BMW baut Hochvoltbatterie-Montage in Mexiko auf

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Michael Neißendorfer
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Das BMW-Werk San Luis Potosí in Mexiko bereitet sich auf die Produktion der Elektroautos der Neuen Klasse vor: Dazu wurde mit dem Bau einer lokalen Hochvoltbatterie-Montage sowie der Erweiterung von Karosseriebau sowie Montage- und Logistikflächen begonnen. In den Ausbau des mexikanischen Produktionsstandorts werden 800 Millionen Euro investiert, so BMW in einer aktuellen Mitteilung.

Ab 2027 wird die Neue Klasse auch in Mexiko produziert. Bereits Ende 2025 startet ein SUV-Modell im X3-Format als Erstanläufer der Neuen Klasse im neuen BMW-Werk Debrecen in Ungarn; eine Elektro-Limousine der Neuen Klasse im 3er-Format läuft 2026 in München an. In Mexiko sollen im Jahr darauf zusätzliche Produktionskapazitäten geschaffen werden – zunächst für das SUV-Modell. Die künftige Hochvoltbatterie-Montage im Werk San Luis Potosí bezeichnet der Autohersteller als einen zentralen Bestandteil für die Integration der Neuen Klasse in den Produktionsstandort.

Die Batterie-Montage in San Luis Potosí wird Teil unseres weltweiten Produktionsnetzwerks sein. Allein für die sechste Generation unserer E-Antriebe bauen wir dafür fünf Standorte auf drei Kontinenten auf“, erklärt Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG zum Baustart in Mexiko. Weltweit setzt die BMW Group damit auf das Prinzip ‚Local-for-Local‘. „Durch die Nähe der Batteriefertigung zur Fahrzeugproduktion steigern wir die Resilienz der Produktion.“

Enge Anbindung der Batteriefertigung an die Fahrzeugproduktion

Nach dem Prinzip „Local for Local“ platziert die BMW Group ihre weltweiten Hochvoltbatteriemontagen so nah wie möglich an ihren Fahrzeugwerken. Zusätzlich zum Standort San Luis Potosí entstehen in Debrecen (Ungarn), Shenyang (China), Woodruff bei Spartanburg (USA) und Irlbach-Straßkirchen (Niederbayern) Montagestandorte für die Hochvoltbatterien der sechsten Generation. Dieser Ansatz soll die Produktion auch bei unvorhergesehenen politischen und wirtschaftlichen Ereignissen absichern. Zudem würden so die bestehenden Standorte gestärkt und Arbeitsplätze erhalten. Die kurzen Wege sollen zudem den CO2-Fußabdruck in der Fahrzeugproduktion verringern.

BMW-E-Auto-Batterie-Rundzelle
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In der Neuen Klasse wird die BMW Group erstmals ihre neu entwickelten Rundzellen einsetzen. Das bedeute einen Technologiesprung, bei dem die Energiedichte in der Zelle um 20 Prozent steige, während die Ladegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent verbessert werde. Die Reichweite soll ebenfalls um 30 Prozent im Vergleich zur aktuellen Batterietechnologie erhöht werden.

Weiterentwicklung des Werks San Luis Potosí

Neben der Integration der Batteriemontage, die mehr als 80.000 Quadratmeter umfasse, werden weitere Anpassungen im Werk San Luis Potosí vorgenommen: Der Karosseriebau wächst demnach um knapp 20.000 auf eine Gesamtfläche von gut 90.000 Quadratmeter. Ebenso werden Montage- und Logistikflächen um fast 10.000 Quadratmeter erweitert, so BMW.

Mit dieser Weiterentwicklung unseres Standorts bereiten wir uns auch in Mexiko auf den Start der nächsten BMW Modellgeneration vor. Als erster Premium-Autohersteller in Mexiko, der vollelektrische Fahrzeuge und Hochvoltbatterien herstellt, sind wir Vorreiter in der Branche und reduzieren gleichzeitig weiter unseren ökologischen Fußabdruck“, sagt Harald Gottsche, Präsident und CEO des BMW Group Werks San Luis Potosí.

Photovoltaikleistung soll verdoppelt werden

Die BMW Group setzt auf individuelle Lösungen für die effiziente Energieversorgung der weltweiten Standorte. „In Mexiko planen wir die Photovoltaikanlagen innerhalb des Werkes auszubauen und damit die Leistung aus der Photovoltaik zu verdoppeln“, sagt Nicole Haft-Zboril, Leiterin Immobilienmanagement der BMW Group. „Damit sollen mehr als 20 Prozent des aktuellen Strombedarfs direkt auf dem Werksgelände erzeugt werden.“ Zusätzlich wurde die Abwasseraufbereitungsanlage mit einer Investition von 3,3 Millionen Euro erweitert und damit die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser deutlich erhöht.

Das BMW Group Werk San Luis Potosí baut zudem sein Qualifizierungsengagement aus. Damit wird sichergestellt, dass die Mitarbeitenden hochqualifiziert und auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind. Die Schulungen umfassen unter anderem Themen wie Sicherheitsbewusstsein bei der Herstellung von Hochspannungssystemen und Robotik bei Fertigungsprozessen.

Das BMW Group Werk San Luis Potosí startete 2019 die Produktion. Aktuell fertigen ca. 3700 Mitarbeitende die 3er Limousine sowie das 2er Coupé und die BMW M2-Modelle exklusiv für den Weltmarkt.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 03.05.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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