Polestar 3: SUV für das Elektrozeitalter ab 89.900 Euro

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Polestar

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 6 min

Nichts weniger als der SUV für das Elektrozeitalter soll der Polestar 3 sein. Dabei handelt es sich um den ersten SUV des Unternehmens und das erste Auto der Marke, das auf zwei Kontinenten produziert werden soll. Der Elektro-SUV kommt als Fünfsitzer mit einer Leistung von bis zu 380 kW und 910 Nm daher. Preislich geht es ab 89.900 Euro los.

Sein drittes Modell bezeichnet Polestar als ein leistungsstarkes, designorientiertes Elektro Performance SUV, das mit seiner markanten Form und seiner hervorragenden Fahrdynamik die Sinne ansprechen soll. Dabei zeigt sich der Stromer stark von skandinavischem Minimalismus und Purismus geprägt, welcher sich mit den wichtigsten Charakteristiken eines Sport Utility Vehicles verbindet.

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Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, ordnet das dritte Modell der Performance-Marke wie folgt ein: “Der Polestar 3 ist ein leistungsstarker Elektro SUV, der mit einem unverwechselbaren, skandinavischen Design und exzellenter Fahrdynamik alle Sinne anspricht. Mit dem Start der Polestar Herstellung in den Vereinigten Staaten vergrößern wir unsere Produktionspräsenz. Wir sind stolz und freuen uns, unser Portfolio zu erweitern, während wir unser schnelles Wachstum fortsetzen.”

Der Polestar 3 präsentiert sich mit einem neuen aerodynamischen Profil, bei dem besonderer Wert auf die Beibehaltung der typischen Merkmale eines SUV gelegt wurde, einschließlich einer kraftvollen und breiten Positur. Dies wurde durch subtile, aber effektive aerodynamische Optimierung erreicht – darunter ein vorne in die Motorhaube sowie ein in den Heckspoiler integrierter Aero Wing und Aero Blade am Heck.

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Beim Interieur habe man sich vor allem durch die Nachhaltigkeitsmerkmale der verwendeten Materialien leiten lassen. Achtet dabei aber gleichzeitig auf hochwertige Ästhetik und luxuriöse Haptik. Dazu gehören „bio-attributed“ MicroTech, tierschutzzertifiziertes Leder und vollständig rückverfolgbare Bezüge aus Wolle, wie Polestar bei der Weltpremiere des E-SUV ausführt. Auch in puncto Technik trumpft man auf. So sei der Polestar 3 das erste Fahrzeug der Marke, welches mit NVIDIA DRIVE Core-Computer mit Software von Volvo Cars ausgestattet ist.

Die leistungsstarke Automobilplattform von NVIDIA verarbeitet Daten von den zahlreichen Sensoren und Kameras des Fahrzeugs, um fortschrittliche Fahrerassistenz-Sicherheitsfunktionen und Fahrerüberwachung zu ermöglichen. Teil der Polestar 3 DNA sind die fortschrittlichen Sicherheitstechnologien von Volvo Cars. Nachdem Volvo Cars kürzlich eine neue Sicherheitsära eingeläutet hat, kommt die nächste Generation der aktiven und passiven Sicherheitsmerkmale auch beim Polestar 3 zum Einsatz. Wird man so bei Volvo erstmals bei deren neuem Flaggschiff, dem Volvo EX90 zu Gesicht bekommen. 

Die Zusammenarbeit mit Google hat man aufrecht gehalten. Somit steht fest: Android Automotive OS ist das Betriebssystem des Fahrzeugs, das gemeinsam mit Google entwickelt wurde und über ein 14,5-Zoll-Display in der Mitte des Fahrzeugs bedient wird. Es ist eine Weiterentwicklung jener Technologie, die erstmals im Polestar 2 eingeführt wurde und eine Revolution hinsichtlich Funktionalität und Design für das Segment der großen SUVs. Over-the-Air (OTA) Updates seien selbstverständlich, halten die Software somit nicht nur auf aktuellem Stand, sondern erlauben auch die Einführung neuer Features nach Auslieferung des Fahrzeugs.

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Zunächst wird der Polestar 3 mit einer heckbetonten, Dual Motor Konfiguration erhältlich sein. Das Serienfahrzeug leistet insgesamt 360 kW und 840 Nm Drehmoment. Mit dem optionalen Performance Paket beträgt die Gesamtleistung 380 kW und 910 Nm. Der einstellbare One-Pedal Drive ist ebenso enthalten wie eine elektrische Torque-Vectoring-Doppelkupplungsfunktion an der Hinterachse – eine Weiterentwicklung der Technik, die zunächst im Polestar 1 eingesetzt wurde. Um Energie zu sparen, steht für den hinteren Elektromotor eine Entkopplungsfunktion zur Verfügung, mit der das Fahrzeug unter bestimmten Umständen nur mit dem vorderen Elektromotor betrieben werden kann.

