Erste Fahrt im neuen Mini Cooper SE

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MINI / BMW

Stefan Grundhoff
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  —  Lesedauer 3 min

Mit dem Antrieb des BMW i3 und viel Ingenieurskunst hat Mini seinen Hatchback vor Jahren zum Elektromobil Cooper SE gemacht. Die neue Generation wurde mit Great-Wall-Unterstützung direkt als Elektromodell kreiert. Das spürt man ab dem ersten Meter.

Noch präsentiert sich die kommende Cooper-Generation mit der kunterbunten Tarnfolie wie ein wahr gewordener Einhorntraum aus einem frühkindlichen Mädchenzimmer. Dabei hat es der Anfang kommenden Jahres auf den Markt rollende Mini selbst ohne das später folgende John-Cooper-Works-Signet am Heck faustdick hinter den Ohren. Den gibt es völlig neu entwickelt und in Oxford produziert, mit Verbrennungsmotor. Als optischer Zwilling kommt die Elektrovariante von Great Wall aus China und gerade die dürfte den Mini-Fans gefallen, denn der neue Cooper SE bietet mehr Fahrspaß als je zuvor.

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Das liegt zwar auch am bekannt behutsam bearbeiteten Design, doch in erster Linie an der neuen Antriebstechnik. Denn das Paket mit dem Elektroantrieb passt gut zum gefälligen Mini Hatch. Beide Versionen bieten Frontantrieb, Akkupakete mit 40 oder 54 kWh für Reichweiten bis 450 Kilometer und zwei Leistungsstufen von 135 kW / 184 PS (Cooper E) und 160 kW / 218 PS (Cooper SE). Der Vergangenheit angehören soll auch die allzu früh bei 150 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit und das zögerliche Nachladen der aktuellen Umbauvariante.

Auf dem Handlingkurs macht der elektrische Fronttriebler bereits einen überaus agilen Eindruck. Trotz nasser Fahrbahn und Außentemperaturen im österreichischen Saalfelden von kaum über der Null-Grad-Grenze bringt der Zweitürer seine mehr als 200 PS locker auf die Straße und verhält sich gerade beim Anbremsen deutlich ruhiger als sein alles andere als träger Vorgänger. Fast identisch sieht es beim Herausbeschleunigen aus, denn auch hier sind die Antriebskräfte im Lenkrad weniger spürbar. Heißt, da zuckt oder zerrt deutlich weniger als bisher, und wenn man den Prototypen des Mini Cooper SE in der hängend schnellen Rechtskurve in den Grenzbereich bringt, lässt sich das Heck locker einfangen, kurz bevor die Regelsysteme sicher eingreifen.

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Ähnlich gut ist das Bild später im öffentlichen Straßenverkehr. Der Mini Cooper SE ist spürbar komfortabler als sein erfolgreicher Ahne. Gerade wenn die Fahrbahn ungemütlich wird, die Unebenheiten störender und Querfugen oder aufgeplatzter Asphalt die Insassen bisher spürbar nervte, gibt es hier eine deutliche Verbesserung. Mehr Langstreckenkomfort und eine nennenswert erhöhte Reisetauglichkeit werden die Minijünger freuen. Licht und Schatten bietet der stark getarnte Innenraum. Dieser wird dominiert von einem großen, gestochen scharfen Digitalrundinstrument, auf dem sich alle wichtigen Informationen abspielen.

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Bitter: die neue Mini-Generation bietet zwar wie bisher ein informatives Head-up-Display, doch dies spiegelt die wichtigsten Fahrinformationen unverändert auf einer ausfahrbaren Kunststoffscheibe wider. Dafür soll der neue Cooper im Hinblick auf Vernetzung völlig neue Maßstäbe setzen und auch bei den Fahrerassistenzsystemen im Vergleich zum aktuellen Modell deutlich nachlegen. Freuen kann man sich schon einmal. Die Weltpremiere findet im Herbst statt und Anfang 2024 rollt der Mini Cooper – elektrisch oder mit Verbrennungsmotor – dann erstmals auf die internationalen Straßen.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Smartino:

Ja, und hoffentlich auch traditionell keinen Kardantunnel wie BMW mit CLAR.

brainDotExe:

Ein Mini hat, im Gegensatz zu einem BMW, traditionell Frontantrieb.

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