Fusion von Honda und Nissan ohne Mitsubishi?

Cover Image for Fusion von Honda und Nissan ohne Mitsubishi?
Copyright ©

Honda

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Honda und Nissan planen, ihre Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu heben. Sie wollen eine gemeinsame Holding gründen und sich darin zusammenschließen. Dieses Vorhaben könnte einen neuen Autoriesen in Japan schaffen. Mitsubishi, ein kleinerer Hersteller, war ursprünglich als dritter Partner angedacht. Laut der japanischen Tageszeitung Yomiuri will Mitsubishi jedoch unabhängig bleiben und sich nicht an der Fusion beteiligen, wie die Automobilwoche berichtet.

Offenbar plant Mitsubishi, weiterhin ein eigenständiger, börsennotierter Hersteller zu bleiben. Das Unternehmen erwägt jedoch, in einigen Bereichen mit Honda und Nissan zu kooperieren. Diese Informationen basieren auf Berichten aus Unternehmenskreisen. Offiziell erklärte Mitsubishi lediglich, dass verschiedene Optionen geprüft würden und noch keine Entscheidung getroffen sei. Eine Teilnahme an der geplanten Integration scheint somit unwahrscheinlich.

Im Dezember stand Mitsubishi-CEO Takao Kato noch gemeinsam mit den Chefs von Honda und Nissan auf der Bühne. Damals erklärte er, Mitsubishi werde bis Ende Januar über die Beteiligung entscheiden. Zuletzt ließ er jedoch durchblicken, dass diese Entscheidung von den Details der Fusion abhänge. Insbesondere die möglichen Synergien seien entscheidend. Eine abschließende Stellungnahme wird nun bei der Präsentation der Quartalszahlen im Februar erwartet.

Die Lage bleibt angespannt. Honda und Nissan verfolgen ehrgeizige Pläne. Sie wollen bis Juni eine Vereinbarung abschließen und die neue Holding bis August 2026 an die Börse bringen. Dabei würden beide Unternehmen als Tochtergesellschaften der neuen Struktur fungieren und von der Tokioter Börse verschwinden. Dieses Ziel erfordert jedoch eine klare und einfache Eigentumsstruktur. Hier könnte es Probleme geben, da Nissan und Renault bisher gegenseitige Beteiligungen halten. Zwar wurden diese zuletzt angeglichen, um ein ausgewogenes Machtverhältnis zu schaffen, dennoch bleibt die Situation komplex.

Die Synergieeffekte einer solchen Fusion wären enorm. Honda und Nissan verkaufen zusammen etwa 7,2 Millionen Autos pro Jahr. Durch die Integration von Mitsubishi könnte diese Zahl auf über acht Millionen steigen. Im Vergleich dazu setzte Marktführer Toyota im vergangenen Geschäftsjahr mehr als elf Millionen Fahrzeuge ab. Dies verdeutlicht die Bedeutung der geplanten Zusammenarbeit für die Marktposition von Honda und Nissan.

Ein eigenständiger Kurs würde Mitsubishi indes vor erhebliche Herausforderungen stellen. In einer Zeit, in der große Hersteller ihre Ressourcen bündeln, um Entwicklungs- und Produktionskosten zu teilen, ist es schwer, allein wettbewerbsfähig zu bleiben. Mitsubishi verkauft weltweit weniger als eine Million Autos pro Jahr. Damit liegt das Unternehmen weit hinter den Verkaufszahlen seiner möglichen Partner.

Honda-CEO Toshihiro Mibe und Nissan-CEO Makoto Uchida haben bereits ihre Vision für die Zukunft vorgestellt. Ziel ist es, ein weltweit führendes Mobilitätsunternehmen zu schaffen. Unklar bleibt, ob Mitsubishi in diesem Szenario überhaupt eine tragende Rolle spielen möchte. Schon im November hatte Mitsubishi einen Teil der Anteile von Nissan zurückgekauft. Dies könnte ein Signal dafür sein, dass das Unternehmen verstärkt auf Eigenständigkeit setzt.

