VW stellt sich neu auf: 10 Ziele für eine starke Zukunft

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Volkswagen | Thomas Schäfer, Member of the Board of Management of Volkswagen AG, Brand Group Core CEO Volkswagen Brand

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 5 min

Volkswagen hat ein Programm für das neue Geschäftsjahr festgelegt, um seine Krise abzuschütteln. Die Kernmarke VW Pkw verfolgt zehn zentrale Ziele, die als Leitfaden für das Management und die Belegschaft dienen sollen. Diese Agenda orientiert sich an den übergeordneten Konzernzielen, die VW-Chef Oliver Blume kürzlich mit der Unternehmensführung diskutiert hat. Die Ziele und entsprechende Hintergrundinformationen hat Business Insider au Basis einer VW-internen Mitteilung veröffentlicht. Diese fokussiert demnach die sogenannten „Markenziele für 2025“, welche in den kommenden Monaten als „gemeinsamer Kompass für Management und Belegschaft“ dienen sollen.

Bekanntermaßen stellt die wirtschaftliche Lage der Autoindustrie Volkswagen vor Herausforderungen. Nach langen Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat und IG Metall wurde kurz vor Weihnachten ein Sanierungspaket beschlossen. Das Ziel ist, die Marke VW Pkw wirtschaftlich widerstandsfähiger zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zehn Punkte möchte man hierfür angehen.

VW Pkw Markenziele für 2025 – Überblick

1. Cost & Performance

  • Umsetzung des Performance Programms
  • Erreichung der Finanzkennzahlen 2025 (RoS, RoI, Net Cash Flow, CAPEX, R&D)

2. Products

  • Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität des globalen Portfolios
  • Strategische Entscheidungen zur SSP / SSP CORE (+) inklusive Konvergenzpfad
  • Produkt-Launches zur Erreichung von ME-Volumen und Absicherung kritischer PEP-MS
  • Beschleunigung von Produktentscheidungsprozessen & PEP

3. Regions

  • Erreichen jährlicher Sales & Financial Targets
  • Umsetzung strategischer Product Decisions & Milestones
  • Implementierung einer Export Ex China Strategy
  • Entwicklung einer JV Strategy and Structure
  • Erreichung der Targets im Restrukturierungsprogramm
  • Offensive Qualitätsmaßnahmen und erfolgreiche Launch-/Ramp-Up-Strategien
  • Festlegung des Target Picture 2030 Portfolios
  • Entwicklung der xHEV Technology

4. Quality

  • Strategische Verzahnung der Zufriedenheit des Produkts basierend auf NCBS-Ergebnissen für EU5
  • Erreichung der operativen Top Q-Ziele 2025 (SF, LB, FAP und digitale Dienste)

5. Brand / CX / Design

  • Stärkung der Marke durch die Operationalisierung des Brand Models
  • Umsetzung von Brand & Customer Anforderungen in Produkten und Touchpoints
  • Marken- und kundenzentrierte Organisation (CBO)

6. Software Architecture

  • Erreichung von Meilensteinen für Software Defined Vehicle (SDV)
  • Sicherstellung des SOP ID.S6+ in 2026
  • Umsetzung von Entwicklungssynergien innerhalb der BGC

7. Battery

  • Verabschiedung der SSP Batterie-Strategie
  • Optimierung der Kosten in China durch LFP-Modul-Batterien – Ausrollen in 2025
  • Einhaltung von Vorserien- und Meilenstein-Terminen in 2025

8. Data & AI

  • Schaffung von Transparenz zu Data & AI-Anwendungsfällen
  • Steigerung der Business Benefits durch Nutzung von Data & AI
  • Design, Ausrichtung und Etablierung einer virtuellen Data & AI-Organisation
  • Initiale Messung der Data Maturity

9. Sustainability

  • Absicherung der CO₂-Flotten-Compliance für EU, NAR und internationale Märkte
  • Umsetzung der DKI-Roadmap für 2025
  • Umsetzung von Circular-Material-Zielen und Sichtbarkeit nachhaltiger Materialien in Fahrzeugprojekten
  • Einführung des Circular-Economy-Konzepts für die Marke

10. Team & Organization

  • Transformation und Optimierung der indirekten Bereiche
  • Steigerung von Diversität und Verbesserung der Team- und Führungskultur
  • Optimierung von Strukturen und Steuerungsmodellen

Volkswagen treibt finanzielle Transformation voran

An erster Stelle steht die finanzielle Stabilität. Volkswagen strebt eine Zielrendite von 6,5 Prozent an, nachdem der Wert zuletzt bei etwa zwei Prozent lag. Effizienzsteigerung und Kostenkontrolle spielen eine zentrale Rolle. Wichtige Kennzahlen wie die Umsatzrendite und der Return on Investment stehen im Fokus, ebenso wie Investitionsausgaben und der Netto-Cashflow.