„Unser Ziel war es, die Leistung und Präzision zu bieten, die alle Polestar Fahrzeuge auszeichnen, ohne dabei den Komfort des Fahrens im Alltag zu beeinträchtigen. Wir haben neue Komponenten wie die adaptive Luftfederung eingesetzt, um das ‚Polestar-Feeling‘ für diese Art von Auto zu erreichen.” – Joakim Rydholm, Chief Chassis Engineer von Polestar

Seine Energie bezieht der Elektro-SUV aus einem 111-kWh-Batteriepaket. Wodurch eine Reichweite von bis zu 610 km WLTP (vorläufige Daten) erreichbar sei. Polestar hat beim verbauten Akku auf eine Lithium-Ionen-Batterie mit prismatischem Zellendesign gesetzt, das in einem schützenden Aluminiumgehäuse mit Borstahlverstärkung und Flüssigkeitskühlung untergebracht ist. Eine serienmäßige Wärmepumpe hilft dem Polestar 3, die Umgebungswärme für die Klima- und Batteriekonditionierung zu nutzen. Analog dem EX90 ist auch der Polestar 3 für bidirektionales Laden ausgerüstet und bietet damit die Möglichkeit, in Zukunft auch Vehicle-to-Grid und Plug-and-Charge zu nutzen.

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Wie bereits beim Polestar 2 ist auch die Liste der Standardausstattung mit wenigen Zusatzoptionen des Polestar 3 sehr umfangreich, um die Konfiguration und Produktionslogistik zu vereinfachen. Alle Versionen verfügen über eine Luftfederung, ein durchgehendes Panoramaglasdach, Voll-LED-Beleuchtung innen und außen, versenkbare Türgriffe mit Näherungssensor und 21-Zoll-Leichtmetallfelgen. Das Plus-Paket und das Pilot-Paket gehören im ersten Modelljahr zur Standardausstattung.

Der Polestar 3 ist das erste Fahrzeug, das auf einer neuen, von Volvo Cars entwickelten und gemeinsam genutzten vollelektrischen Technologieplattform basiert. Die Produktion für die ersten Launch-Märkte soll im Werk von Volvo Cars in Chengdu, China, in einer schrittweisen Hochlaufphase ab Mitte 2023 beginnen, wobei die ersten Auslieferungen im vierten Quartal 2023 erwartet werden.

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Darüber hinaus plant die Marke mit einer zusätzlichen Fertigung in den Vereinigten Staaten, im Werk in Ridgeville, South Carolina, von Volvo Cars. Voraussichtlich Mitte 2024 soll dort die Produktion starten. Ab diesem Zeitpunkt ist geplant, die Belieferung Nordamerikas und weiterer Märkte von China auf die USA zu verlagern. Die ersten Auslieferungen aus diesem Werk werden gegen Mitte 2024 erwartet.

Im Jahr 2023 soll der Polestar 4 folgen, ein kleineres, elektrisches Performance SUV Coupé. Für 2024 ist die Markteinführung des Polestar 5 geplant. Der viertürige Performance-GT mit Elektroantrieb stellt die Weiterentwicklung des Polestar Precept dar – jenes Konzeptfahrzeugs, das Polestar 2020 vorgestellt und als die Zukunftsvision der Marke in Bezug auf Design, Technologie und Nachhaltigkeit präsentiert hat.

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Quelle: Polestar – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Groß:

Polestar ist nichts weiter als Geely.
Das ist ein chinesisches Auto, welches über eine geschickte Firmenpolitik von Geely als europöisches Auto verkauft werden kann.

Technisch hinkt es aber dem aktuellen Stand etwas hinterher.

Ach noch etwas: Geely sucht nach neuen Markennamen für seine Autos, weil selbst chinesen keinen Geely mehr kaufen.

David:

Natüüüüürlich war es Tesla nicht. Dass Leistungen steigen, ist ja der Lauf der Dinge. Im Verbrennerzeitalter muss man für eine Leistung über 500 PS allerdings sehr viel Aufwand treiben. Im Elektrozeitalter nicht. Einfach ein Motörchen mehr. Trotzdem hielten sich im Elektrozeitalter die Autos der Generation 1 ab 2010 ziemlich zurück. Selbst der i3 war ja nicht wirklich ne Rakete. eGolf und e-up auch nicht und selbst die von Tesla entwickelte B-Klasse Electric hielt sich zurück.

Mit dem Beschleunigungswahnsinn hat definitiv Tesla angefangen. Mit Ludicrous-Mode und so einem Unsinn ist ganz YouTube voll. Allerdings ist es nicht erstaunlich, dass das jetzt dementiert wird. Tesla-Fans leben in ihrer Blase. Trotzdem sind sie schuld, dass jeder TschingBumm heute 700 PS hat.

David:

Du kannst dich ja gerne als Moderator bewerben. Ich denke nur, man wird dich nicht nehmen.

