Smart #3 Brabus: Test, Eindrücke und Erfahrungen

Cover Image for Smart #3 Brabus: Test, Eindrücke und Erfahrungen
Copyright ©

Elektroauto-News

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 17 min

Vor gut einem Jahr waren wir zum ersten Mal mit dem Smart #3 Brabus unterwegs. Damals noch auf den Straßen Mallorcas. Von Santa Porca aus ging es mit dem kompakten Stromer über Son Gastelló (hinter Palma liegend) hoch nach Inca, bevor es dann über Escorca ans Meer nach Port de Sóller ging. Von dort aus am Meer entlang über Valldemossa und Estellencs zurück an den Ausgangspunkt des gut 190 Kilometer langen Roadtrips. In Deutschland konnten wir in 14 Tagen deutlich mehr Kilometer zurücklegen und unter alltäglichen Bedingungen Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Diese möchten wir nachfolgend mit dir teilen.

Es fällt auf, dass Smart mit dem #3 nicht den Kern des eigenen (bisherigen) Portfolios trifft. Stattdessen bewegt man sich ein wenig heraus aus dem Gewohntem und versteht, europäisches Design mit chinesischer E-Plattform zu verbinden. Konnten wir so bereits beim Smart #1 feststellen, als dieser im Frühjahr bei uns zu Gast war. Beim Smart #3 nun abermals. Mit der Brabus-Variante hat zudem die leistungsfähigste Variante des kompakten SUV-Coupé bei uns vorbeigeschaut, was das Ganze noch spannender gestaltet hat.

Bevor wir in den Test des Elektroautos von Smart eintauchen, sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des Elektro-SUV-Coupés von Smart zu verschaffen.

Wie immer gilt, somit auch bei diesem Test- und Erfahrungsbericht, sollten am Ende von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum Smart #3 mit anderen Leser:innen teilen magst, mach dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze.


Smart #3 Brabus: Performanter Stromer mit Style

Mit dem Smart #3 Brabus hat die deutsch-chinesische Marke das Schwestermodell des Smart #1 im Coupé-Design auf die Straße gebracht. Wolfgang Ufer, Deutschland-Chef von Smart, gab gegenüber Elektroauto-News (EAN) zu verstehen, dass es den “Designern wirklich einen Riesenspaß gemacht hat, das Auto sportlicher zu stellen, flacher.” Sieht man dem E-Auto auch durchaus an. Besonders in Verbindung mit der doch eher auffälligen Lackierung in Laser Red Metallic.

Der Stromer spricht eine andere Zielgruppe an als der #1. Während der #1 für Familien konzipiert wurde, richtet sich der #3 an Fahrer mit einem Hang zu dynamischer Performance und avantgardistischem Design. Positioniert wird das E-Coupé von Smart wie folgt: “Der Smart #3 ist natürlich wie auch der #1 ein sehr sportliches Fahrzeug, aber er zeigt das auch nach außen hin. Und deswegen ist es vor allem für die Zielgruppe, die entsprechend mit dem Auto auch erkannt werden wollen als sportliche Fahrer, dynamisch, ist es natürlich ein tolles Fahrzeug, sich da auch zu zeigen.” 

Das Design des Smart #3 zeichnet sich durch seine Coupé-Karosserie, athletische Formen und die markante „Shark Nose“ aus. Hinzu kommen ein breiter, A-förmiger Grill und schlanke LED-Scheinwerfer. Dabei gibt der Hersteller allerdings zu verstehen, dass es sich nicht eins zu eins um eine Kopie des Smart #1 handelt, der nur “einen anderen Hut” trägt. Das merkt man ihm auch im direkten Vergleich an. Das SUV-Coupé wurde auffällig um 80 mm in der Höhe reduziert, wobei 20 mm durch die verringerte Bodenfreiheit und 60 mm durch die abgesenkte Karosserie erreicht wurden. Zudem wurde der Schwerpunkt der Sitze leicht verändert, was sich auf das Fahrgefühl auswirkt. Der Radstand hat sich nur minimal vergrößert, die Rückbank ist nicht mehr verstellbar. Trotzdem bietet das Auto ausreichend Platz, auch für meine Größe von etwa 1,84 Meter.

