Trumps Plan: Steuervorteil für Elektroautos vor dem Aus?

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die künftige Regierung von Donald Trump plant wohl, den 7500-Dollar (ca. 7100 Euro) Steuervorteil für den Kauf von Elektroautos abzuschaffen. Zwei mit dem Vorgang vertraute Quellen gaben gegenüber Reuters an, dass dies Teil einer umfassenderen Steuerreform sei. Diese Maßnahme könnte die ohnehin schleppende Umstellung auf E-Autos in den USA weiter erschweren. Interessanterweise hat Tesla, der größte Anbieter von Elektroautos im Land, der Abschaffung der Förderung zugestimmt. Firmenvertreter betonten, dass dies für Tesla weniger schädlich sei als für andere Hersteller, die noch mit dem Aufbau ihrer E-Auto-Programme beschäftigt sind.

Die Zero Emission Transportation Association (ZETA), zu deren Mitgliedern unter anderem Rivian, LG, Tesla, Uber, Lucid und Panasonic gehören, hat Präsident Trump dazu aufgerufen, die Förderung beizubehalten. Laut ZETA habe der Steuervorteil maßgeblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Staaten wie Ohio, Kentucky, Michigan und Georgia beigetragen. Albert Gore, der Direktor von ZETA, betont, dass die Förderung entscheidend sei, um im globalen Wettbewerb mit China bestehen zu können. Ein Wegfall der Subventionen könnte hingegen bestehende Investitionen gefährden und Arbeitsplätze bedrohen.

Auswirkungen auf Industrie und Wettbewerb am Markt

Die Haltung von Trump zur Elektromobilität unterscheidet sich deutlich von der seines Vorgängers Joe Biden, der die Subventionen als zentralen Bestandteil seiner Klimapolitik ansah. Trump hatte in seinem Wahlkampf angekündigt, die “E-Auto-Politik” Bidens zurückzudrehen. Elon Musk, der Tesla-Chef und prominenter Unterstützer von Trump, äußerte sich im Sommer dazu. Er erklärte, dass das Ende der Subventionen die Konkurrenz stärker treffen würde als Tesla selbst. Die Diskussion über die Streichung des Steuervorteils wird von einem energiepolitischen Team innerhalb des Trump-Lagers geführt.

Für die gesamte Branche könnte das jedoch erhebliche Folgen haben: Viele US-Hersteller arbeiten noch daran, ihre Produktionskosten zu senken und die Fertigung von Elektroautos hochzufahren. General Motors und Ford sehen sich vor Herausforderungen, da ihre Elektromobilitätsprojekte noch in der Aufbauphase sind. Besonders Ford leidet unter der schleppenden Nachfrage nach Modellen wie dem F-150 Lightning, einem elektrischen Pickup.

Die Automobilindustrie argumentiert, dass Steueranreize notwendig sind, um die strengen Umweltvorgaben zu erfüllen, die während der Biden-Regierung eingeführt wurden. Diese sehen vor, die Emissionen bis 2032 um 50 Prozent zu verringern. Die Alliance for Automotive Innovation forderte den Kongress in einem Schreiben auf, die Subventionen beizubehalten, da diese essenziell seien, um die USA als führenden Produktionsstandort für Autos der Zukunft zu etablieren.

Die Automobilhersteller stehen vor einem schwierigen Balanceakt: Sie müssen einerseits die Kosten für Elektroautos senken und gleichzeitig die Nachfrage stabilisieren. Ohne Unterstützung könnten viele Projekte, die auf den Steuervorteilen basieren, gefährdet werden. Die Zero Emission Transportation Association betont, dass die Förderung notwendig sei, um im internationalen Wettbewerb nicht zurückzufallen. Die Frage, ob Trump die Subventionen tatsächlich streichen wird, bleibt weiter offen. 2019 gab es erstmals Bemühungen seitens Trump in diese Richtung. Fest steht jedoch, dass die Diskussion über die Zukunft der Elektromobilität in den USA an Dynamik gewinnt.

Quelle: Reuters – Exclusive: Trump’s transition team aims to kill Biden EV tax credit / Reuters – EV companies, battery makers urge Trump not to kill vehicle tax credits

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Läubli:

Ich denke schon… aber wie du schreibst, wir werden sehen. Ich bin da jedenfalls ganz guten Mutes und sehr froh, dass das dort drüben so läuft wie es läuft. Auch der Kriegerische Frieden kann so wieder eintreffen.

Martin:

Ich denke, Du verstehst da einige Zusammenhänge von Trump’s Ankündigungen und deren Folgen einfach nicht. Und wie das “dream team” wirklich funktioniert, warten wir lieber erst mal ab. Trump wird sich nicht ändern, das ist wohl die einzige Konstante. Er irrlichtert höchstens mal wieder in eine andere Richtung.

