Rio Tinto und InoBat wollen komplett europäische Wertschöpfungskette für Lithium aufbauen

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Michael Neißendorfer
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Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto, eines der drei größten Bergbauunternehmen weltweit, und InoBat, ein Batteriehersteller aus der Slowakei, wollen gemeinsam den Aufbau einer Wertschöpfungskette für die Herstellung und das Recycling von Batterien beschleunigen. Für ihr Vorhaben haben die beiden Unternehmen vor wenigen Tagen eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Partnerschaft soll den gesamten Rohstofflebenszyklus vom Bergbau bis zum Recycling von Lithium abdecken.

Das Jadar-Projekt von Rio Tinto in Serbien, eines der größten Lithium-Vorhaben in der Entwicklung, könnte potenziell etwa 55.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität gewinnen, und das mitten in Europa, einem der weltweit größten E-Auto-Märkte. Das kommt InoBat gerade recht, da die Slowaken bis 2024 eine Massenproduktion von Batterien mit einer Jahreskapazität von zunächst zehn Gigawattstunden aufbauen wollen. Als langfristiges Ziel will InoBat den europäischen Markt mit innovativen Energielösungen bedienen, einschließlich der Produktion und des Recyclings von Elektroautobatterien.

Die Zusammenarbeit mit InoBat wird einen wichtigen Austausch von Wissen und Informationen über Lithiumverarbeitung, Recycling und Technologien für die nächste Batteriegeneration ermöglichen“, sagt Marnie Finlayson, die Geschäftsführerin des Lithiumgeschäfts von Rio Tinto. Es sei vorgesehen, dass die Zusammenarbeit zwischen Jadar und InoBat den Aufbau einer komplett europäischen Wertschöpfungskette für Lithium- und Elektroautobatterien unterstützen wird.

„Die Absichtserklärung mit Rio Tinto stellt einen wichtigen Schritt auf InoBats Weg dar, eine in Europa ansässige Wertschöpfungskette aufzubauen. Dabei deckt unser Cradle-to-Cradle-Ansatz den gesamten Lebenszyklus von Batterien ab – vom Bergbau bis zum Recycling. Damit untermauern wir die Ziele der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung in der Batterieindustrie.“ – Marian Bocek, CEO von InoBat Auto

Im Jahr 2020 investierte Rio Tinto gut 200 Millionen US-Dollar, um die letzte Phase der Studie am Jadar-Projekt abzuschließen. Diese soll voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen sein und in eine Investitionsentscheidung münden. Der Umfang und die hochwertige Natur des Rohstoffvorkommens in Jadar bieten dem Bergwerk Rio Tinto zufolge das Potenzial, jahrzehntelang Lithium in die europäische Wertschöpfungskette von Elektroautos zu liefern. Einmal genehmigt, würde der Bau einer Mine, welche den höchsten Umweltstandards entsprechen soll, bis zu vier Jahre dauern.

Quelle: Rio Tinto – Pressemitteilung vom 20.05.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Daniel W.:

Auch das salzige Thermalwasser im Oberrheingraben enthält viel Lithium …

Im sogenannten Oberrheingraben, einer 300 Kilometer langen und bis zu 40 Kilometer breiten Tiefebene zwischen Frankfurt und Basel, liegt Europas größte Lithium-Quelle.

Kreuter ist Geschäftsführer der in der Karlsruhe ansässigen Vulcan Energie. Das Start-up will den Lithium-Schatz heben. Ende des Jahres soll die erste Pilotanlage stehen, in drei Jahren soll die Produktion starten. Gelingt das Vorhaben, würde Deutschland auf einen Schlag zu einem der größten Lithium-Produzenten der Welt werden.

(Quelle: handelsblatt.com – März 2021)

… also an Lithium herrscht in Europa kein Mangel.

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:
“Serbien, eines der größten Lithium-Vorhaben in der Entwicklung, könnte potenziell etwa 55.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität gewinnen, und das mitten in Europa …”

Soweit zum »Gejammer« über Lithium-Mangel von Dirk Harbecke, Chairman bei Rock Tech Lithium aus dem EA-N-Artikel:

https://www.elektroauto-news.net/news/europa-e-mobilitaet-nur-mit-sicherung-rohstoffversorgung-moeglich

Bei den bisher meist üblichen Li-NMC-Akkus sind sowieso vor allem Nickel- und Kobalt-Mangel ein weitaus größeres Risiko!

BTW: LiFePO4- (LFP-) Akkus – die aus Kosten-, Haltbarkeits- und nicht zuletzt auch aus Sicherheitsgründen (bei etwas geringerer Energie-Dichte) gerade eine weltweite Renaissance erleben – sind davon nicht betroffen!

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