Weltpremiere Volvo EM90 – alle Fakten

Cover Image for Weltpremiere Volvo EM90 – alle Fakten
Copyright ©

Volvo

Joaquim Oliveira
Joaquim Oliveira
  —  Lesedauer 4 min

Sie haben es getan: Volvo ist mutiger als andere Hersteller aus der umkämpften Premiumliga und bringt im kommenden Jahr einen luxuriösen Van – den Volvo EM90 – mit jeder Menge Platz und natürlich Elektroantrieb. Zunächst nur auf dem Hauptmarkt China. Das dürfte so kaum bleiben.

Nahezu alle Wettbewerber aus der Premiumliga haben es in den vergangenen Jahren immer wieder durchgekaut: Gibt es da einen genügend großen Markt für einen luxuriösen Van? Und was macht ein solches Modell mit dem eigenen Image? In Europa scheint das Vansegment seit einigen Jahren tot und auch in den USA geht auf dem einstigen Vanmarkt nicht mehr so viel wie in den 1990er-Jahren, doch in Asien sieht das völlig anders als. Hier spülen Modelle wie Nissan Emgrand, Toyota Granvia oder Lexus LM nicht nur viel Geld in die Kassen der Hersteller, sondern sorgen auch für viel Luxusimage. Mercedes kann sich noch zurücklehnen und auf seine V-Klasse verweisen, doch Audi, BMW, Jaguar oder Cadillac haben nichts derartiges im Portfolio, um Familien und Geschäftskunden zu begeistern – schon einmal gar nicht mit Stecker.

Volvo

Volvo wagt als erster den Schritt auf bisher unbekanntes Terrain und kombiniert die Erstauflage eines 5,21 Meter langen Luxusvans mit dem Elektroantrieb. Gerade das könnte der Einstieg in ein überaus interessantes Fahrzeugsegment sein, das zwar in Europa keine großen Stückzahlen verspricht, auf dem asiatischen Markt jedoch ein ertragreicher Treffer sein dürfte, da so unterschiedliche Länder wie China, Südkorea oder Japan die Vans ebenso lieben wie die Vereinigten Arabischen Emirate für den wochenendlichen Familientransport oder das Businessmeeting im Stau.

Volvo

„Es ist ein altes Klischee, aber es gibt wirklich keinen Ort wie das eigene Zuhause”, unterstreicht Jim Rowan, Vorstandsvorsitzender von Volvo Cars den Charakter des Vans, „ein Ort, an dem man mit seinen Liebsten zusammen ist, an dem man wirklich man selbst sein kann. Dieses Gefühl von Zuhause hat unseren neuen EM90 inspiriert, ein Auto mit Platz für das Leben.“ Dafür sorgen nicht nur bequeme Komfortsessel mit Lederbezug und ausklappbaren Tischen, sondern auch ein 21-Boxen-Soundsystem aus dem Hause Bowers & Wilkins.

Volvo

Das Design des stattlichen Volvo EM90 ist nicht nur gefällig, sondern mehr als das, denn es kann sich auch im Umfeld von Luxuslimousinen und SUV absolut sehen lassen. Innen bietet der Businessvan mit seinem stattlichen Radstand von 3,21 Metern Platz für sechs Personen. Besonders auf den klimatisierten Komfortsesseln, elektrisch verstellbar, sitzt es sich überaus bequem und auch Dank des ausklappbaren 15,6-Zoll-Bildschirms im Dach, zahlreicher Stromanschlüsse und WLAN-5G-Funkwabe lässt sich so auch der alltägliche Dauerstau sinnvoll für Arbeit oder Entspannung nutzen. Das Ladevolumen variiert dabei je nach Bestuhlung zwischen 342 und 2.376 Litern. Die Ladekabel lassen sich praktisch in dem kleinen Ladeabteil unter der Fronthaube unterbringen. „Bei der Gestaltung des Volvo EM90 haben wir uns darauf konzentriert, einen komfortablen Raum zu schaffen, der Stil und Eleganz auf Reisen verbindet“, erklärt Sophie Li, Leiterin des Volvo Designstudios in Schanghai. „Der Innenraum ist gleichermaßen für das produktive Arbeiten wie für Fahrten mit der Familie geeignet.“