Läubli:

Sind denn die Deutschen oder auch anderweitige Poltitiker so viel umweltbewusster wie Trump? Also, da fallen mit sehr viele Argumente ein, die Trump sogar in den Schatten stellen würden, denn Trump freundet sich gerade mit dem weltbewegendsten, wichtigsten E-Auto Hersteller Tesla an – das ist doch ein guter Anfang! Deutschland will ja immer noch an seinen Verbrennern festhalten… genau wie die USA und die halbe andere Welt.
Man muss das Thema angehen, aber sorgfältig und langsam, es darf kein Zwang für niemanden sein, sonst stellt sich der Mensch quer und nichts wird erreichbar.

Das absolut Wichtigste dabei ist jedoch: die E-Mobilität MUSS viel GÜNSTIGER werden, für Jedermann eben… vorher können wir die E-Mobilität und der Klimaschutz in der Pfeife rauchen!

Läubli:

Ich meine damit die extrem Grünen, so wie die Klimakleber… solche, die einfach nur gross pupen aber von der Realität leider oft keine Ahnung haben und auch selber keine Vorschläge, wie man Ihre “Visionen” umsetzen könnte. Oder jene, die die gesamte Mobiliät auf elektrisch umstellen wollen, aber dann Einsprache für Windanlagen, Staumauern und Atomkraftwerke machen, weil die armen Vögel, Fische usw. darunter leiden. Solche Menschen kann ich einfach nicht ernst nehmen – nein, das geht nicht! Sorry.

Die normaldenkenden Grünen meine ich nicht, aber die Extremisten. Verstehst du jetzt, warum mich solche Menschen anwiedern?

Tom 1:

Läubli was ist das immer mit den ,, grünen,, sehr pauschal von dir gemeint,ich muss kein grüner sein um zu erkennen das die Umweltkatastrophe vom Klimawandel kommt der warum entsteht?????

Pilot:

Ja korrekt… warum aber soll das schlecht sein? Ist deine Einstellung wirklich besser? Ja, wohl für dich, aber eben nicht für die große Anzahl an anderen Menschen.

Mann muss doch ein wenig tolerant sein, dann geht man jedenfalls gelassener und glücklicher durchs Leben!

Niko8888:

Das ist genau das Problem: Menschen können sehr schlecht heute sinnvoll handeln für Probleme, die erst morgen auf uns zu kommen.

Das besondere an Trump ist, dass er noch nicht mal den Versuch macht sondern Ignoranz zum Konzept, um seine kurzfristigen Ziele zu erreichen.

Und die Menschen folgen ihm nur allzu gern, wie der obige Kommentar zeigt.

Pilot:

Vergiss bei deinem ganzen Sarkasmus bitte nicht…. bald wird die nächste Eiszeit kommen. Der Klimawandel ist längstens nicht so schlimm und schnell, wie es die “Dunkelgrünen” immer meinen. Die übertreiben genauso wie die Klimaleugner. Was lernen wir wieder mal daraus, wie immer bei solchen Sachen? Klar: das Mittelmass ist das beste, darum kauft euch alle stark motorisierte und große BEV damit alle Spaß haben am Klimawandel und deren Begleiterscheinungen, aber kauft euch keine Spargurken, denn die verderben einem das Leben und rauben den Spaß, was viel schlimmer ist als die schleichende Klimaerwärmung, die unsere Generationen und die unserer Kinder noch längstens nicht tötet!

Läubli:

Schade Daniel W. warum immer so abgrundtief negativ?

Trump und Musk sind ein Dream-Team, das wissen wir alle unterdessen. Somit muss sich also auch Trump mit der E-Mobilität anfreunden und das sieht ja bereits schon besser aus als vor den Wahlen. Tesla wird zu 100% stark profitieren und somit wohl nachhaltig auch die anderen amerikanischen E-Autohersteller. Es ist nur noch eine Frage der Zeit ab nächstem Jahr. Ich kann nicht verstehen, warum ein paar wenige so krass pessimistisch und hoffnungslos gegen Trump argumentieren… und das nur, weil er zuvor nicht viel von der E-Mobilität und Umwelt im Sinne der Grünen versprochen hat? Hey, wie wir alle wissen, können sich Menschen ändern – manchmal sogar sehr schnell. ;)

Lassen wir es auf uns zukommen, etwas anderes können wir sowieso nicht machen…. und wenn uns die Umwelt wirklich am Herzen liegt, kaufen wir eben Tesla oder ein anderes BEV und haben Spass daran. Das Leben ist schön und wird mit dem alten Trump nicht schlechter, da bin ich der festen Überzeugung!

Silverbeard:

E-Autos werden sehr viel billiger. Aber nur in Entwicklungsländern, weil die chinesische Autos ohne Strafzölle kaufen dürfen…

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