Der Kofferraum fasst 370 Liter, bei umgeklappten Sitzen 1160 Liter, und der Frunk bietet zusätzlich 15 Liter – insgesamt also mehr Stauraum als bei der ersten Generation. Bleiben wir noch kurz beim Thema Stauraum: Der 15-Liter-Frunk, der eine eigene Abdeckung hat, hätte etwas größer ausfallen können. Ein Typ-2-Ladekabel passt zwar hinein, jedoch nur, wenn man es sorgfältig verstaut. Wir haben daher während unseres Testzeitraums den Platz der zweiten Ebene im Kofferraum genutzt. Mehr als ausreichend für Kabel, Warndreieck und Erste-Hilfe-Kasten.

Smart #3 identisches Auftreten – egal in welcher Variante

In den fünf Varianten – Pro, Pro+, Premium, 25th Anniversary Edition und Brabus – sind die Maße identisch. Der Smart #3 misst 4400 mm in der Länge, 1844 mm in der Breite und 1556 mm in der Höhe. Der Radstand beträgt laut Datenblatt 2785 mm. Bis zur Brabus-Version ist das Auto mit 19-Zoll-Felgen und 235/45 R19-Reifen ausgestattet, während die sportlichere Brabus-Variante auf 20-Zoll-Felgen mit 245/40 R20-Reifen rollt. Der Luftwiderstandsbeiwert (cW) liegt bei 0,27 und ist damit um 0,02 besser als beim Smart #1. Das Leergewicht wird vom Hersteller mit 1985 Kilogramm angegeben, das zulässige Gesamtgewicht mit 2360 kg, was zu einer Nutzlast von 450 kg führt. Wer mehr Stauraum benötigt, kann an den 315 kW / 428 PS starken Allradler einen Anhänger mit einer Anhängelast von 750 / 1600 Kilogramm (ungebremst/ gebremst) anhängen. Die Stützlast der Anhängerkupplung wird mit 75 Kilogramm angegeben.

Wieder zurück zum Design. Hier hat man sich einiges vom Smart #1 abgeschaut. Das Exterieur versteht sich als zukunftsweisend und progressiv, mit Elementen wie verdeckten elektrischen Türgriffen, rahmenlosen Türen und dem schwebenden Panorama-Halo-Dach. Das kommt bei der Brabus-Variante noch eine Spur markanter, massiver daher. Wie beim #1 gilt auch beim #3, das Design gefällt oder eben nicht. Hier sind keine zwei Meinungen festzustellen. Wobei durchaus angemerkt werden darf, dass der Zuspruch im Freundes- und Bekanntenkreis höher war als beim Erstlingsstromer der neu aufgelebten Marke.

Im Innenraum des E-Autos setzt sich das minimalistische und auf Performance getrimmte Erscheinungsbild fort. Die durchgehende Mittelkonsole des #1 wurde beibehalten, jedoch etwas sportlicher gestaltet, unter anderem durch neu designte, runde Lüftungsdüsen, die sich im gesamten Innenraum des E-Autos wiederfinden. Das geschwungene Armaturenbrett geht nahtlos in eine aufrecht stehende Konsole über, in der das zentrale Cockpit mit einem 12,8-Zoll-Querformat-Bildschirm untergebracht ist. Auf diesem lassen sich alle wichtigen Informationen anzeigen und Einstellungen vornehmen. Allerdings wirkt die Menüführung etwas verwirrend, da sich Funktionen auf unterschiedliche Weise und teils ohne erkennbare Logik ansteuern lassen.

