Kritik von US-Industrie gegen Trumps geplante Kürzungen

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Maria Glaser
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  —  Lesedauer 2 min

Die US-amerikanische Zero Emission Transportation Association (ZETA), zu denen verschiedene Unternehmen in der Branche für Elektroautos gehören, hat Donald Trump dazu aufgefordert, die Steuergutschriften für Elektroautos in den USA nicht zu streichen.

Trump plant Streichung der Steuergutschriften

Nachdem der inzwischen als künftiger US-Präsident gewählte Donald Trump im August gegenüber Reuters erklärt hat, dass er die Abschaffung der Steuergutschrift für Elektroautos in Erwägung ziehen werde, haben sich nun Vertretende der Branche kritisch dazu geäußert. Bei den Gutschriften sind bisher umgerechnet knapp 7200 Euro beim Kauf eines Elektroautos erlassen worden.

Trump zufolge seien wiederum Steuergutschriften und Steueranreize im Allgemeinen keine gute Sache, bereits während seiner ersten Amtszeit hat er versucht, die Steuergutschriften für Elektroautos abzuschaffen. Der amtierende Präsident Biden hat sie schließlich verlängert. Nun könnte Trump die Regelungen des Finanzministeriums entweder rückgängig machen oder sie aufheben, indem er den künftig republikanischen Kongress darum bittet.

Trump hat außerdem angekündigt, dass er die Emissionsvorschriften der aktuellen Biden-Regierung rückgängig machen will. Mit diesen Vorschriften, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurden, hat man die Grenzwerte für Auspuffemissionen bis 2032 um 50 Prozent gegenüber dem Stand von 2026 gesenkt.

Auswirkungen auf republikanische Staaten

Die ZETA, die große Hersteller von Elektroautos und Batterien vertritt, wie Rivian, Tesla, Uber oder Lucid, hat Trump nun dazu aufgefordert, die Steuergutschriften nicht zu streichen. Dies habe nicht zuletzt Auswirkungen auf wichtige Bundesstaaten, in denen Trump die Wahl gewonnen hat. Dazu gehören Ohio, Kentucky, Michigan und Georgia. Die Gutschriften hätten dort in der Vergangenheit zu enormen Arbeitsplatzgewinnen in der Produktion geführt. Entsprechend könnte die Streichung der Regelung einen Verlust von Arbeitsplätzen mit sich bringen.

Außerdem seien die Gutschriften von entscheidender Bedeutung, um in dieser Branche gegen China zu konkurrieren und zu gewinnen, so der ZETA-Vorsitzende Albert Gore. Bereits nachdem Reuters über die geplante Streichung der Steuergutschrift berichtete, seien die Aktien von Elektroauto- und Batterieherstellern gefallen.

Auch die Alliance for Automotive Innovation forderte als Vertreter der Automobilindustrie den Kongress vergangene Woche auf, die Steuergutschriften für Elektroautos beizubehalten. Sie seien entscheidend für die Festigung der weltweiten Führungsposition der USA in der zukünftigen Automobilproduktion.

Der Elektroauto-Hersteller Tesla wiederum, dessen CEO Elon Musk eine besondere politische Nähe zu Donald Trump zeigt und sogar in dessen Beratungsgremium aufgenommen wurde, habe verlauten lassen, dass sie die Beendigung der Subventionen unterstützen, so Reuters.

Reuters – EV companies, battery makers urge Trump not to kill vehicle tax credits

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Ein Elektroauto als Statement gegen Trump

Doch wenn der Tesla nun zum Trump-Vehikel umgedeutet wird, macht man einen Kurzschluss. Musk und Trump unterscheiden sich in Klimafragen, jedenfalls bis anhin. So sagte Musk warnend, «dass der Klimawandel die grösste Bedrohung für die Menschheit in diesem Jahrhundert darstellt, abgesehen von KI».

Donald Trump hingegen hat Elektroautos als «Wahnsinn» bezeichnet. Ihre Käufer wünschte er in die Hölle. Noch nicht lange her, da kündigte er an, für Neukäufer Anreize wie Steuergutschriften abzuschaffen. Ein Tesla ist also auch ein Statement gegen Trump.

Stattdessen die grosse Entfremdung. Man beschriftet nun sogar seinen Tesla, um sich zu distanzieren. In den USA sieht man immer öfter Teslas mit aufgeklebtem Sticker, auf denen es heisst: «I bought this before Elon went crazy» oder «Anti Elon Tesla Club».

Andere entscheiden sich gegen einen Tesla und beruhigen so ihr Gewissen. Als würden die 40 000 oder 100 000 Franken bei einem Kauf direkt dem CEO zufliessen. Die Haltung hat etwas Naives wie immer bei solchen Boykotten. Am Schluss schadet man sich selber, indem man sich um eine Freude bringt.

Die Unbeirrten, die weiterhin am Steuer sitzen, obwohl sie Elon Musk nicht mögen, haben das erkannt. Sie halten Widersprüche aus. Sie trotzen der Stimmung, die so aufgeladen ist wie eine volle Tesla-Batterie.

Pheaton:

Nur konsequent.
Für das Geld kann viel gutes tun.
Einmal ein Elektroauto immer eine Elektroauto. Das muss nicht Subventioniert werden.

Herwig:

Kompromißvorschlag:
Die Steuergutschrift wird nur für Tesla beibehalten!

Pedro G.:

Wird auch nicht kommen der Tesla Besitzer hat als best Buddy was dagegen !

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