Vergleichstest: Neues Tesla Model 3 gegen den Polestar 2

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

In diesem Jahr hat Elektroauto-Pionier Tesla sein Model 3 in einem Facelift frisch überarbeitet. Die Kollegen der Auto Motor und Sport haben die E-Limousine in der Ausgabe 11/2024 gegen den Polestar 2 antreten lassen – und das Vergleichsergebnis ist am Ende ganz knapp. Konkret gegeneinander ins Rennen geschickt wurden dabei das Tesla Model 3 Maximale Reichweite mit 366 kW (498 PS) und 82 kWh großem Akku sowie der Polestar 2 Performance mit 350 kW (476 PS) und ebenso großer Batterie.

Der Polestar ist mehr als elf Zentimeter kürzer als der US-Amerikaner, allerdings gut 340 Kilo schwerer. Beide beschleunigen in wenig mehr als vier Sekunden auf 100 Stundenkilometer und schaffen beide etwas mehr als Tempo 200 in der Spitze. Von den Leistungsdaten her ist es also ein Duell auf Augenhöhe.

Beim Testverbrauch liegt der Tesla ein gutes Stück vorne: 22,7 kWh gönnte sich das überarbeitete Model 3 bei den Kollegen, beim Polestar 2 waren es 26,3 kWh. Damit ergeben sich realistische Reichweiten von 374 Kilometern beim Tesla sowie 330 Kilometern beim Polestar. Am Schnelllader war die Ladeleistung des Polestars mit durchschnittlich 132 kW von 10 bis 80 Prozent im Vergleich zu 122 kW beim Tesla zwar etwas höher, doch unter Berücksichtigung des Verbrauchs lädt das Model 3 die selbe Reichweite wie der Polestar 2 in jeweils etwas kürzerer Zeit nach.

Was vielleicht manche überrascht: In der Eigenschaftswertung setzte sich der schwedisch-chinesische Polestar aus Sicht der Tester sogar relativ deutlich gegen den Tesla durch. 412 Punkte sicherte sich der Herausforderer, nur 384 Punkte holte der Tesla. Das Model 3 ließ dabei vor allem in den Kategorien Karosserie und Fahrverhalten einige Zähler auf der Strecke. Knapper vorne lag der Polestar bei Antrieb und Sicherheit, zumindest die Komfort-Wertung entscheidet der Tesla aber für sich. “Mit der viel besseren Bedienung, besseren Fahrleistungen und feinerem Handling fährt der Polestar dem Tesla in der Eigenschaftswertung noch davon”, schreibt die Redaktion.

Tesla dreht den Spieß noch um

Dennoch kann der Tesla das Duell am Ende für sich entscheiden, denn mit den Kategorien Kosten und Umwelt dreht das Model 3 den Spieß noch um. Mit knapp 50.000 Euro ist das US-amerikanische Modell deutlich günstiger als der Polestar, dessen Testfahrzeug fast 64.000 Euro kosten würde. Durch den niedrigeren Verbrauch sind zudem die laufenden Kosten beim Tesla niedriger. So setzt er sich in der Endabrechnung hauchdünn mit 579 zu 576 von 1000 möglichen Punkten vor den Polestar 2.

Polestar-Elektroauto-Auslieferungen
Polestar

Auch wenn es knapp war, ist dies der erste Testsieg des Tesla Model 3 in der Auto Motor und Sport – was vielleicht auch daran liegt, dass der US-amerikanische Autohersteller in den vergangenen Jahren recht knauserig mit der Herausgabe von Pressetestfahrzeugen war. “Der Tesla bietet mehr Ausstattung für deutlich weniger Geld und spart Stromkosten“, heben die Tester die Vorzüge des Model 3 hervor. Der Polestar hingegen sei in vielen Bereichen zwar hochtalentiert, agiere in anderen (wie offenbar dem Federungskomfort) aber “an der Grenze der Zumutbarkeit”.