Quelle: Automobilwoche – Mitsubishi erwägt Rückzug aus Honda-Nissan-Fusion

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

E-Mobilität bewegt – auch dich?

Dann teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk. Denn jeder Beitrag bringt uns der nachhaltigen Mobilität ein Stück näher. ⚡🚗🔋🌍💚

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Jeff:

PS: Danke mal wieder an die Moderation hier für die Bearbeitung von Niklas’ unwahren Behauptungen, Top!

Jeff:

Und was genau haben diese 5 und 10 Jahre alten Kamellen mit der aktuellen Situation zu tun???

Außerdem stimmt die Hälfte Deiner Aussagen mal wieder nicht:

– Nissan hat Mitsubishi NICHT “komplett” übernommen, aktuell hat Nissan gut 25 Prozent an Mitsubishi
– Mitsubishi hat sich aus Europa NICHT zurückgezogen, wie es 2020 (so alt ist Dein Link…) mal überlegt wurde
– Den Spacestar gibt es noch: https://www.mitsubishi-motors.de/konfigurieren/wunschauto/space-star

Niklas Maurus:

Mitsubishi war nach dem größten Verbrauchsskandal in der Geschichte des Automobils pleite und wurde von Nissan ***.

https://www.spiegel.de/auto/aktuell/mitsubishi-hat-bei-fast-allen-modellen-betrogen-a-1091795.html

Dieser Skandal reichte bei Modellen bis in die Anfang der 90er zurück.

***

***

Colt und ASX sind umgelabelte Renault. Mit der Fusion verlieren sie Zugang zu den einzigen Neuentwicklungen der letzten Jahre.

2016 stand Mitsubishi vor der Insolvenz und wurde durch nissan gerettet

https://web.archive.org/web/20161031085211/http://blog.alliance-renault-nissan.com/blog/nissan-strengthens-alliance-acquisition-34-stake-mitsubishi-motors

[*Edit: Passagen gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten und keine Falschaussagen verbreiten, danke / Die Redaktion]

Ähnliche Artikel

Cover Image for Markus Schäfer, Mercedes: Politik muss jetzt liefern

Markus Schäfer, Mercedes: Politik muss jetzt liefern

Sebastian Henßler  —  

Markus Schäfer warnt vor Rohstoffabhängigkeit und fordert eine koordinierte Batterie-Strategie in Europa – sonst drohe ein Rückstand gegenüber China.

Cover Image for Mercedes-AMG GT XX: 1000 kW stark, 360 km/h schnell

Mercedes-AMG GT XX: 1000 kW stark, 360 km/h schnell

Wolfgang Gomoll  —  

AMG GT XX: Über 1000 kW Leistung, 850 kW Ladeleistung, recycelte Rennreifen im Cockpit und Aerodynamiktricks mit AA-Akkus machen den Stromer zum Technikwunder.

Cover Image for Robo-Autos: China, Tesla oder doch VW vorn?

Robo-Autos: China, Tesla oder doch VW vorn?

Wolfgang Gomoll  —  

VW startet mit Moia und dem ID.Buzz AD ins Robo-Zeitalter. Doch Waymo, Tesla und Chinas Autobauer fahren schon längst autonom durch Millionenstädte.

Cover Image for BYD drosselt Produktion trotz Millionenverkäufen

BYD drosselt Produktion trotz Millionenverkäufen

Sebastian Henßler  —  

BYD senkt die Produktion in mehreren Werken, streicht Nachtschichten und verschiebt Ausbaupläne – der Absatz bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Cover Image for US-Steuergutschrift für Elektroautos auf der Kippe

US-Steuergutschrift für Elektroautos auf der Kippe

Maria Glaser  —  

In den USA könnte mit einem Gesetzentwurf des US-Senats die Förderung für Elektroautos von knapp 6450 Euro bereits in 180 Tagen auslaufen.

Cover Image for Autofrachter Morning Midas ist gesunken

Autofrachter Morning Midas ist gesunken

Michael Neißendorfer  —  

Nachdem sie komplett ausgebrannt war, ist die Morning Midas nun gesunken. Was das Feuer auf dem Pkw-Frachter ausgelöst hat, bleibt somit unklar.