Volvo

Angetrieben wird der fast 2,8 Tonnen schwere Volvo EM90 an der Hinterachse von einem 200 kW / 272 PS / 343 Nm starken Elektromotor, den man aus dem Geely-Konzern bestens von zahlreichen anderen Modellen kennt. Aus dem Stand beschleunigt der Hecktriebler mit seinen 19- oder 20-Zöllern so in 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h wie alle Volvo-Modelle. Durch die 116 kWh große Batterie im Unterboden schafft der Chinavan mit seinem Normverbrauch von 17,2 kWh / 100 km im chinesischen Fahrzyklus eine Reichweite von über 700 Kilometern bis zum nächsten Ladestopp. Das wären mehr als 600 Kilometer nach europäischer Fahrnorm, denn es ist anzunehmen, dass der Volvo EM90 beizeiten auch den Sprung nach Europa wagen könnte wie jüngst der Lexus LM. Innerhalb von einer halben Stunde soll das Akkupaket von 10 auf 80 Prozent erstarken. Die Wartezeit kann man kaum irgendwo entspannter nutzen als im Komfortsessel in Reihe zwei.

Worthy not set for this post
Joaquim Oliveira

Joaquim Oliveira

Der gebürtige Brasilianer arbeitet seit Jahren als internationaler Korrespondent für verschiedene Automagazine, wie das brasilianische "Quatro rodas", das englische "AutoExpress" oder den chinesischen "Car & Driver". Für Elektroauto-News.net verfasst er regelmäßig entsprechende Fahr- und Erfahrungsberichte aktueller Elektroauto-Modelle.
Sidebar ads

E-Mobilität bewegt – auch dich?

Dann teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk. Denn jeder Beitrag bringt uns der nachhaltigen Mobilität ein Stück näher. ⚡🚗🔋🌍💚

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Spiritogre:

Ich weiß nicht, wieso die ganzen deutschen Seiten meinen, dass sei ein Familienauto. Das ist es NICHT. Es ist eine Luxuskutsche um VIPs etwa zum Hotel oder Fernsehsender zu fahren.

Der Preis, laut Reddit, beträgt in China umgerechnet 112.000 US Dollar. Hierzulande also eher 200.000 Euro+.

In Europa gibt es solche Fahrzeuge halt praktisch gar nicht, anders als Amerika oder Asien, wo es Standard ist bestimmte Personengruppen luxuriös zu kutschieren. In Europa beliebt sind umgebaute Mercedes V aber auch die sind gerade in Deutschland selten und eher in Südeuropa anzutreffen.

Für die “normale” besser verdienende Familie gibt es aktuell etwa den ID.Buzz, Kia EV9 oder Mercedes EQE / EQS SUV.

Spiritogre:

Fahren hier keine VW Busse in Massen herum?

panibodo:

Wieder in dieser MEINE Augen fast beleidigenden hellen Innenausstattung….
Tolles Auto für die USA, aber wie und wo man das Monster bei uns parken will, entzieht dich meiner Phantasie.

Smartino:

Schade nur, dass dein hochgelobtes Kultfahrzeug Buzz nur in homöopathischen Dosen auf der Strasse sichtbar ist. In den letzten 3 Monaten habe ich geschätzt 3 davon gesehen. Liegt es am Preis-Leistungsverhältnis?

MiMaTu:

Endlich am jemand der aus der Praxis spricht. Danke ich fahre auch die Kombi. Ich nutze ihn auch ohne 3. Rückbank um unsere Prototypen zum Kunden zu fahren. Mit 120kmh komme ich in Süddeutschland etwa 270-340km. (Winter/Sommer). Das Fahrzeug ist super. Reichweite und Nachladegeschwindigkeit sind ein massives Problem. Auch die Reichweiten Reduzierung durch Heizen und Entfeuchtung treibt den Verbrauch schnell an. Der ID.buzz hatten wir auch auf dem Schirm, aber der ist ja nur ein Scharan Ersatz und mit der Bestuhlung sehr unflexibel.

