Wissing: Umweltbonus kein Dauerzustand

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

In einem kürzlich geführten Interview mit Auto Motor und Sport äußerte sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing zu verschiedenen Aspekten der Elektromobilität in Deutschland. Der FDP-Politiker betonte die Bedeutung des Autos für ältere Menschen auf dem Land und sprach sich gegen dauerhafte Subventionen für Elektroautos aus.

Wissing wies darauf hin, dass das Thema Klimaziele im Verkehrssektor nicht anonymisiert werden sollte. Es betrifft jeden Einzelnen von uns. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, den Verkehrsbereich kurzfristig klimaneutral zu gestalten. Eine sofortige Stilllegung von Verbrennungsmotoren oder deren vollständiger Ersatz durch CO₂-freie Antriebe sei nicht realistisch, da solche Technologien schrittweise auf den Markt kommen.

Wissing weiterhin für Technologieoffenheit bei umweltfreundlichen Antrieben

Auf die Frage nach der Technologieoffenheit bei umweltfreundlichen Antrieben betonte Wissing, dass eine Beschränkung auf eine einzige Technologie den Wettbewerb einschränken würde. Dies könnte zwar den Druck von den Unternehmen nehmen, sei jedoch für die Verbraucher nachteilig. Ein starker Wettbewerb führe zu besserer Qualität und attraktiveren Preisen.

In Bezug auf die staatliche Kaufprämie für Elektroautos und deren Auswirkungen auf den Markt erklärte Wissing, dass dauerhafte Subventionen zu einer Preisstabilisierung auf hohem Niveau führen könnten. Der Staat sollte nur dann eingreifen, wenn der Markt einen Anstoß benötigt. Er betonte die Rolle der Politik bei der Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für den Transformationsprozess und warnte vor schlechter Regulierung.

Ein weiteres Thema war die Abgasnorm Euro 7. Wissing unterstützt den Ansatz, Emissionen zu reduzieren, warnte jedoch davor, von der Industrie unerreichbare technische Grenzwerte zu verlangen. Er betonte, dass es wichtig sei, realistische und erreichbare Ziele zu setzen, um die Industrie nicht zu überfordern.

Intelligente Ladenetz sind ein Muss

In Bezug auf den Ladesäulenausbau äußerte Wissing weniger Bedenken hinsichtlich der Anzahl der Ladesäulen in Deutschland, sondern mehr hinsichtlich der Netzkapazität. Er betonte die Notwendigkeit intelligenter Netze und eines vorausschauenden Netzausbaus.

Zum aktuellen Absatz von Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr erklärte Wissing, dass es wichtig sei, ein initiales Netzwerk mit mehr Schnellladesäulen aufzubauen. Er betonte auch die Bedeutung eines echten Marktes für Ladeinfrastruktur, anstatt eines rein staatlich geplanten Ladenetzes.

Abschließend sprach Wissing über das Ziel, bis 2030 mindestens 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben. Er betonte, dass es wichtig ist, ambitionierte Ziele zu setzen und diese konsequent zu verfolgen, warnte jedoch davor, zu starre staatliche Vorgaben zu setzen.

Quelle: BDMW – „Die Dämonisierung des Autos ist völlig unangebracht“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Carsten:

Naja immerhin sind die meisten E-Dienstfahrzeuge nur mit 25% zu versteuern. Das ist schon ein ordentlicher Anreiz in die richtige Richtung und mit ein Grund für das e-Auto meiner Frau geworden.

Matthias Geiger:

von Herrn Wissing kann kein vernünftiger Vorschlag mehr kommen. Ich frage mich von wem er bezahlt wird. Leider von unserem Steuergeld. Naja die FDP fliegt ja nach und nach aus den Landtagen. Leider sind sie in Hessen noch knapp drin.

titan:

Wissing: “dauerhafte Subventionen zu einer Preisstabilisierung auf hohem Niveau führen” … warum schafft er dann das Dieselprivileg und die Subventionierung von Dienstwagen nicht ab? Diese Autos kann sich Otto Normal Verbraucher schon lange nicht mehr leisten, die da als Dienst-Panzer auf die Straße kommen! #FDP_kann_weg !

Robert:

das ist doch Unsinn langsamer fahren oder besser gesagt durch gleichmäßigeres Fahren, wie ja in den anderen Ländern mit Tempolimit zu beobachten ist ist der Spritverbrauch detulich niedriger und damit auch der Schadstoffausstoss
z.b. habe ich es mal ausprobiert von Flughafen nach Hause mit nur 100km/h gefahren Strecke von ca. 120km Verbrauch lag bei meinem diesel bei nur 3,3 Litern bin auch mal eine Strecke von rund 30km mit 180km/h gefahren Verbrauch lag dann bei 9,0 Litern also nicht mal doppelt so schnell aber fast den dreifachen Spritverbrauch und damit auch den dreifachen schadstoffausstoss

Sledge:

Und ich dachte immer, mit Andy Bescheuert hätten wir den absoluten Tiefpunkt erreicht.
Aber nein, Volker Wissing ist es gelungen auch dieses Niveau noch zu unterschreiten.

Thomas Kremser:

Eine Frage. Was würde denn ihre Meinung nach ein tempolimit bei verbrennungsmotoren bezüglich des schadstoffausstoßes bringen ? Wo es doch klar ist dass ein verbrennungsmotor bei niedrigeren Umdrehungen auch dreckiger verbrennt…

Jan:

Dr. Wissing ist Jurist. Ich denke, das ist keine gute Voraussetzung für einen Job als Verkehrsminister. BWL oder VWL helfen für ein besseres Verständnis.

Gerd:

Inzwischen kann ich selbst bei Berücksichtigung der Parteibuch-Strategie keinen Sinn mehr in Wissings Aussagen erkennen.
Er wirkt, wie von Außerirdischen gesteuert. Oder es steckt längst HaPe Kerkeling hinter dieser Hülle und die ganze Existenz ist comedy ;-)

Musicman:

In Bayern und Hessen hat die FDP bereits die Quittung erhalten.

Robert:

“Eine sofortige Stilllegung von Verbrennungsmotoren oder deren vollständiger Ersatz durch CO₂-freie Antriebe sei nicht realistisch, da solche Technologien schrittweise auf den Markt kommen.” Niemand fordert eine sofortige Stillegung von Verbrennern es wird lediglich gefordert ab 2035 KEINE NEUEN VERBRENNER in Umlauf zu bringen und sogar das ist der FDP zuviel obwohl es noch 12 lange Jahre sind also mehr als genug Zeit um auf vollständige E-Mobilität umzustellen. Ein Tempolimit einzuführen würde nichts kosten und wäre innerhalb von 24h umsetzbar
P.S. auch nach 2035 darf man noch mit den Verbrenner fahren die vor 2035 gekauft wurden und zwar solangs bis sie auseinanderfallen. warum tut wissing und co. so als ob am 01.01.2035 alle Verbrenner sofort stillgelegt werden müssten selbst die die noch im Dezember 2034 gekauft wurden was soll dieser Populismus und diese Verlogenheit?

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