Tesla-Chef Musk verwirrt mit Preisangaben zum Robotaxi

Cover Image for Tesla-Chef Musk verwirrt mit Preisangaben zum Robotaxi
Copyright ©

Tesla

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Elon Musk, CEO von Tesla, hat Verwirrung um den Preis seines geplanten Robotaxis gestiftet. Während einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen äußerte sich Musk mehrfach widersprüchlich zur Preisgestaltung und lies Zuhörer ratlos zurück. Zunächst gab er an, das autonome Elektroauto werde nach Abzug von staatlichen Förderungen 30.000 US-Dollar (27.000 Euro) kosten. Doch nur Minuten später sprach er von einem Preis von 25.000 US-Dollar (22.500 Euro). Diese widersprüchlichen Angaben sorgen für Verunsicherung.

Tesla hatte bereits bei der Vorstellung des Robotaxis vor wenigen Wochen einen Basispreis von 30.000 US-Dollar genannt. Viele hielten diesen Preis für attraktiv. Doch es blieb unklar, ob dieser Preis vor oder nach Subventionen gelten soll. Nun hat Musk in der Konferenz zur Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal des Jahres also für zusätzliche Verwirrung gesorgt, indem er sich mehrmals korrigierte und den Preis in kurzer Zeit um mehrere Tausend Euro änderte.

Tesla hat außerdem ein spannendes technisches Detail verraten: Das Robotaxi soll einen Verbrauch von nur gut 11,3 kWh auf 100 km erreichen. Mit einem Akku von wahlweise 80 oder 100 kWh würde dies Reichweiten von etwa 708 beziehungsweise 885 Kilometern bedeuten. Dies dient jedoch nur zur Veranschaulichung, da Tesla noch keine konkreten Angaben zur tatsächlichen Batteriegröße gemacht hat. Der Hersteller kündigt jedoch an, dass „dies unser effizientester Antriebsstrang bisher sein wird.“

Unklare Angaben zum Preis

Auf die Frage von Aktionären, ob Tesla im kommenden Jahr tatsächlich ein günstigeres Modell anbieten werde, blieb das Unternehmen vage, wie Electrek berichtet. In einem Schreiben an die Aktionäre hatte Tesla zuvor angekündigt, dass ein erschwinglicheres Modell 2025 auf den Markt kommen solle. Ob es sich dabei um eine neue Version des Model Y oder um ein völlig neues E-Auto handelt, wurde nicht konkretisiert. Musk deutete darauf hin, dass es auch das Robotaxi sein könnte, obwohl dieses vermutlich erst später erhältlich sein wird.

Im Laufe des Gesprächs erklärte Musk, dass das Robotaxi den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern soll. Er nannte einen Preis von „unter 30.000 Dollar mit Subventionen“. Das war das erste Mal, dass Tesla klarstellte, dass der zuvor genannte Preis nur nach Abzug von staatlichen Förderungen gelten soll. Ohne diese Subventionen könnte das Robotaxi also bis zu 33.750 Euro kosten, wenn man aktuelle Förderungen in den USA als Grundlage anlegt.

Preisvergleich mit bestehenden Modellen

Das günstigste Tesla-Modell, das Model 3, wurde in den USA zeitweise für umgerechnet 31.500 Euro angeboten, allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum und auf Nachfrage. Zuletzt lag der Preis für das Model 3 bei mindestens 35.100 Euro. Käufer in den USA konnten zusätzlich von einer Steuergutschrift in Höhe von umgerechnet 6750 Euro profitieren, wodurch der Preis auf etwa 28.350 Euro sank. Das zeigt, dass das Robotaxi preislich nicht wesentlich unter dem bisherigen Angebot Teslas liegen wird.

Während der Konferenz wurde Musk auch nach einem zukünftigen Tesla-Modell für 25.000 Dollar (22.500 Euro) gefragt. Seine Antwort war zunächst, dass ein solches Auto „keinen Sinn“ ergebe. Kurz darauf behauptete er jedoch, das Robotaxi werde „konstruktiv 25.000 Dollar kosten“.

Diese widersprüchlichen Aussagen zur Preisgestaltung des Robotaxis lassen viele Betrachter ratlos zurück. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Unstimmigkeiten bei Teslas Preisankündigungen. So hatte Musk bei einer früheren Aktionärsversammlung den Wert von Teslas Robotern zunächst auf 18 Billionen Euro geschätzt, nur um diese Zahl Minuten später auf 22,5 Billionen Euro zu erhöhen.

Die Frage die bleibt, kann man überhaupt einen dieser genannten Preise für bare Münze nehmen?

Quelle: electrek.co – Even Musk seems to realize that Tesla’s future pricing numbers are made up

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

E-Mobilität bewegt – auch dich?

Dann teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk. Denn jeder Beitrag bringt uns der nachhaltigen Mobilität ein Stück näher. ⚡🚗🔋🌍💚

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


pani:

Dieses kranke Hirn verwirrt nicht nur mit Preisangaben zum Robotaxi. Jetzt hat er durch den Verkauf seiner Seele an den Irren von Mar a Lago wieder erfolgreich die Börse quasi manipuliert und binnen zweier Tage den Wert seiner Aktie um 21 Prozentpunkte erhöht. Ich habe die weitere Entwicklung nach dem Wahlsieg des Trumptydumb Monsters nicht länger verfolgt.
Auf YouTube gibt es Videos, in denen der Wirrkopf Tiny Houses für 17.000 € anbietet. Aber das muss angesichts der erbärmlichen Lügerei der meisten US amerikanischen Kanäle nicht unbedingt Elon anzulasten sein.

