona werden aber erst mal ein paar Tankstellen fällig werden. In 10 Jahren werden e-Autos billiger sein als verbrennen jetzt.

Stefan:

Doch der Motor ist leider das Problem. Mit einen Wirkungsgrad von unter 30 Prozent im Normalbetrieb ist genau er das Problem. Da helfen auch kein e-Fuels. Das ist mir noch Energie Verschwendung.

Niko:

ich bin nicht dafür, Autos unnötig zu verschrotten.
Aber wenn die Industrie Neuwagen Verbrenner nicht sauber bekommt, dann muss dennoch halt auch mal Schluss sein mit der Luftverschmutzung in den Ballungsräumen

kann man ja auch über Fahrverbote in der Stadt lösen ohne gleich solche Fahrzeuge generell zu verbieten.

Hiker:

wieder einer der denkt er sei schlauer als alle. Woher Sie das mit den 10% haben bleibt wohl Ihr Geheimnis. Weil es absoluter Blödsinn ist. In Wahrheit ist es wesentlich mehr. Aber die Oel und Autolobby sind Weltmeister im Verschleiern und Verschweigen von Tatsachen. Es hängt ein riesiger Rattenschwanz von Umweltschädigungen hinter dem Verbrennungsmotor. Stichwort Oelgewinnung, Raffinerie, Transport, Kriege, Terrorismus etc. alles alimentiert aus dem Geschäft mit uns dummen Autofahrern. Bleiben Sie ruhig weiterhin ein williges Schaf, das geduldig dem Untergang unserer Spezies entgegenblöckt.

Norbert Seebach:

War doch klar, dass die Profiteure des Verbrennungsmotors massig Geld in die finale Propagandaschlacht stecken, um auch noch den letzten Euro aus ihrem antquierten Geschäftsmodell zu quetschen – natürlich zu Lasten der Allgemeinheit! Dasselbe werden wir übrigens in der Nach-Merkel-Zeit im Bereich der Atomindustrie erleben, die jetzt schon wieder in den Startlöchern steht, uns vor zu machen, sie sei im Blick auf den Klimaschutz “alternativlos”. Das Prinzip ist hier wie dort: Gewinne privatisieren und Kosten sowie Risiken der Allgemeinheit aufbürden! Diese Herrschaften wollen nichts anderes als in ihrer (verbleibenden) Lebensspanne in Saus und Braus leben – ganz nach dem Motto: Nach uns die Sintflut! Vergessen wir nie: dieses Verbrechen an nachfolgenden Generationen wird in vollem Bewusstsein begangen, denn wir haben heute keinerlei Erkenntnisprobleme mehr bei Thema Klimawandel, sondern ein gewaltiges Umsetzungsproblem durch Menschen, die zum Zwecke der eigenen Bereicherung gezielte Desinformation und Verdummung der Bevölkerung betreiben!

Knut:

Vernunft und Realismus siegt. Das ändert nichts in der klaren Ausrichtung zu lokal emissionsfreien Fahrzeugen. Aber mein Tesla Model S mit meiner Fahrleistung von ca. 60 Tkm pro Jahr ist auch nicht emissionsfrei – das ist doch auch allen bekannt.

jomei:

…und diese gewollte Verfälschung der tatsächlichen Emissionswerte durch ausschließliche Messungen bei utopisch optimalen Bedingungen war doch genau das Beschissprinzip, für das die großen Konzerne, besonders VW, Audi etc. in den USA völlig zu Recht Milliarden blechen mussten.
Frau Müller scheint die kriminelle Praxis am liebsten legalisieren zu wollen. Und ich dachte, solche Absichten fände man nur bei Petro-Machos.

Jens:

Klimawandel gab es seit Bestehen der Erde

Wirklich lustig, dass manche Spam-Bots immer noch mit dem Programm “Klimawandelleugnen 1.0” ausgestattet sind.

Ralf:

Ganz primitiv nicht zu glauben, daß das Auto für den Klimawandel verantwortlich ist.
Der Mensch wird sich nicht so schnell anpassen können.
Wenn Sie glauben, denn Sie glauben ja scheinbar nur, weil Sie ja nichts wissen, das für eine Evolution nur 100Jahre ausreichen, ja dann, glauben Sie Mist!
Bei Ihnen ist ja eine Hungersnot schon eine Evolution.

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