Wie Audis Elektroauto-Plattform PPE das Maß aller Dinge werden soll

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Audi AG

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Audi-Entwicklungsvorstand Peter Mertens sprach in einem Interview mit dem Fachmagazin Automobil Produktion über Elektromobilität, den neuen Elektroauto-Baukasten PPE und wie der Hersteller seine Konkurrenten in Sachen E-Autos überflügeln will.

Spannend und super herausfordernd“ findet Mertens seinen Job momentan. Zum Beispiel, da er und sein Team gemeinsam mit Konzernschwester Porsche eine komplett neue Elektroauto-Plattform entwickeln, die Premium Platform Electric (PPE), das Premium-Pendant zum MEB der Konzernmutter Volkswagen für die kleineren Fahrzeuge im Volumensegment. PPE werde „ganz konsequent als Plattform für Elektroautos entwickelt und dadurch deutlich optimiert“.

Mit Partner Porsche an Bord liegen für Audi „die Synergien, die im Konzern vorhanden sind, auch wirklich da, wo wir sie brauchen“ so Mertens. Unterstützt werde das „durch eine klare Rollenverteilung. Zwei der drei geplanten Modellfamilien der PPE machen wir, eine Porsche“.

Noch vor den ersten PPE-Autos, die ab 2021 auf die Straße kommen sollen, bringt Audi sein Elektroauto e-tron in den Verkauf. Bei diesem Auto sei es „nicht so, dass wir nur mit homöopathischen Stückzahlen im Verkauf rechnen“, so Mertens. Audi will mit dem e-tron „ernsthaft unterwegs sein, weil wir der Meinung sind, dass der Kunde in dem Segment nach Elektromobilität fragt und darauf wartet, dass das Angebot kommt“. Außerdem brauche der Hersteller dringend die Elektromobilität, um die von der EU verordneten CO2-Limits erreichen zu können.

„Wir machen da einen immens mutigen und progressiven Schritt – weil wir voll an die Elektromobilität glauben. Letztlich bekommt man nur so einen deutlichen Fortschritt hin. Mit der reinen Elektroarchitektur schaffen wir ganz neue Möglichkeiten.“ – Dr. Peter Mertens, Entwicklungsvorstand Audi AG

Mit der neuen PPE-Plattform habe der Autohersteller ganz andere Möglichkeiten „beispielsweise beim Batterie-Package“ oder „bei den Proportionen der Fahrzeuge“. Audi sei damit „in der Lage, Fahrzeuge flacher im Frontbereich zu machen sowie eine völlig andere Raumaufteilung vorzunehmen“. Auch die Gewichtsvorteile einer reinen Elektro-Plattform seien nicht zu unterschätzen, so Mertens gegenüber Automobil Produktion.

Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zur MEB-Plattform von VW seien die Faktoren Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung, Reichweite und Lade-Geschwindigkeit: „Wenn Sie nicht 95, 100 Kilowattstunden oder ähnliche Größenordnungen in Batterien unterkriegen, bekommen Sie niemals die Reichweite und die Beschleunigungswerte, die wir als Audi brauchen und die Porsche braucht, um eine sportliche, nachhaltige Mobilität zu generieren“, erklärt Mertens. Bei all diesen wichtigen Kennzahlen wolle Audi „signifikant vorne sein“.

Beim Laden etwa wolle Audi deutlich „unter dem bleiben, was heute handelsüblich ist“. Und handelsüblich seien „um die 40 Minuten für den Ladevorgang von 20 auf 80 Prozent“. Aktuell gebe es im heutigen Angebot aller Wettbewerber „nichts, was auch nur annähernd in die Richtung geht, die wir uns vorstellen. Unser Ziel ist eine Halbierung der aktuellen Ladezeiten“, zeigt sich Mertens kampfeslustig. Erreicht werden soll dieses Ziel im Jahr 2021, sobald die ersten PPE-Elektroautos in den Handel kommen.

Quelle: Automobil Produktion – Audi-Entwicklungschef Mertens zum e-tron: „Mutig und progressiv“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Uwe:

Applaus! Stehende Ovationen! La Ola-Welle!

Und das schon 2025!

Hurrah! Hurrah!

Ähm…, wie lange ist das noch?

7 Jahre!

Wie viele Konkurrenz-Modelle kommen in dieser Zeit noch raus?

Äh, bevor Du antwortest! Ich meine auf heute bereits existierender gemeinsamer E-Plattform? Und in den nächsten 2 Jahren auf geplanter neuer E-Plattform?

Warte Mal: China etwa 60, USA etwa 20, Korea 4, Südkorea 10, Japan mind. 12, Frankreich etwa 20, Schweden mind. 6, Großbritannien mind. 6, Italien mind. 4, Schweiz mind. 2, Tcheschien mind. 2, u.v.m., von Start-Ups weltweit, die heute noch als Proto-Typen um Investoren werben – insgesamt mind. 150 Modelle.

Die haben bis dahin mit ihren Einstiegsmodellen Reserven gebildet um Euch mit Leistungs-Updates und Preis-Gestaltung wieder alt aussehen zu lassen.

Aber vor allem in Eurer Klientel: Spitzenverdiener wollen Spitzentechnik, und die müsst Ihr jetzt schon einkaufen. Euch fehlt dann genau das, was Euch mit den Verbrennern nach vorne gebracht hatte )und da seit ihr jetzt auch dort nicht mehr): Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung.

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