Dacia: “The New Chapter Begins” mit ein wenig E-Mobilität

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Kaum ein Hersteller in Europa, der derzeit nicht nahezu alles auf die Elektromobilität setzt. Dacia geht derweil einen völlig anderen Weg. Die Franzosen setzen auf ebenso solide wie bezahlbare Technik und sind damit überaus erfolgreich. E-Mobilität spielt derzeit noch keine allzu große Rolle. Auch, wenn man für die Zukunft gut gerüstet sei, wie Thilo Schmidt, Managing Director Deutschland, im Gespräch zu verstehen gab.

18 Jahre sei die Marke am Markt. Wird langsam erwachsen, findet noch ihren Weg und ist erste Schritte konsequent in Richtung neues Branding und Auftreten gegangen. Man verstehe sich als “Essential but cool”, “Robust & Outdoor” sowie “Eco-Smart”, wie sich die Marke selbst einordnet. All dies spiegle sich auch in den derzeitigen vier und in den nächsten zwei Jahren folgenden zwei Modellen wider. Ebenfalls wieder mit starken Fokus auf den Privatkundenmarkt.

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Denn dort habe die Marke seit Gründung über 847.000 Fahrzeuge absetzen können. Mit einem von Jahr zu Jahr steigenden Absatz. 2022 konnte man einen Marktanteil von 2,3 Prozent in Deutschland verzeichnen. Nur im Umfeld der Privatkunden betrachtet landete man gar bei fünf Prozent. Die Kunden schätzen laut Schmidt die Transparenz und Klarheit von Dacia. Es wird beim Händler nicht über den Preis gesprochen. Nur über Modell, Ausstattung und Lieferzeit. Da egal bei welchem Händler man seinen Dacia kauft, der Preis der gleiche bleibt.

Seit Sommer 2021 (Q3) hat die Marke mit dem Dacia Spring ihr erstes und einziges E-Auto auf den Markt gebracht. Der Spring ist eine europäische Version des asiatischen Renault City K-ZE, gefertigt vom chinesischen Anbieter Dongfeng. Um es vorweg zu nehmen, in den nächsten Jahren sind hier auch keine weiteren reinen E-Autos geplant. Bereits im April 2021 konnten wir einen ersten Blick auf den Stromer riskieren. Haben dies im Frühjahr 2023 wiederholt. Geändert hat sich wenig.

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“In weniger als zwei Jahren haben mehr als 100.000 Bestellungen den Dacia Spring zu einem der am stärksten nachgefragten reinen Elektrofahrzeuge weltweit gemacht. Im Jahr 2022 war der Spring das drittbestverkaufte Elektrofahrzeug im europäischen Privatmarkt”, so Xavier Martinet, Senior Vice President Marketing, Sales & Operations bei Dacia zuletzt. Thilo Schmidt hat dies für Deutschland eingeordnet und gab zu verstehen, dass vom Spring 14.400 Einheiten im vergangenen Jahr verkauft wurden.

Seit Mitte Januar dieses Jahres gibt es lediglich ein wenig mehr Leistung für den Dacia Spring sowie ein aufgefrischtes Design. 48 kW (65 PS) leistet der SUV im A-Segment. Allerdings nur in Verbindung mit der neuen Ausstattung „Extreme“. Diese soll dem Spring eine markante Outdoor-Optik verleihen, die künftig übrigens ebenfalls für die Modelle Sandero, Duster und Jogger erhältlich sein wird.

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Eine Reichweite von 220 Kilometern im WLTP-Zyklus und 305 Kilometern im WLTP-City-Zyklus sei damit drin. Unverändert steht der Einstiegsmotor Electric 45 mit 45 PS/33 kW in der Basis-Ausstattung „Essential“ zur Wahl. Somit kann jeder für sich frei entscheiden, welche Variante es sein darf. Der Electric 45 beginnt preislich ab 22.750 Euro brutto in der Basisausstattung; der Extreme Electric 65 startet bei 24.550 Euro. Geladen werden kann an der Wallbox einphasig mit 3,5 kW. Alternativ, aufpreispflichtig (850 Euro) per CCS an der Schnellladesäule mit 30 kW.