Sascha:

Elektrische Großfamilienwagen sind spärlich gesäht, aber das hier ist leider außerhalb dessen, was sich der Normalverdiener leistet. Besser nicht alles mit großen Akkus für die Verbrennerreichweite vollballern, stattdessen Ladeinfrastruktur und Navigationssoftware optimieren, dann wird der Wagen erschwinglicher und verkaufbarer.

Kokopelli:

Also ich habe den Artikel gelesen und es ist wirklich seltsam, aber es geht hier nicht um VW und auch nicht um deren ID:Buzz mit zu kleiner Batterie, billigem Innenraum und hohem Preis.
Soweit ich den Artikel interpretieren kann, geht es hier um einen Van von Volvo mit einer 116 kWh Batterie. Kein Wort von dem Hersteller aus Wolfsburg.

Tom:

Ich fahre nun seit knapp 2 Jahren den EQV von Mercedes mit dem 100KWh Akku. Dank Luftfahrwerk fährt man sehr komfortabel. Und so sehr ich auch mit dem Fahrzeug zufrieden bin…die Reichweite ist und bleibt ein Knackpunkt. Dank einer Ladestation auf Arbeit komme ich im normalen Alltag mit 300Km Reichweite (die auf der Autobahn auch schnell auf 200Km runterschrumpfen können(schafft auch ohne Probleme 160 Km/h)) gut hin. Aber mal eben Wochenendtrips um die 450km auf dem Hinweg mit 2 Tankstops a 40 min sind da schon ätzend. Da kann ich von den hier angepriesenen 600Km nur träumen. Aber ich glaub die erst, wenn diese in unabhängigen Tests und vor allem im Alltag bewiesen wurden und nicht bei Tempo 80 in einem abgeschotteten Raum .

Smartino:

Das perfekte Auto für den gehobenen Limousinenservice edler Hotels.

Yoyo:

Und wieder wird eine Scharnakwand auf den markt geworfen.
Das neue “Gelsenkirchener Barock”
Schrecklich.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Mit Xpeng zum Nordkap – elektrisch durch Skandinavien

Mit Xpeng zum Nordkap – elektrisch durch Skandinavien

Wolfgang Plank  —  

Der Weg zum Nordkap wird zur Feuertaufe für Xpeng – fahrdynamisch top, alltagstauglich durchdacht, aber nicht ganz frei von Ladefrust.

Cover Image for Tesla wird in Frankreich irreführende Werbung vorgeworfen

Tesla wird in Frankreich irreführende Werbung vorgeworfen

Laura Horst  —  

Tesla wird in Frankreich irreführende Werbung vorgeworfen. Außerdem drohen dem Unternehmen hohe Strafzahlung aufgrund seiner Kaufabwicklungs-Praktiken.

Cover Image for Neues E-SUV von Mazda kommt auch nach Europa

Neues E-SUV von Mazda kommt auch nach Europa

Daniel Krenzer  —  

In China gibt es bereits mehrere Zehntausend Vorbestellungen für das Elektroauto mit etwa den Maßen eines Tesla Model Y.

Cover Image for CO2-Ziele in Gefahr: Europas Südwesten bremst aus

CO2-Ziele in Gefahr: Europas Südwesten bremst aus

Sebastian Henßler  —  

Während Nordeuropa bei CO₂-Werten glänzt, kämpfen südeuropäische Länder mit hohen Emissionen und fehlender E-Auto-Nachfrage – mit Folgen für Hersteller.

Cover Image for Trump darf Ladesäulen-Förderung nicht zurückhalten

Trump darf Ladesäulen-Förderung nicht zurückhalten

Tobias Stahl  —  

Die Regierung um US-Präsident Donald Trump darf finanzielle Mittel für den Ausbau der Ladeinfrastruktur laut einem neuen Gerichtsurteil nicht zurückhalten.

Cover Image for Jeep bringt den Cherokee zurück, auch als E-Auto?

Jeep bringt den Cherokee zurück, auch als E-Auto?

Michael Neißendorfer  —  

Jeep belebt den Cherokee neu – und das auf einer Plattform, die in der Stellantis-Welt bei größeren Autos die tragende Rolle spielt: STLA Large.