Minimalistisches Design beim Interieur

Die Benutzeroberfläche ist insgesamt etwas verspielt gestaltet. Der Avatar erscheint in der Brabus-Version als Gepard, in den anderen Varianten als Fuchs – weitere Avatare sollen in Zukunft folgen. Die Auswahl obliegt dem Eigentümer. Dieses spielerische Element ist jedoch weniger aufdringlich als bei einigen Konkurrenzmodellen. Einzig die Navigationsstimme kann gelegentlich etwas zu kommunikativ sein, aber das Problem lässt sich leicht durch Stummschalten lösen. Die visuelle Navigation in Kombination mit dem übersichtlichen Head-up-Display reicht vollkommen aus, um den Weg sicher zu finden. Vor allem seit die Android Auto- sowie Apple CarPlay-Einbindung Einzug gehalten hat, wurde das Ganze noch eine Spur Nutzerfreundlicher.

Praktisch ist auch die Möglichkeit, das Smartphone in der Mittelkonsole kabellos zu laden. Jeder verfügbare Platz wird hier optimal genutzt, weshalb die Aussage des Herstellers: “Smart versteht sich auf Packaging”, durchaus bestätigt werden kann. Ansonsten gilt, dass das Cockpit des Smart #3 vollständig auf digitale Elemente setzt, mit nur wenigen verbliebenen Tasten. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 9,2-Zoll-Full-HD-Kombiinstrument. In der Brabus-Version ist zudem das bereits erwähnte 10-Zoll-Head-up-Display serienmäßig integriert.

Zur Brabus-Ausstattung gehören auch ein hochwertiges Soundsystem mit 13 Lautsprechern und eine Ambientebeleuchtung mit 64 wählbaren Farben. Die Bedienung – zumeist digital – ist nicht für alle sofort intuitiv, etwa die Anpassung der Außenspiegel über den Touchscreen, als auch die Einstellung der Rekuperationsstufe. Ferner sollte man darauf achten, die Reichweite auf dynamisch umzustellen, nur dann zeigt das E-Auto die realistische Restreichweite unter aktuellen Bedingungen.


Vollelektrisch durch den Alltag mit dem Smart #3 Brabus

Nähert man sich dem Smart mit dem Schlüssel in der Hosentasche, gibt eine Lichtanimation zu verstehen, dass man als Fahrer:in erkannt wurde. Die Türgriffe, an allen vier Türen, mit dezentem Smart-Markenlogo klappen aus und geben den Weg ins Innere des E-Autos frei. Die Sharing-Technologie ist ein nettes Zusatz-Feature. Am Abend wirft der #3, durch LED-Scheinwerfer, das Brabus-Logo auf den Boden. Kleine Details, die den Unterschied machen. Ebenso wie die Brabus-Schriftzüge, die sich über das E-Auto verteilt finden. Ebenso wie auffällige rote Ziernähte der Sitze, rote Gurte sowie das Smart-Logo als “Knöpfe” bei der Sitz-Polsterung.

Den stark Software-getriebenen Ansatz der Smart-Neuauflage hat man auch im zweiten Modell der Marke verfolgt. So lässt sich der #3 durch einen digitalen Schlüssel problemlos mit Freunden und Familie teilen, ohne den physischen Schlüssel weitergeben zu müssen. Der Zugriff wird einfach über die App freigeschaltet. Zudem kann man die Nutzung bestimmter Funktionen einschränken, wenn man anderen Fahrer:innen nur begrenzte Berechtigungen erteilen möchte. Sobald man das erste Mal eingestiegen ist und die Bremse betätigt, passt sich der Sitz automatisch an die voreingestellte Position an, und die Fahrt kann beginnen.

 

Der Bildschirm über der schwebenden Mittelkonsole braucht etwa eine Minute, um vollständig betriebsbereit zu sein – danach stehen alle Funktionen zur Verfügung. Zwar kann man schon fahren, und das Display zeigt beim Abbiegen die entsprechenden Informationen an, jedoch sind in dieser Zeit bisher nicht alle Einstellungen zugänglich. Dieses Verhalten kennt man bereits vom Smart #1, allerdings wäre ein schnellerer Systemstart wünschenswert.