Und was bietet die Zukunft sonst so bei Dacia? Nur Neuauflagen alter Bekannter sowie den Dacia Bigster. Allerdings auch nur als Verbrenner, dafür ziemlich nah am Konzept dran. Ansonsten steht heute schon fest, man hält bis zum Ende am Verbrenner fest. Renault plant, bis 2030 vollständig auf den E-Antrieb zu setzen. Für Dacia behält man sich seinerseits vor, den Umstieg erst 2035 final zu vollziehen, wenn Motoren mit fossilen Brennstoffen in Europa verboten werden.

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Die Basis für die Zukunftspläne von Dacia bildet der Anfang 2021 vorgestellte Strategieplan Renaulution, der den Kurs für jede Konzernmarke vorgibt. Das Ziel für Dacia lautet, das Image als essenzielle, aufs Wesentliche konzentrierte Marke mit einem authentischen Modellangebot zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis weiter auszubauen.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Martin:

Legitim, vielleicht. Diejenigen die 2035 einen “billigen” Verbrenner kaufen, werden aber die ersten sein, die Populisten nachrennen und Spritpreisbremsen fordern.

Rolf Kölln:

So ist es. Deshalb weniger posten!

Niko8888:

Man muss mal die Kirche im Dorf lassen

das Dacia auf bezahlbare Autos setzt und Menschen mit schmalem Geldbeutel diese bis 2035 kaufen ist völlig legitim.

da muss sich ein Käufer bestimmt nicht vom Porsche Tycan Fahrer schief anschauen lassen..

aber ausgehend von einer TCO Betrachtung ist ein Dacia Verbrenner schon sehr bald kein günstiges Auto mehr

Silverbeard:

Klar hat man in solch armen Ländern eine völlig andere Sicht auf solche Themen. Schon in Detutschladn können sich viele noch nciht mal ein Auto leisten, geschweige den ein BEV. Das wird beim rumänischen Durchschnittseinkommen nicht besser sein.

Ich bin aber überzeugt, dass diese Länder schneller aufholen werden, als z.B. Deutschland vorangegangen ist. Einfach weil die Menschen von der Erfahrung, die wir gemacht haben profitieren.
Während es heute in Deutschland für viele noch ein Abendteuer ist, mit einem BEV auf Langstrecken fahrt zu gehen wird das in einigen Jahren völlig normal sein. Auch die Betriebskosten sind bis dahin dem größten Teil der Bevölkerung bekannt.

Diese Erfahrungen werden sich auch in den östlichen EU Staaten verbreiten, nicht zuletzt durch Arbeitskräfte, die die Situation in Deutschland sehen und nach Hause weitergeben. So werden Rumänen usw. nicht bei Null beginnen müssen.

Jürgen Gun:

Was ja wieder mal zeigt, dass das Thema schon innerhalb Deutschlands sehr polarisiert. Erst recht innerhalb Europas (der EU) mit ihren sehr, sehr unterschiedlich aufgestellten, auch wirtschaftlich stark heterogenen Staaten.

Kurt Tonger:

Eine solche Umfrage zum Thema Emobil brächte, nebenbei gesagt, ähnliche Ergebnisse wie bei uns hier in Thüringen.

Ludger Schieger:

Ja, ich habe gute Einblicke in die politische und gesellschaftliche Situation in Rumänien.

Holger Kepple:

Das ist ja noch vorsichtig ausgedrückt.
Aber so ist es ebenso in den Nachbarstaaten dort.

Ludger Schieger:

Gerne mal in Rumänien eine Umfrage starten, was man vom Weg in die Elektromobilität hält seitens der Bevölkerung.
Ich habe dort viel Verwandtschaft.

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