Silverbeard:

55.000€? Wohl kaum, wenn das Model 3 bei 40.000€ startet.

Martin:

Im Wireless Charging Video z.B. auf der Tesla YouTube Seite sieht man einen Ladevorgang von 35 bis etwa 90%, der anscheinend bei 25kW durchgeführt wird. Dieser wird mit 56 Minuten angegeben. Macht 23kWh nachgeladene Energie für 55%, also ca. 43kWh nutzbare Kapazität.

Rüdiger:

Und deutsch ist nicht so Ihre Stärke?!

Sebastian Henßler:

Worauf beziehst du dich? Ich lerne gerne dazu.

Didi:

English war nie so deine Stärke Sebastian. Oder beim falschen abgeschrieben? :D

Axel Poeschmann:

EM verwirrt nicht nur mit Preisangaben, sondern vielmehr auch mit seiner toxischen Nähe zu Trump. Kann Tesla nicht wirklich guttun.

egon_meier:

“und mit welchen “Bedingungen” darf man dann im Mercedes 90 km/h fahren? ”

Immerhin darf man es dann. Bei TEsla darf man es niemals und nirgendwo. Außer im Stand auf dem Parkplatz. ABer das konnte ich schon vor 53 Jahren mit meinem Käfer.

egon_meier:

Das mit der Musk-Verwirrung ist ja ganz neu. Früher war es ganz klar: FSD kommt bis 2017.

Läubli:

Ist mir ganz klar, dass Level 5 für die Industrie eine riesige Herausforderung ist, kein Thema. Jedoch ist es zwar gegenwärtig, aber in Zukunft nicht unmöglich, alleine mit VisionOnly diese Level zu erreichen. Man benenke, wenn die KI ähnlich weit ist wie unser Gehirn und entsprechend viel Daten verarbeiten kann, ist es denkbar, dass Radar und Lidar überflüssig sind. Für Momente mit Sand oder Schneestürme sowie extrem dichten Nebel muss man auf etwas anderes als Kameras zurückgreifen können, das stimmt. Jedoch können das auch interne Speicher der Strassennetze inkl. Radar und Lidar sein… das wird man sehen. Man hat schon so oft nach 10 Jahren erlebt, was man sich beim besten Willen gegenwärtig nicht zu vorstellen wagte – so ist die Zeit.
Man sollte das eine nicht verpönnen, wenn man nicht weiss, was in Zukunft gewinnt… Mercedes ist auf gutem Weg, das ist umbestritten, genauso wie Tesla an diesem Thema arbeitet, kann auch von da die Innovation kommen – ich bin und bleibe gespannt!
Wenn es der Erste dann geschafft hat, ist es eh nur noch eine Frage der kurzen Zeit, bis es in jedem Auto angeboten werden kann. Wir profitieren also dann wieder alle davon, genauso wie es bei allen anderen Systemen immer war.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Thomas Uhr, Can-Am: „Wir denken Elektromotorräder neu“

Thomas Uhr, Can-Am: „Wir denken Elektromotorräder neu“

Sebastian Henßler  —  

Vom ersten Schneemobil bis zum elektrischen Motorrad: CTO Thomas Uhr erklärt, warum BRP jetzt auf zwei Rädern Fahrt aufnimmt – mit Technik aus Österreich.

Cover Image for BYD Seal im Alltag zwischen Kurven, Kilometern und kleinen Kompromissen

BYD Seal im Alltag zwischen Kurven, Kilometern und kleinen Kompromissen

Sebastian Henßler  —  

Der BYD Seal Excellence AWD überrascht mit Design, Komfort und Kraft – doch nicht alles funktioniert so souverän, wie die Technik auf dem Papier verspricht.

Cover Image for Diese 7 kleinen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Diese 7 kleinen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Daniel Krenzer  —  

Kleine, günstige Elektroautos, die dennoch auf eine ordentliche Reichweite kommen: Unsere Topliste betrachtet dieses Mal beide Aspekte auf einmal.

Cover Image for Autohersteller aus China wollen Afrikas Neuwagenmarkt aufmischen

Autohersteller aus China wollen Afrikas Neuwagenmarkt aufmischen

Michael Neißendorfer  —  

Chinesische Autohersteller betrachten Afrika für die Elektromobilität als mehr als nur einen Nischenmarkt – und gehen in die Offensive.

Cover Image for Wie Cadillac Europa elektrisieren will

Wie Cadillac Europa elektrisieren will

Redaktion  —  

Cadillac hat es in schon einige Male versucht, den so imageträchtigen Markt in Europa zu erobern – nun mit E-Autos.

Cover Image for Verbände fordern Industrie-Masterplan für E-Mobilität

Verbände fordern Industrie-Masterplan für E-Mobilität

Michael Neißendorfer  —  

VDA, VDIK sowie ZDK fordern einen umfassenderen Push für die Elektromobilität – der auch private Käufer wieder mit einschließt.