Die Anzeige der eigens angepassten Software darf durchaus als liebevoll verspielt beschrieben werden. Dennoch ist es möglich, das System intuitiv zu bedienen, da es entsprechend simpel aufgebaut wurde. So zeigt sich im Sport-Fahrmodus etwa ein Rummelplatz auf der Weltkugel, im Eco-Modus eine grüne Wiese voll Solar- und Windkraftanlagen. Der smarte Fuchs im unteren rechten Eck verleiht dem Ganzen auch eine besondere Note. Beim Einstellen der Klimafunktionen nimmt der Begleiter Platz im Fahrersitz und lässt sich von einem Ventilator kühlen.

Sitzen wir nun im E-Auto lassen sich die verschiedenen Fahrmodi über einen Button unterhalb des Displays wählen. Der besonders performante Brabus-Mode steht hierbei natürlich nur im entsprechenden Modell zur Verfügung. Bei der zweimotorigen Variante (Brabus) wird die serienmäßige Leistung von 200 kW (272 PS) auf 315 kW (428 PS) geupgradet. Das Drehmoment steigt von 343 Nm auf 543 Nm zusammen mit dem Wechsel vom Hinterrad- zum Allradantrieb. Der #3 in der Brabus-Variante beschleunigt in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, während die Basisversion Pro+ dafür 5,8 Sekunden benötigt. Sowohl bei der Heck- als auch bei der Allradvariante liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h. Wobei mit ein wenig Gefälle und Rückenwind 185 km/h laut Anzeige auch drin sind. Mehr als ausreichend, um zügig voranzukommen. Wobei man hier eher sparsam mit dem Druck aufs Strompedal sein sollte, da ansonsten der Energieverbrauch nach oben schnellt.

Nicht getestet haben wir den exklusiven Launch-Control-Modus der Brabus-Variante. Dieser lässt sich über das Touchscreen-Display aktivieren: Mit einem Fuß auf der Bremse und dem anderen auf dem Strompedal schießt der Wagen beim Loslassen des linken Fußes blitzschnell nach vorne. Ein unterhaltsames Feature, das jedoch im Alltag eher selten zum Einsatz kommen dürfte. Vor allem, da es zu Lasten des Reifenprofils geht. Positiv wirkt sich die gleichmäßige Verteilung des Gewichts aus. Dies zeigt sich bei der Brabus-Variante des #3 zu fast 50:50. Bei den anderen Varianten (Heckantrieb) wandert die Verteilung ein wenig in Richtung Heck des Autos, sei aber nochmals ausgewogener als beim Smart #1, wie aus Berichten zu diesen Varianten hervorgeht.

 

Die Lenkung reagiert beim Fahren gut, könnte beim jedoch noch etwas präziser und direkter sein. Zudem erfordert das Strompedal eine gewisse Feinfühligkeit, da das kompakte E-SUV-Coupé bei zu starkem Druck schnell nach vorne schießt – besonders auf engen, kurvigen Strecken ist das eher hinderlich. Auf der Autobahn macht es natürlich entsprechend mehr Freude, Druck aufs Strompedal auszuüben. Hier spielt die Brabus-Variante seine leistungsstarke und kraftvolle Beschleunigung aus. Das Fahrwerk bietet einen ausgewogenen Mix aus Straffheit und Komfort, wobei die Straffheit vor allem bei langsamer Fahrt auf den 20-Zoll-Rädern deutlich spürbar ist. Mit zunehmender Geschwindigkeit machen sich außerdem verstärkte Windgeräusche bemerkbar. Kennt man von anderen Stromern.

Blicken wir auf die Fahr- auf die Rekuperationsmodi. Drei Stufen stehen über das Menü zur Verfügung. Standard und Stark ergänzt um das e-Pedal. Eine Möglichkeit, die Reichweite zu erhöhen, ist der sogenannte „s-Pedal-Modus“. Im Smart #3 ersetzt dieser die manuell einstellbaren Rekuperationsstufen. In diesem Modus wird das Auto ausschließlich über das Fahrpedal gesteuert – es beschleunigt und verzögert bis zum vollständigen Halt, ohne dass das Bremspedal genutzt werden muss.


Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem Smart Hashtag Three eingegangen. Was man anmerken kann, schon zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testautos.

  • Allradantrieb mit 315 kW / 428 PS, bei max. Drehmoment von 543 Nm
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h
  • 66 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
  • 62 kWh-Lithium Ionen-Akku (netto)
  • Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 17,6 kWh
  • Reichweite (kombiniert) bis zu 415 km nach WLTP
  • 0 g/km CO₂-Emissionen, kombiniert

Für zwei Wochen waren wir im E-Auto mit Allradantrieb und 66 kWh-Lithium-Ionen-Akku (brutto) unterwegs. Eine Reichweite von bis zu 415 Kilometer nach WLTP-Zyklus sei zu erreichen, so der Hersteller im technischen Datenblatt. In der Realität war das leider nicht gänzlich der Fall. Aber auch nicht extrem weit davon entfernt. Dazu gleich mehr.

Als wir den Smart #3 Brabus zurückgegeben haben, standen deutlich über 1000 Kilometer auf dem digitalen Tacho. Auch bei diesem Elektroauto haben wir darauf geachtet, verschiedenste Strecken zu fahren, um ein fundiertes Urteil darüber zu fällen, wie er sich im Alltag bewährt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Autobahnfahrten. Wir gingen davon aus, dass der Stromverbrauch pro 100 Kilometer deutlich ansteigen würde, was sich auch bestätigt hat, nicht zuletzt, da wir seine Performance ausgefahren sind. Am Ende lagen wir etwa 32 Prozent über den WLTP-Angaben. Eine Ansage und etwas, was sich sehr stark auf die tatsächliche Reichweite ausgewirkt hat.

In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass der Smart #3 Brabus auf 1554 km im Schnitt 23,1 kWh pro 100 km verbraucht hat. Dies bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 64 km/h. Rekuperiert wurden über diese Strecke 22 kWh (niedrige Stufe). Dabei sind 91 Prozent des Energieverbrauchs aufs reine Fahren, vier Prozent auf Klimaanlage und der Rest auf sonstige Verbraucher entfallen, wie der Smart #3 im Lade-Menü aufzeigt. 150 kW Ladeleistung am DC-Ladepunkt oder standardmäßige 22 kW AC-Ladeleistung sind in dieser Klasse eher die Ausnahme – das hat uns vor allem das Laden am öffentlichen AC-Lader erleichtert. Für die Ladezeit bedeutet dies beim AC-Laden, dass es von 10 auf 80 Prozent in rund drei Stunden und 30 Minuten geht, beim DC-Laden dauert es gerade einmal 27 Minuten.

  • 11 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 6 Stunden 45 Minuten
  • 22 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 3 Stunden 30 Minuten
  • 50 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 1 Stunde 1 Minute
  • 100 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 34 Minuten
  • 150 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 27 Minuten (150 kW Peak)


Preise des smart #3 im Überblick

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des kompakten SUV-Coupé überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit, einen Blick auf die Preise zu werfen. Hierbei handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des Smart #3 – Stand Oktober 2024:

  • Smart #3 Pro – ab 38.490 Euro
  • Smart #3 Pro+ – ab 43.490 Euro
  • Smart #3 Pro – ab 46.490 Euro
  • Smart #3 25th Anniversary Edition – ab 46.989,99 Euro
  • Smart #3 Brabus – ab 50.990 Euro

Gekostet hat unser Testwagen 50.990 Euro, was daran liegt, dass diese Variante bereits voll ausgestattet vorfährt. Man hat als Fahrer:in lediglich die Auswahl bei der Lackierung. Wobei diese nur bei Duo-Coulor-Varianten aufpreispflichtig sind. Die Laser Red Metallic-Lackierung ist bereits ab Werk eingepreist.


