BMW startet Fertigung der Elektro-Limousine i5

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die neue BMW 5er Reihe und damit auch der neue vollelektrische BMW i5 haben vor wenigen Tagen ihren offiziellen Produktionsstart gefeiert. An dem niederbayerischen Standort, der 2023 seine 50 Jahre der BMW-Automobilproduktion feiert, lief damit innerhalb von zwei Jahren nach dem iX und i7 bereits das dritte vollelektrische Modell an. Der Anteil rein batterieelektrischer Fahrzeuge an der Gesamtproduktion am größten europäischen Fertigungsstandort der BMW Group steigt im kommenden Jahr so auf voraussichtlich mehr als 40 Prozent.

E-Mobilität ist die neue Normalität – in unseren Werken weltweit. Von 2021 bis 2024 werden wir insgesamt 15 vollelektrische Fahrzeuge in unser Produktionsnetzwerk integriert haben“, sagte der Produktionsvorstand der BMW AG, Milan Nedeljković, beim Auftakt der i5-Produktion. Dabei setze BMW auf flexible Architekturen und will seinen Kunden weltweit Modelle in verschiedenen Antriebsvarianten anbieten. So wird es den 5er – wie bereits den 7er und den X1 – sowohl vollelektrisch, als auch mit Verbrenunngsmotor und als Plug-in-Hybrid geben.

Dies erfordere hohe Flexibilität einerseits, erlaube dem Unternehmen andererseits aber auch, seine Werke gut auszulasten und das Angebot entsprechend der Kundennachfrage zu realisieren. Nedeljković: „Wir folgen dem Markt. Der Kundenwunsch entscheidet, wie der tatsächliche Antriebsmix aussieht.“ Ermöglicht wurde dies durch umfassende Investitionen in das Produktionsnetzwerk. Über eine Milliarde Euro hat die BMW Group für die Integration von iX sowie der 7er und 5er Reihe in das Dingolfinger Fahrzeugwerk investiert.

Für die kommenden Jahre erwartet Werkleiter Christoph Schröder mit dem Anlauf der neuen 5er Reihe im Werk steigende Stückzahlen: „Der BMW 5er ist traditionell das Dingolfinger Kernmodell und wird auch diesmal für wichtige Volumenimpulse sorgen.“ 2022 liefen im Werk Dingolfing mehr als 280.000 Automobile vom Band. Für das kommende Jahr, wenn auch 5er Touring und die sportlichen M5-Modelle der achten Generation ihren Fertigungsstart haben, rechnet Schröder mit einer Produktion von deutlich mehr als 300.000 Fahrzeugen. Stefan Danner, der stellvertretende Dingolfinger Betriebsratsvorsitzende, ergänzt: „Der BMW 5er ist neben dem erfolgreichen Wandel hin zur E-Mobilität zentral für die langfristige Auslastung unseres Werks und die Sicherung von Beschäftigung.

50 Jahre BMW-Automobile aus Dingolfing

Insgesamt sind von den bisher rund 12 Millionen am Standort gebauten BMW-Automobilen acht Millionen, also zwei Drittel, Modelle der 5er Reihe. Diese ist eng mit der Geschichte des Werks Dingolfings verbunden. Denn vor ziemlich genau 50 Jahren, im September 1973 lief in dem damals neuen Fahrzeugwerk der erste BMW vom Band – ein orangeroter 520i der ersten Generation. Seither hat sich das Werk in Niederbayern zu einem der profiliertesten Standorte des Herstellers entwickelt – und zu einem Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Die jährliche Lohn- und Gehaltssumme der mehr als 18.000 Dingolfinger BMW Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beträgt über eine Milliarde Euro. Die Zahl der Zulieferer aus Niederbayern liege bei rund 1000. Neben den Investitionen in das Dingolfinger Fahrzeugwerk hat die BMW Group seit 2015 zudem über eine Milliarde Euro in die Fertigung von E-Antriebskomponenten am Standort investiert.

Das Werk Dingolfing sei dank umfassender Investitionen sehr gut für die Zukunft gerüstet, der Wandel zur BMW iFACTORY greifbar. Bestes Beispiel für diese Entwicklung in den Bereichen „lean“ und „digital“ sei der Gewinn des Automotive Lean Production Awards im Jahr 2022. Die Technologie Montage wurde dabei unter anderem für den Rollout intelligenter Kamerasysteme für die Qualitätsüberwachung (AIQX), smarte Logistiklösungen oder die IT-Plattform IPS-i zur Identifikation und Lokalisierung von Objekten ausgezeichnet. Mit dem neuen 7er hat das Werk im vergangenen Jahr für Fahrstrecken zwischen Montagehalle und Finish-Bereich zudem das automatisierte Fahren im Werksumfeld (AFW) pilotiert. Mit dem Anlauf des neuen 5ers erfolgt der Rollout in größerem Umfang.

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Im Bereich der Nachhaltigkeit – der Facette „green“ der BMW iFACTORY – habe der Standort in den vergangenen Jahren seine Aktivitäten auf vielen Feldern forciert. Von der Förderung der Biodiversität auf dem Werksgelände über Müll-Vermeidung und -Verwertung, so dass je produziertem Fahrzeug nur noch rund 600 Gramm Abfall zur Beseitigung anfallen, bis hin zu Maßnahmen zur Dekarbonisierung. Neben dem Bezug von Grünstrom hat der Standort im Bereich der Wärmeversorgung einen weitreichenden Vertrag zur Lieferung von Nahwärme aus regionaler Biomasse geschlossen. Rund die Hälfte des Prozess-Heißwasserbedarfs soll auf diese Weise ab Mitte des Jahrzehnts gedeckt werden, der CO2 Ausstoß des Werks folglich um 10 bis 15 Prozent sinken.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 21.07.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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