Wie Aiways die E-Motoren für seine Elektroautos optimiert

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Aiways

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Premiere des neuen Aiways U6 SUV-Coupé. Das Lifestyle-Pendant des bereits erfolgreich in Europa gestarteten Aiways U5 SUV wurde nicht nur in der Karosserieform überarbeitet, sondern auch im Antriebsstrang. Erstmals kommt auf Basis der MAS-Plattform (More Adaptable Structure) ein eigenentwickelter Elektromotor zum Einsatz.

Effizienz ist vor allem bei Elektroautos der Schlüssel zum Erfolg. Das Erreichen der bestmöglichen Energieausnutzung für eine möglichst hohe Reichweite ist deshalb das Ziel für das Forschungs- und Entwicklungsteam bei Aiways in Jiading. Schon im Aiways U5 SUV konnte die Antriebseinheit überzeugen. Das besonders hochdrehende Aggregat – mit 16.000 Umdrehungen pro Minute liegt sein Wert etwa 25 Prozent höher als bei vergleichbaren Maschinen – kann durch seine große nutzbare Drehzahlspanne kleiner und leichter ausfallen, denn sie verwendet weniger magnetisch aktives Material. Gut 15 Prozent Gewicht konnten an der optimierten Permanentmagnet-Synchron-Elektromaschine eingespart werden, zum Großteil entfallend auf Erze der Seltenen Erden.

Auf dieser Basis konnte mit der neuen AI-PT im Aiways U6 SUV-Coupé nun der nächste Schritt gegangen werden. Der neue Motor, der nicht nur von Aiways selbst entwickelt wurde, sondern auch im eigenen Werk gefertigt wird konnte in vielen Bereichen verbessert werden. „Der AI-PT, oder auch Aiways Powertrain, ist etwas ganz Besonderes. Wir sind damit einer von wenigen Automobilherstellern, der seinen Motor nicht nur selbst konstruiert hat, sondern auch baut. So erreichen wir die bestmögliche Integration ins Fahrzeug“, erklärt Dr. Alexander Klose, Executive Vice President Overseas Operations bei Aiways einen der Vorteile der Eigenentwicklung.

Direkt spürbar seien bei dem neuen Elektromotor die gesteigerte Höchstleistung und das verbesserte maximale Drehmoment. Es verhilft dem Aiways U6 SUV-Coupé mit einer Beschleunigungszeit von nur 6,9 Sekunden auf 100 km/h in seinem Marktsegment zu einem überdurchschnittlich guten Wert. Neben der Dynamik wurde laut Aiways auch der Komfort des neuen AI-PT verbessert. Durch ein modifiziertes Untersetzungsgetriebe mit hoher Koinzidenz konnten die Laufgeräusche des Zahnradtriebs gesenkt werden. Auch wurden spezielle Filter-Strategien zur Beherrschung von Oberwelligkeiten im Stromkreis des Motors entwickelt, die für eine deutliche Abnahme der vom Menschen wahrgenommenen Geräusche sorgen und so den Fahrkomfort deutlich steigern sollen.

Neuer Wärmetauscher: Innovative Abwärmenutzung der Antriebseinheit zur Konditionierung von Batterie und Innenraum

Ein weiterer Baustein hin zu mehr Effizienz ist das neue Maßnahmenpaket zum bestmöglichen Temperaturmanagement. Für den AI-PT übernimmt dies ein neuer Wärmetauscher, der nicht nur für die Kühlung des Triebwerks sorgt, sondern vor allem seine Abwärme optimal nutzt: So wird die durch den Antrieb freigesetzte Wärmeenergie nicht ungenutzt an die Umgebung abgegeben, sondern für das Heizen des Innenraums verwendet, oder für die Konditionierung des Batterie-Pakets. Somit bleibt nur nicht nur die nutzbare Reichweite von der Außentemperatur unabhängiger, auch die Lebensdauer der Batterie wird erhöht.

Auf den Markt kommt das neue Aiways U6 SUV-Coupé mit der aus dem Aiways U5 SUV bekannten 63 kWh-Batterie, die über 24 Module des Zulieferers CATL verfügt und mit bis zu 90 Kilowatt an einer Gleichstrom-Schnellladesäule oder bis zu 11 Kilowatt an einer dreiphasigen Wechselstrom-Wallbox geladen werden kann. Die Flexibilität der MAS-Plattform soll auch hier weitere Varianten ermöglichen. Dies gelte nicht nur für die Karosserie-, sondern auch für die Antriebskonfigurationen in Bezug auf die Positionierung der Motoren und die Zahl der angetriebenen Achsen.

Quelle: Aiways – Pressemitteilung vom 29.09.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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