Fazit zum Smart #3 Brabus

Der Smart #3 Brabus präsentiert sich als sportlich orientiertes Elektro-SUV-Coupé, das vor allem durch sein dynamisches Design und seine starke Performance besticht. Mit 315 kW (428 PS) bietet die Brabus-Version eine beeindruckende Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,7 Sekunden, was gerade auf der Autobahn für Fahrspaß sorgt. Das Design, das sich von dem eher familientauglichen Modell (Smart #1) der Marke abhebt, richtet sich gezielt an eine Kundschaft, die Wert auf einen sportlichen Auftritt und avantgardistisches Design legt.

Der Innenraum des Autos setzt auf Minimalismus und digitale Elemente, was durch das große 12,8-Zoll-Display und das serienmäßige Head-up-Display unterstrichen wird. Zwar wirkt die Menüführung gelegentlich unübersichtlich, aber die Funktionalität ist insgesamt auf einem guten Niveau. Die Materialauswahl und das Brabus-spezifische Styling, wie rote Ziernähte und markante Akzente, runden den sportlichen Anspruch ab. In puncto Fahrverhalten zeigt der eine ausgeglichene Gewichtsverteilung und eine präzise Lenkung, die allerdings noch etwas direkter sein könnte. Das Fahrwerk ist sportlich-straff, jedoch etwas unkomfortabel bei niedrigen Geschwindigkeiten und auf unebenem Untergrund. Bei höheren Geschwindigkeiten treten zudem verstärkte Windgeräusche auf.

Was die Reichweite angeht, weicht der Smart #3 Brabus stark von den WLTP-Angaben ab. Am Ende landet man bei realen Werten um die 280 bis 290 Kilometer noch im akzeptablen Bereich (in Hinblick auf das gefahrene Streckenprofil). Das Aufladen gestaltet sich dank der Unterstützung von 150 kW DC und 22 kW AC angenehm schnell, wobei besonders die Ladezeiten an AC-Ladesäulen positiv hervorstechen. Insgesamt bietet der Smart #3 Brabus ein ausgewogenes Paket für Fahrer:innen, die Performance, Design und technische Spielereien schätzen. Der hohe Einstiegspreis von rund 51.000 Euro mag abschreckend wirken, jedoch erhält man dafür ein rundum gut ausgestattetes Auto.


Disclaimer: Der Smart #3 Brabus wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene, ehrliche Meinung.

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

E-Mobilität bewegt – auch dich?

Dann teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk. Denn jeder Beitrag bringt uns der nachhaltigen Mobilität ein Stück näher. ⚡🚗🔋🌍💚

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


DoDo:

Hallo Sebastian, danke für dein Testbericht! Hattest du auch eine komplette Tour auf der Autobahn mit ca Richtgeschwindigkeit und kannst die Reichweite nennen, von 100% auf üblicherweise 10-20%? Ich weiß dass das stark Topographisch abhängig ist, trotzdem gibt das in etwa eine Vorstellung was man hier so erwarten kann, wenn man nicht zu stark am Strompedal hängt! Das was der “Maurer” in seinem Kommentar schreibt, liest sich nicht so schlecht. Danke.

Josef:

Wer nicht spätestens die Elektromobilität zum Anlass nimmt, sich von der geschilderten “gewohnten Fahrweise” zu verabschieden, dem ist nicht mehr zu helfen. Er hat einfach “den Schuss nicht gehört”. Bei vernünftiger Fahrweise (in der Spitze 130 km/h, ansonsten gleichmäßig z.B. mit 100-110 km/h “reisen” dürften Sie sowohl mit dem Smart als auch mit Ihrem Verbrenner im Bereich der WLPT-Verbräuche fahren und im Übrigen der Sicherheit und Leichtigkeit des Straßenverkehrs und Ihrer Gesundheit, bei nur minimal höherem Zeitverbrauch, etwas Gutes tun.

Pedro G.:

Hallo das ist ein E-Auto kein Verbrenner denn man bis zum Anschlag fährt um 20 L Sprit auf 100 km !