Quelle: Auto Motor und Sport (11/2024, S. 64 bis 71) – “Neureichweitentum”

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Läubli:

Nein, nicht dein Auto aber Du liegst völlig daneben: Es waren oben 22,7… ist aber ein Detail. Du musst am Ladegerät messen, nicht im Auto… die Autozahlen stimmen bei weitem nicht, die zählen nicht mal die Heiz/Kühlleistung der Wärmepumpe dazu, das sind die reinen Motoren/Antriebsverbrauchswerte.
Ich habe mein Verbrauch (M3P 2021) jetzt über gut 2 Jahre immer ab Ladegerät gemessen und komme genau (inkl. Ferienfahrten) auf 23.24 kWh. Das ist inkl. den Standheizung/Kühlung und sämtliche Energie im Parkmodus, also wirklich mein totaler Stromverbrauch im Jahr (ab Ladeapps/bezahlte Energie/Rechnungen der Anbieter) für alle Fahrten und Parkenergie! Das alleine ist am Ende des Tages wichtig, damit kannst du die Totalkosten der Energie berechnen… alles Andere, auch die Angabe von Polstar sind von daher nicht korrekt, wenn man die Kosten vergleichen oder berechnen will. Nur die Anzahl an kWh die du im Jahr geladen, also verbraucht hast, sind massgebend! Alle Anzeigen im Auto, egal welches, kannst du vergessen!

Hast du diese Zahlen (gefahrene KM und Totale kW ALLER Ladungen) von deinem Auto nicht von mindestens einem ganzen Jahr, kannst du das nicht plausibel errechnen.

Das grösste Problem aber ist, dass man diese Werte erst weiss, wenn man das Auto entsprechend lange gefahren ist. Alle Werks- oder Prüfangaben sind da nur eine These!

Niko8888:

Also nein Durchschnitt liegt bei 22 kWh auf 37 Tkm
Inklusive Ladeverluste bei hauptsächlich Kurzstreckenbetrieb (Familienauto)

M3 SR LFP
Auto sagt irgendwas von 16kwh
Aber ich messe ab Stromzähler

Tom62:

Hi. Mein Fahrprofil (Tirol AT), Drittel Ort, Drittel Landstraße (inkl.Fernpass) ,Drittel Autobahn mit max 130-140km/h… .VG

MMM:

Bessere Bedienung als beim Tesla – das ist ja nicht schwierig.
Bessere Fahrleistungen? Mit weniger Leistung schwer zu glauben, aber in jeden Fall überflüssig. Der Tesla zieht durch wie verrückt, mehr Leistung braucht man auf der Straße nicht – ausgeschlossen.
Das feinere Handling erkauft sich der Polestar mit einer knüppelharten Federung, der,Sieg hat als seine Schattenseite. Allerdings hat man hier – der Preis verrät es – offensichtlich das unnötige “Performance Paket” mit Öhlins-Dämpfern einkalkuliert. Die kann man einstellen, aber nur manuell.
Lässt man das weg, kostet das Auto mit Sonderlack, Pilotpaket und Pluspaket aktuell rund 56.000 Euro, das ist schon ein gutes Stück näher am Tesla.

MMM:

Wie die meisten Menschen fährst du damit offensichtlich keine Vergleichstests, bei denen auch Dinge wie Fahrleistungen abgeprüft werden.
In der Realität wird jeder Mensch einen anderen Verbrauch haben, schon wegen unterschiedlicher Streckenprofile, aber auch wegen unterschiedlich schwerem “Stromfuß”.
Interessant ist, dass du den Verbrauch des Tesla anzweifelst, den des Polestar aber nicht, als sei dort der Verbrauch realistischer und man könne diesen nicht mit weniger als 26 kWh fahren.
Aber das geht, so wie es mit weniger als 22 kWh beim Tesla geht.

Bei mir wären die 22 kWh des Tesla übrigens fast realistisch, da mein Autobahnanteil hoch wäre. In der Stadt würde ich vermutlich auch 15 und weniger schaffen.

Tom62:

23,7 ???? ..hier muss wohl mein M3 (2021)- mit 14,9 (+ Ladeverluste natürlich) im Jahresdurchschnitt doch völlig daneben liegen…. :(

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