David:

Au, stimmt, die Bewerbung. Aber ich hatte den Test nicht bestanden, weil ich nicht wusste, was der Unterschied zwischen „seid“ und „seit“ ist. Oder war ich das gar nicht? Muhahahaha. Wie wirst du einmal am Eingang der Hölle fehleinschätzen?
„Could this be paradise at last? The first test I ever passed.“

Martin:

Hier werden 90.000 € aufgerufen, mindestens. (Wer ein paar Extras aus der Ausstattungsliste ordert, kann sicher ohne Mühen sechsstellig beim Kaufpreis werden)

Als “Gegenwert” wird hier dem Käufer vergleichsweise billig zu bauende Motorleistung angeboten.
Hätte die Karre eine zivile Motorleistung, wäre der Blick auf den hohen Fahrzeugpreis gänzlich unverstellt…

Dass überschwere Monsterfahrzeuge eine brachiale Leistung “benötigen”, um sich von den billigen Vehikeln des Plebs abzugrenzen, kommt dabei erschwerdend hinzu. Rein technisch ist eine gewisse Motorleistung sinnvoll, um ein Maximum an Rekuperation zu erlangen. Dass dank dieser Rekuperation ein hohes Fahrzeuggewicht verbrauchsmäßig nicht so stark bestraft wird wie beim Verbrenner, ist der ganzen Sache leider nicht förderlich.

Ein leichtes Fahrzeug besitzt eben weniger kinetische Energie, benötigt weniger “Wumms” um positive oder negative Beschleunigung zu erzeugen. Aber dann fehlt eben das beim Verbrenner über Jahrzehnte aufgebaute Argument, mehr fürs Produkt abverlangen zu können? Wer natürlich unbedingt die 1000 km Reichweite will, wird auch auf absehbare Zeit mit einem Monsterakku leben müssen, der sich nunmal am elegantesten in einem Dickschiff platzieren lässt.

Grundsätzlich ginge es natürlich auch anders. Die ganze Reichweitendiskussion wird doch auch genüsslich von der Verbrennerlobby befeuert. Mit einem kältestabilen und schnellladbaren Akku. der 250 km Reichweite böte, wäre das Gros der Autofahrten ohne jegliche Einbußen leistbar. Verbrauchsoptimiert (10-15 kWh/100 km) wäre hierfür eine nutzbare Akkugröße von 30-40 kWh nötig.

Diese Fahrzeuge werden auch kommen, nur nicht jetzt. Solange die Käufer sich auf Wartelisten setzen lassen, um die aktuellen cash-cows der Hersteller zu erwerben, sehen die keinerlei Veranlassung, ihre bewährte Modellpolitik zu ändern.

Jede Krise hat auch ihr Gutes, insofern wird die anstehende Rezession, so übel sie auch für weite Teile der Bevölkerung verlaufen wird, zu vielfachem Umdenken zwingen. Unsere Kinder und Enkel werden uns dafür vielleicht einmal dankbar sein. Erzählen wir ihnen dann einfach, wir hätten dies damals aus voller Überzeugung und Verantwortung getan. ;-)

KleinFritzchen:

Ich denke, das hat Tesla der Branche eingebrockt.

Quatsch. Den PS-/kW-Wahnsinn gab es schon weit, weit vor Beginn des jetzigen Elektro-Booms!

David:

Ich denke, das hat Tesla der Branche eingebrockt. Das Problem ist nur, einen etwas stärkeren Elektromotor und wenn der nicht reicht mehrere davon, kann jeder Hersteller in seinem Auto reinwurschteln. Jeder.

Läubli:

Einfach als Information: Leistungsstarke Autos sind sehr gefragt, auch bei mir sehr beliebt, weil es einfach viel mehr Sicherheit und Freude am fahren obendrein bietet. Jeder, aber auch jeder der schon mal ein leistungsstarkes Auto mit 4×4 gefahren ist, weiß was ich meine.
Der große Vorteil bei den BEV mit viel Leistung ist ja, dass diese meistens genauso effizient sind, wie viel schwächer motorisierte in der gleichen Klasse. Das war bei Verbrennern nicht möglich, bei BEV’s aber schon. Daher macht es beim BEV noch mehr Sinn, viel Power und Reserven mitzuführen. Ich persönlich möchte jedenfalls nie mehr ein Auto ohne 4×4 und reichlich Leistung pilotieren, denn dieses DUO ist für mich einfach bei jeder Witterung ein großer Sicherheitsaspekt auf den ich nicht verzichten will.
Wenn du nach einen 4×4 mit viel PS mal einen Front- oder Hecktreibler fährst… huch, da erschrickt man förmlich… spätestens bei nasser Straße – phu… nichts mehr für mich!

Kerstin Racher:

„Ergo erwarte ich eine Antwort!“
Nicht so ganz angemessener Ton und Stil, finde ich.

rotzlöffel:

Nett! Grosse Klasse!! Super!!! Aber Bitte: werr braucht schon diesen Schwachsinn an Leistung? Du, Herr Redaktuer,Sie, Liebe Leserschaft? Hätte nicht einmal die berichtende Zunft der Journalisten die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, den Finger in die klaffende Wunde zu legen und zu fragen: WAS SOLL DER SCHEISS ??? Oder sitzt ihr direkt am Futtertrog?
( das ist KEINE rhetorische Frage, sondern durchaus ernstgemeint).Ergo erwarte ich eine Antwort!

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