Pedro G.:

Aber nur die Verbrennerfraktion die mal mehr als 200 kmh fahren wollen !
Das geht je nach Strecke eh nur kurzfristig !

kollman:

Alles in Allem stimme ich zu – nur die Sache mit der Raserei der Deutschen auf ihren Autobahnen stelle ich vermehrt fest, dass es gerade die Fahrer:innen der Nachbarstaaten sind, die es hier, wohl aus Mangel an Gelegenheit in der Heimat, so richtig krachen lassen. Ich kann das jedesmal aufs Neue hier in Grenznähe bestätigen.

Gastschreiber:

Mit Hänger wäre der Verbrauch noch höher gewesen :)
:) und dennoch sind das ca. 4 Liter Verbrenneräquivalent, der virbrierende, resourcen- und umweltvernichtende Alternativantrieb würde mehr als das Doppelte verbrauchen. Das ist kein Partytrick, das ist traurig, dass man so noch herumfährt bei den guten Alternativen.

Gastschreiber:

Reichweitenangaben anderer sollte man nicht überbewerten. Zu groß sind die Unterschiede im rechten Fuß. Konstante Fahrt, vorausschauendes Fahrverhalten und ein Tempo nicht weit über 100 und jeder Auto erreicht im Sommer in der Ebene seine WLTP Reichweite.
Komfort reicht aus im Brabus, ist harmonischer. Und laden, das ist m.E. trotz 150kW Peak ein Schwachpunkt, der Abfall ist zu früh, ich mag einfach auf der Autobahn ein Auto, das, ziemlich egal wann ich es anstöpsle, gute Ladeleistung abliefert, sei es bei 10 oder 70%, ich lade immer, wenn ich eine Pause mache.
Schön, wenn er Dir gefällt, ich fände bspw. den ID.4 GTX ansprechender, Mercedes auch, wobei dort auch dieser BlingBling mir etwas zu dick aufgetragen ist, MB hat aber den Nachteil einer eher schlechten Ladekurve, dafür sind die Assistenten und das Head-Up in den aktuellen Model einfach Top. Ist doch schön Alternativen zu haben. Bin aber noch mit meinem aktuellen EV zufrieden, aber man guckt sich langsam um…

Maurer:

Was da erzählt wird, kann ich nicht nachvollziehen. Muss irgendwie etwas mit deutschen Autofahrern zu tun haben, die grundsätzlich alles was nicht rein „deutsch“ ist runtermachen. Ich (Schweizer) fahre sei über einem halben Jahr den 3er Brabus und bin rundum damit zufrieden. Ich kann auch den Test nicht ganz verstehen. Meine Erfahrungen sind total anders und ich kann von Erfahrung sprechen, pendle ich doch alle drei Wochen von Wien in die Schweiz und zurück und komme ohne Probleme 350 km weit pro Ladung. Starte in Bern, lade in Vorarberg (Klösterle), dann wieder Raststation Mondsee und komme mit rund 100 km in Wien an. Hört doch mal mit der bei euch deutschen irren Diskussion um Reichweite auf. Geht einfach laden. Punkt. Und lernt mal anständig fahren. Ich benutze die Einstellung Konfort und fahre maximal 120 km/h. Reicht normalen Leuten vollkommen aber Deutschen mit eurer Raserei auf Autobahnen wohl nicht. E-Autos sind tatsächlich Autos für Vernünftige. Was ich bein 3erBrabus nicht so toll finde, sind die zuvielen Einstellungen, die am Display möglich sind und, dass sie nicht speicherbar sind (wenigstens bei mir) wie beim Tesla. Aussehen und Mittelkonsole etc. sind Geschmacksache oder finden Sie den GLE-Mercedes oder den VW id 3,4,5 schöner? Ich nicht. Nein, der Smart läuft bestens und ist ok!!

Dagobert:

Wir sind am Wochenende einen #1 Probe gefahren, der ist im Prinzip ja “gleich”.

