BMW 3er der Zukunft: Blick in die Neue Klasse

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 4 min

Die Konzeptstudie des BMW Vision Neue Klasse, die auf der IAA 2023 ihre Premiere feiert, kennt man bereits als i Vision Dee von der Computermesse CES in Las Vegas. Doch auf der Münchner Mobilitätsschau wird es langsam konkreter für den kommenden 3er.

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Nicht nur aus automobiler Sicht war die Konzeptstudie des i Vision Dee aus dem Hause BMW der Star der diesjährigen Consumer Electronic Show in Las Vegas. Trug das Bühnenmodell bei der sehenswerten Show in der Spielerstadt noch etwas verschämt die Bezeichnung Dee, so wird es auf der Internationalen Automobil Ausstellung in München nun etwas konkreter. Leuchteneinheiten, Innenraum und Zentralbildschirm haben sich gefunden und so langsam ist zu erkennen, dass der BMW Vision Neue Klasse ein sehr konkreter Ausblick auf den kommenden BMW 3er werden wird. „So sind wir der Zukunft zwei Schritte voraus: mit der Neuen Klasse bringen wir die Mobilität für das nächste Jahrzehnt schon 2025 auf die Straße – und führen BMW in eine neue Ära“, so BMW-CEO Oliver Zipse.

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Die Begriffsbezeichnung der neuen Klasse wirkt bei der neuen Mittelklasselimousine der Bayern nicht nur im internationalen Sprachgebrauch recht angestrengt. Sie soll einen Brückenschlag zum Mittelklassemodell der 1960er-Jahre bilden. Anfang der 1960er-Jahre wagte BMW nach bewegten Zeiten und einer Fast-Übernahme durch Mercedes den Neuanfang mit seiner ersten „neuen Klasse“. Dabei handelte es sich wie heute eher um eine Projektbezeichnung, denn seinerzeit ging es in der neuen Mittelklasse um den BMW 1800, der zwischen 1963 und 1971 ein Leistungsspektrum von 90 bis 130 PS bot – viel Dynamik für eine sportliche Familienlimousine ihrer Zeit.

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Das Design der neuen “neuen Klasse” hat sich im Vergleich zum BMW i Vision Dee kaum verändert, doch mit einem nahezu kompletten Innenraum, Leuchteneinheiten vorne und hinten sowie weiterer Technikkonkretisierungen gibt die Konzeptstudie nun mehr konkrete Anhaltspunkte, wohin die Reise für das neue Elektromodell aus München in zwei Jahren gehen soll. „30 Prozent mehr Reichweite, 30 Prozent schnelleres Laden, 25 Prozent mehr Effizienz – mit der neuen Klasse springen wir technologisch weit nach vorn“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber, „die neue Klasse wird alle Modellgenerationen durchdringen.“

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Dabei soll der Hoffnungsträger ein komplett neues BMW-Zeitalter einführen – im Hinblick auf Bedienung, Recycling, Rohstoffe und Design. So führen die Bayern mit der neuen Modellgeneration erstmals ein großes Anzeigeelement mit der Bezeichnung Panoramic Vision als Projektionsfläche auf der Frontscheibe ein, der die normalen Instrumente nebst Zentralbildschirm ergänzt und das Head-Up-Display in ein neues Zeitalter katapultieren soll. Innen gibt es viel Platz für vier und später im Serienmodell fünf Personen. Ein reduziertes Gewicht soll neben umfangreichen Maßnahmen im Bereich Aerodynamik dafür sorgen, dass die Serienfahrzeuge des 3er-Nachfolgers neben der entsprechenden Fahrdynamik auch die Effizienzvorgaben erfüllen.

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Bei den Antrieben wird es im BMW i3 die nächste Generation der aktuellen Elektromotoren geben. Die Fahrzeuge sind mit Hinterrad- und Allradantrieb zu bekommen, leisten zwischen 200 und über 500 PS, was der Freude am Fahren im Vergleich zu Verbrennern keinen Abbruch tun soll. Im Gegenteil, denn der kommende Dreier BMW wird Fahrleistungen wie kein anderes Mittelklassemodell aus München vor ihm bieten. Bis 2027 dürfte auch ein BMW i3M mit über 600 PS auf den Markt kommen, obligatorisch mit Allradantrieb und einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 250 km/h – erstmals für einen elektrischen BMW.

