Alexander Klose, Aiways: Teurer Strom wird E-Mobilität nicht ausbremsen!

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Aiways

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Dr. Alexander Klose, Executive Vice President Overseas Operations bei Aiways, hat sich die Zeit genommen, um mit mir ein wenig über das Start-Up zu reden. Der noch recht junge Automobilhersteller aus China hat mittlerweile seinen Weg nach Europa gefunden. In 16 Märkten ist man schon aktiv. Gerade einmal fünf Jahre nach Gründung. Zudem sind zwei Fahrzeuge auf der Straße. Der U5 und U6, welche beide ebenfalls Thema dieser Folge sind.

Wir erinnern uns, im Rahmen des Genfer Autosalon 2020 sollte die finale europäische Version des Modells U5 vorgestellt werden. Dessen Marktstart war in Deutschland für den April 2020 angesetzt. Doch dann kam der Coronavirus und es entwickelte sich alles bekanntlich anders. Im Interview mit Fu Qiang (Samuel Fu), Präsident und Mitgründer von AIWAYS, hat sich Elektroauto-News.net damals über den aktuellen Stand beim chinesischen Start-Up ausgetauscht. Herr Klose hat eben diese schwierige Zeit im gemeinsamen Gespräch nochmal eingeordnet und aufgezeigt, wie man nicht nur als junges Unternehmen ausgebremst wurde.

Und er weiß wovon er spricht. Ist er doch schon bereits über 35 Jahre im Automotive-Sektor unterwegs. War vor Aiways unter anderem für BMW, Ford, Jaguar Land Rover sowie Volvo tätig. Eben diese Erfahrung und seine Beziehung zu frühen Investoren in das Start-Up haben ihn bei Samuel Fu auf den Schirm gebracht. Trotz der Tatsache, dass Klose zum damaligen Zeitpunkt die E-Mobilität noch kritisch betrachtet hat, hat er sich auf das Abenteuer “E-Auto aus China” eingelassen.

Spätestens, als beim ersten Ausblick auf den Aiways U5 beim Genfer Autosalon 2019 Vergleiche zu Fahrzeugen namenhafter deutscher Automobilhersteller aufkamen, war er überzeugt. Wahrscheinlich schon früher. Denn den Chinesen ist es gelungen einen nicht klassischen Elektro-SUV auf die Straße zu bringen, der viel Platz, Leistung und Reichweite bietet. In einer Qualität, wie man es aus China wohl zunächst nicht erwartet hätte. Mag auch daran liegen, dass der absolute Fokus bei Aiways auf dem Produkt liegt.

Herr Klose versteht dies zu vermitteln, wenn es darum geht, wie man Märkte für sich gewinnt. Statt hohe Werbebudget auszugeben, will man durch die Fahrzeuge überzeugen. Hierzu setzt man je nach Markt auch auf entsprechende Partnerschaften. Denn starke Partner stärken die Marke, wie er ausführt. Am Beispiel von Deutschland hat man sich für Euronics als Vertriebspartner mit Erfahrung im Elektro-Retail-Bereich entschieden. Den Service gibt es davon abgekapselt in über 500 ATU-Läden deutschlandweit. Und wer weder sein Aiways E-Auto bei Euronics oder bei der Marke direkt kaufen oder leasen möchte, der abonniert es bei FINN.

Ähnliche Ansätze mit anderen Partnern sieht man in den 16 Märkten Europas, in welchen die Marke bereits aktiv ist. Aber auch in den noch kommenden Märkten der EU, beim Ausbau der Aktivitäten in Israel sowie dem Marktstart in der Türkei und den USA, wird man ähnliche Ansätze sehen. Die Details zum U5 und U6 kannst du dir in der Folge direkt anhören oder in den zahlreichen Artikeln hier auf Elektroauto-News.net nachlesen.

Lieber möchte ich noch auf das Thema Second-Life und Recycling eingehen, bei dem sich Aiways augenscheinlich schneller positioniert als chinesische Marktbegleiter. Gerade in Europa unterliegen Batterie-betriebene Produkte einer strengen Kontrolle und Nachverfolgung, besonders elektrische Automobile. So habe man zu einem mit dem Fahrzeugrecycler Priorec eine Partnerschaft geschlossen. Befinde sich aber auch in einer Testphase mit Green Vision in Frankreich. Das ebenfalls noch junge Unternehmen hat sich auf Second Life-Nutzung von Hochvolt-Komponenten aus der Fahrzeugindustrie spezialisiert und setzt dabei nicht nur die Traktionsbatterien ein, sondern nutzt auch die Motoren für verschiedene Anwendungen.

Im Detail gibt es wie immer sämtliche Informationen in der aktuellen Folge. Dort erfährst du auch, warum Dr. Klose der Überzeugung ist, dass der teure Strom derzeit die Elektromobilität nicht ausbremsen wird. Viel Freude damit!

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Sebastian:

Ab wann wird FINN die Autos führen?

heinr:

Zitat:
Statt hohe Werbebudget auszugeben, will man durch die Fahrzeuge überzeugen.

Da bin ich ganz bei Herrn Klose. Längst passen bei vielen Firmen, die überbezahlten Sportlern ihr Geld hinterherwerfen, suggerierter Anspruch und tatsächliche Qualität längst nicht mehr zusammen und unnütz teuer werden die Produkte auch.

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