Volkswagens E-Auto-Pläne für Nordamerika: Mehr große SUV

Cover Image for Volkswagens E-Auto-Pläne für Nordamerika: Mehr große SUV
Copyright ©

Shutterstock / 2067879191

Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen plant, seinen Marktanteil in Nordamerika bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Hierfür setzt der neue Nordamerika-Chef Pablo Di Si auf neue elektrische SUV-Modelle nach amerikanischem Geschmack, die dementsprechend groß ausfallen werden.

Derzeit beträgt der Marktanteil von Volkswagen in Nordamerika 4 Prozent. Di Si gab im Gespräch mit dem Handelsblatt das ehrgeizige Ziel an, diesen bis 2030 auf 10 Prozent zu steigern. Dafür plant Volkswagen weitere Elektromodelle für den nordamerikanischen Markt. Bisher wird hier nur der ID.4 angeboten, der im VW-Werk in Chattanooga produziert wird. Insgesamt soll mehr lokal produziert werden. Unter anderem plant VW auch den Aufbau einer eigenen Batteriezellfertigung sowie eine Kapazitätserweiterung des Werks in Chattanooga auf 500.000 Fahrzeuge.

Volkswagen möchte vor allem die wichtigen SUV-Segmente im US-Markt noch stärker erschließen und dafür werden große vollelektrische SUV geplant. Vorbild ist ein in den USA erfolgreicher Verbrenner aus dem eigenen Haus: Der VW Atlas. Zu diesem Zweck soll unter anderem auch das VW-Designteam in Kalifornien vergrößert werden. Denkbar sei weiterhin, dass das VW-Werk im mexikanischen Puebla als Produktionsstandort für Elektroautos genutzt wird.

Die neuen ambitionierten Pläne von VW in Nordamerika wurden bereits vom ehemaligen Konzernchef Herbert Diess ausgegeben. Lange Zeit war der amerikanische Markt für Volkswagen ein Verlustgeschäft. Erst 2021 gelang die Wende. Es konnte erstmals ein Gewinn von 200 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Jetzt übernimmt Di Si, der bereits seit 2014 bei Volkswagen ist. Zuvor war er Executive Chairman der VW-Region Südamerika. Damit bringt er die Expertise vieler Produktionsstandorte von Volkswagen mit, für die er verantwortlich war. Reichlich Erfahrung mit dem amerikanischen Markt und dem lokalen Design von Fahrzeugen hat er also. Unter seiner Führung wurde in Brasilien der VW Nivus entwickelt, der mittlerweile auch in Europa als Taigo verkauft wird.

Jetzt soll Di Si helfen, unter dem Namen Scout eine neue Marke im SUV-EV Segment auf dem US-Markt zu etablieren. Denn besonders in den USA schreitet die Elektrifizierung des Automarktes rasant voran. Zuletzt hatte Kalifornien das Aus für Verbrenner ab 2035 verkündet. Di Si mahnt, dass die Autohersteller mehr Zeit benötigen, um auch die neuen Anforderungen aus Washington für den Rohstoffursprung von E-Auto-Batterien zu erfüllen. Mineralienproduktion und -förderung könne nicht innerhalb von zwei bis drei Jahren umgestellt werden.

Wie das Handelsblatt zudem erfahren haben will, hat Volkswagen entschieden, in Nordamerika auch einen kompakten SUV zu produzieren. Dieser soll unterhalb des der ID.4 angesiedelt sein. Auch dieser Mini-SUV könnte im US-Stammwerk in Chattanooga oder im mexikanischen Puebla produziert werden. Ein Sprecher bestätigte auf Anfrage entsprechende Pläne, wollte sich aber nicht zu Details äußern.

Quelle: Handelsblatt – Mehr elektrische SUVs, lokal produziert – das plant VW in den USA / Handelsblatt – Einträge in Lobbyregister enthüllen: VW lotet Bau von Batteriewerk in Ontario aus

worthy pixel img
Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.
Sidebar ads

E-Mobilität bewegt – auch dich?

Dann teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk. Denn jeder Beitrag bringt uns der nachhaltigen Mobilität ein Stück näher. ⚡🚗🔋🌍💚

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Tom62:

Mit einer derzeitigen Ford -Denkweise wäre jedem besser geholfen..

egon_meier:

Ist leider so … hier werden die fetten SUV (zu Recht) verdammt .. in den USA gelten andere Regeln.

Mit diesem Markt und Geschmack tut sich VW immer noch sehr schwer – wahrscheinlich als Verbeugung vor europäischen Grün-VW-Hatern.

Toyota ist das anders – die liefern was der Kunde will.

Ähnliche Artikel

Cover Image for BYD Seal im Alltag zwischen Kurven, Kilometern und kleinen Kompromissen

BYD Seal im Alltag zwischen Kurven, Kilometern und kleinen Kompromissen

Sebastian Henßler  —  

Der BYD Seal Excellence AWD überrascht mit Design, Komfort und Kraft – doch nicht alles funktioniert so souverän, wie die Technik auf dem Papier verspricht.

Cover Image for Diese 7 kleinen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Diese 7 kleinen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Daniel Krenzer  —  

Kleine, günstige Elektroautos, die dennoch auf eine ordentliche Reichweite kommen: Unsere Topliste betrachtet dieses Mal beide Aspekte auf einmal.

Cover Image for Autohersteller aus China wollen Afrikas Neuwagenmarkt aufmischen

Autohersteller aus China wollen Afrikas Neuwagenmarkt aufmischen

Michael Neißendorfer  —  

Chinesische Autohersteller betrachten Afrika für die Elektromobilität als mehr als nur einen Nischenmarkt – und gehen in die Offensive.

Cover Image for Wie Cadillac Europa elektrisieren will

Wie Cadillac Europa elektrisieren will

Redaktion  —  

Cadillac hat es in schon einige Male versucht, den so imageträchtigen Markt in Europa zu erobern – nun mit E-Autos.

Cover Image for Verbände fordern Industrie-Masterplan für E-Mobilität

Verbände fordern Industrie-Masterplan für E-Mobilität

Michael Neißendorfer  —  

VDA, VDIK sowie ZDK fordern einen umfassenderen Push für die Elektromobilität – der auch private Käufer wieder mit einschließt.

Cover Image for Mit Xpeng zum Nordkap – elektrisch durch Skandinavien

Mit Xpeng zum Nordkap – elektrisch durch Skandinavien

Wolfgang Plank  —  

Der Weg zum Nordkap wird zur Feuertaufe für Xpeng – fahrdynamisch top, alltagstauglich durchdacht, aber nicht ganz frei von Ladefrust.