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In Sachen Effizienz stellt Frank Weber aufgrund neuer Akkutechnik und einer besonders intelligent vernetzten Bordelektronik Verbesserungen von rund 25 Prozent in Aussicht. Heißt, dass sich der aktuelle WLTP-Normverbrauch der kommenden Dreier-Generation in Relation zum aktuellen BMW i4 (16 – 19 kWh / 100 km) auf 12 bis 15 kWh auf 100 Kilometer reduzieren soll. Zudem dürfte in der kommenden Generation des BMW i3 und damit in allen Modellen der neuen Klasse ein 800-Volt-Bordnetz Einzug halten, was die aktuellen Ladetempi von maximal 200 kW auf 250 und später auf 300 kW steigen lassen dürfte.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Gerd:

BMW war mal vorn, mit dem I3. Danach hat sie der Mut verlassen und Zipse höchstselbst bestätigt das fast täglich. Kann man direkt zusammen mit Wissing in einen Sack stecken. Technologieoffene “Vordenker für die Vergangenheit”.

EffEll:

Vielleicht solltest du mal genauer schauen. Es sind 2 Displays! Ein großes erstreckt sich über die gesamte länge unter der Windschutzscheibe und zusätzlich gibt es das mittig angeordnete…

Smartino:

“…mit der neuen Klasse springen wir technologisch weit nach vorn“

Damit bestätigt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber indirekt, dass sich BMW aktuell arg im Rückstand befindet und mit weiten Sprüngen versucht, den Anschluss zu finden.

Helmut Schönherr:

Wieder mal ein riesen, fummeliger Bildschirm in der Mitte. Nichts zum reinsitzen und sofort losfahren.

Marius:

Diese „Tesla ist schlechter / besser als der Rest“ Diskussion geht mir langsam sowas von auf den Sack. Feinster whataboutism. Hier wird ein BMW Concept vorgestellt und gefühlt die Hälfte der Kommentare muss irgendwas mit Tesla anbringen. Warum? Jeder will der Bessere sein, sich dem anderen überlegen fühlen und ihn schlecht machen. Und der Begriff „Differenzieren“ ist den meisten auch nicht mehr geläufig. So nach dem Motto: „Der BMW sieht aus wie Alfa, Audi, was weiß ich, die haben auch vier Räder.“ „Das Feature hatte Hersteller XY schon eher, deswegen darf das kein anderer auch nur ansatzweise auch in der Form machen.“ „Mein Auto kann diese Disziplin gut, deswegen muss es besser als alles andere sein.“
Herrschaftszeiten es geht nur um AUTOS.

Silverbeard:

Innen ein Tesla und von außen ein Alfa Romeo.

Silverbeard:

Ich denke auch, das da noch ein paar Stylisten Ü80 drübergehen werden, befür der Wagen für Käufern U30 fertig ist…

Und was Deine Spitze zu Tesla angeht: Die waren schon vor 5 Jahren dort, wo BMW mit der übernächsten Generation sein will…

Kokopelli:

Stimmt, das liegt zum großen Teil an der Übernahme der BBA (BMW Brilliance Automotive) in China. 2022 wurden 100.000 Fahrzeuge weniger verkauft und der Fokus lag auf gut ausgestattete Fahrzeuge, Preise wurden teilweise trotz unterschriebener Kaufverträge erhöht.
Davon ist im letzten Quartal nicht mehr viel übrig, die Nettomarge liegt mit 7,5 % unter der von dem amerikanischen Anbieter von Elektroautos.
Auch beim Quartalsergebnis nähern sich die beiden Unternehmen langsam an, BMW liegt bei 2,8 Mio. Euro Nettogewinn, das „kleine“ amerikanische Unternehmen bei 2,7 Mio. USD (2,5 Mio. Euro).
Spannende Entwicklung…

Marc:

Richtig, das war je bemerkenswert, dass das Model 3 endlich Instrumente auf einem durchgehenden Display anzeigt, die 800 V Technik bekam und ein HUD mit Augmented Reality vorzuweisen hat.

Marc:

Das Design einer Studie soll die Richtung zeigen, nicht die Details. Davon wird man also gar nichts in der Serie sehen.

Wichtig ist das 800 V Bordnetz und die Bestätigung weiter bei der Effizienz zuzulegen. Denn da sind sie schon gut, der iX und der i4 haben das gezeigt, das bedeutet, es gibt sowohl ein kompetentes Team als auch weiterhin Budget. Die Themen Materialien, Verarbeitung, Haptik, Geräusch, Federung und Dämpfung können sie eh.

BMW geht seinen Weg der konsequenten Weiterentwicklung. Nicht wie andere, denen nach sechs Jahren nichts anderes einfällt als Ambientelicht und Sitzfön. Bei einem Elektroauto, wo die Technik ständig fortschreitet…

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