Zum Fahreindruck muss ich sagen, dass mich Elektro nicht wirklich abholt. Stürmt los wie ein 911 Turbo, dafür geht aber schnell die Puste aus – 185 km/h hatte schon 2004 mein Honda Civic EP1 Sport mit 90 PS auf dem Tacho. Nach 40 km Autobahn (bei 7°C) standen über 35 kWh/100 km auf der Verbrauchsanzeige und der Akku war bei nur noch 75 %. So bleibt die Leistung nur ein Partytrick: Die Schwiegermutter auf der Rückbank quietscht zwar erst mal lustig, bei gewohnter Fahrweise komme ich aber nicht mal die 100 km nach Stuttgart und wieder zurück…

Ich finde das auch zu synthetisch und das Auto zu schwer um auf der Landstraße so richtig Freude aufkommen zu lassen – Das ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, da sortiere ich lieber bei weniger Leistung die Gänge von Hand…

Grundsätzlich schreckt mich das Brabus Design ab, ich verbinde damit nur halbstare Assis, die “Bruder & “Alter” sagen, und ihren V8 vor dem Kino spazieren fahren. Mit dieser Gruppe will ich nicht einmal entfernt assoziiert werden. Aber es gibt ja zum Glück beim #1 auch den Pulse mit gleichem Antrieb aber ohne Brabus-Branding.

Positives:
In die Mittelkonsole passt mein S24 Ultra ohne Probleme rein – Im Superb muss ich dafür die Hülle abnehmen. Außerdem gibt es keinen Klavierlack, das ist bei mir mittlerweile ein direktes Ausschlusskriterium. Die Ladekante hat eine perfekte Höhe und der Kofferaum is eben, es gibt einen Frunk, eine verschiebbare Rückbank und Isofix auf dem Beifahrersitz. Das Fahrgefühl ist zwar langweilig, das Fahrwerk aber sehr satt.

heinr:

Allein schon durch diese irre Mittelkonsole ist dieser Chinese ein NoGo

Ähnliche Artikel

Cover Image for Markus Schäfer, Mercedes: Politik muss jetzt liefern

Markus Schäfer, Mercedes: Politik muss jetzt liefern

Sebastian Henßler  —  

Markus Schäfer warnt vor Rohstoffabhängigkeit und fordert eine koordinierte Batterie-Strategie in Europa – sonst drohe ein Rückstand gegenüber China.

Cover Image for Mercedes-AMG GT XX: 1000 kW stark, 360 km/h schnell

Mercedes-AMG GT XX: 1000 kW stark, 360 km/h schnell

Wolfgang Gomoll  —  

AMG GT XX: Über 1000 kW Leistung, 850 kW Ladeleistung, recycelte Rennreifen im Cockpit und Aerodynamiktricks mit AA-Akkus machen den Stromer zum Technikwunder.

Cover Image for Robo-Autos: China, Tesla oder doch VW vorn?

Robo-Autos: China, Tesla oder doch VW vorn?

Wolfgang Gomoll  —  

VW startet mit Moia und dem ID.Buzz AD ins Robo-Zeitalter. Doch Waymo, Tesla und Chinas Autobauer fahren schon längst autonom durch Millionenstädte.

Cover Image for BYD drosselt Produktion trotz Millionenverkäufen

BYD drosselt Produktion trotz Millionenverkäufen

Sebastian Henßler  —  

BYD senkt die Produktion in mehreren Werken, streicht Nachtschichten und verschiebt Ausbaupläne – der Absatz bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Cover Image for US-Steuergutschrift für Elektroautos auf der Kippe

US-Steuergutschrift für Elektroautos auf der Kippe

Maria Glaser  —  

In den USA könnte mit einem Gesetzentwurf des US-Senats die Förderung für Elektroautos von knapp 6450 Euro bereits in 180 Tagen auslaufen.

Cover Image for Autofrachter Morning Midas ist gesunken

Autofrachter Morning Midas ist gesunken

Michael Neißendorfer  —  

Nachdem sie komplett ausgebrannt war, ist die Morning Midas nun gesunken. Was das Feuer auf dem Pkw-Frachter ausgelöst hat, bleibt somit unklar.