Das zweite zentrale Thema betrifft das Produktportfolio. Volkswagen plant, seine Modellpalette wettbewerbsfähiger und profitabler zu gestalten. Dazu gehört die Weiterentwicklung der Scalable Systems Platform (SSP), die als Basis für künftige Elektroautos dienen soll. Modelle wie der ID.Golf und der ID.T-Roc sollen darauf aufbauen. Parallel dazu arbeitet VW an neuen Hybridkonzepten, um verschiedene Märkte besser zu bedienen.

Internationale Märkte stehen ebenfalls im Mittelpunkt der Strategie. Besonders in China sieht sich Volkswagen wachsenden Herausforderungen gegenüber. Das Unternehmen setzt auf günstigere LFP-Batterien, um die Produktionskosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig soll die Qualität der Produkte weiter verbessert werden, um das Vertrauen der Kundschaft zurückzugewinnen.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Softwareentwicklung. Volkswagen willmöchte sicherstellen, dass die neue Version ID.S6+ termingerecht verfügbar ist. In der Vergangenheit hatte der Konzern immer wieder mit Verzögerungen bei der Softwareintegration zu kämpfen. Verbesserte digitale Lösungen sollen die Nutzererfahrung optimieren.

Ausbau und Förderung der Elektromobilität bleiben dabei zentrale Anliegen. Volkswagen setzt auf eine kosteneffiziente Batterietechnologie und eine verbesserte Ladeinfrastruktur. Gleichzeitig entwickelt das Unternehmen weiterhin Hybridmodelle, um auf unterschiedliche Marktanforderungen zu reagieren. Das Ziel ist eine ausgewogene Strategie zwischen vollelektrischen und hybriden Antrieben zu finden und umzusetzen.

Organisatorische Anpassungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Volkswagen passt seine internen Strukturen an, um die Effizienz zu steigern. Führungskräfte sollen sich auf maximal zehn strategische Ziele konzentrieren. Diese Vereinheitlichung soll klare Prioritäten setzen und die Umsetzung der Unternehmensstrategie erleichtern. Die neuen Vorgaben haben auch Auswirkungen auf die Vergütungssysteme innerhalb des Unternehmens, wie Henning ausführt. Boni für die Belegschaft werden künftig stärker an den definierten Zielen ausgerichtet. Dies betrifft sowohl das Topmanagement als auch weitere Hierarchieebenen. Führungskräfte mit Verantwortung für verschiedene Konzernbereiche müssen spezifische Gewichtungen der Ziele berücksichtigen.

Die Umsetzung des Programms wird Volkswagen vor Herausforderungen stellen. Die Kombination aus finanzieller Stabilisierung, technologischer Innovation und Marktanpassung soll langfristig dazu beitragen, die Position der Marke zu festigen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie erfolgreich das Unternehmen seine Ziele in die Praxis umsetzen kann.

Quelle: Business-Insider – Diese zehn zentralen Ziele für 2025 setzt VW-Pkw-Chef Thomas Schäfer der wichtigsten Marke des Volkswagen-Konzerns

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Manfred Weiss:

Viel zu kompliziert! Der Fokus ist viel zu verzetelt und somit kein Fokus. Alles was in diesen 10 Zielen steht ist Standard Betriebsführung. Der VW – Konzern müsste max 3 Fokus Ziele definieren von denen einer den Kunden zu 100% im Fokus hat und dies nach Regionen / Ländern je nach dem wie man die Kundenbedürfinsse gruppieren kann. VW baut immer noch die Autos so wie sie denken dass sie gut sind, aber sie müssen endlich die Kundef fragen und bei der Entwicklung vom Auto und von der Software voll integrieren. Die Kundenbedürfnisse stehen bei den Chinesen im Mittelpunkt und darum haben sie Erfolg.

Philipp:

Die Chinesen sind einfach staatlich gepimperte Dumpinganbieter, das hat nicht wirklich was mit der Technologie zu tun, weil die Chinesen auch nur mit Wasser kochen.

Philipp:

Wenn der Markt in Europa nicht mehr 15,3 Mio (2019), sondern nur noch 10,6 Mio (2024) groß ist und der Marktanteil des VW-Konzerns in Europa sogar gestiegen ist (22,2% in 2019 -> 26,7% in 2024), was ist das also ein Problem in der Strategie, wenn in Europa Kapazitäten abgebaut werden, weil einfach fast 5 Mio weniger Autos gebraucht werden?
Bitte eine Antwort auf dieses “Strategieproblem”!

Haldenfahrzeuge? Du weißt schon, dass die Liefertermine für den ID.3 bereits Oktober sind?

Philipp:

Verlangst Du auch, dass bei der (erfolgreichen) chinesischen Konkurrenz der Staat nicht mehr Miteigentümer ist?

VW wurde mit Staatsbeteiligung das größte Autounternehmen der Welt und ist immer noch das Zweitgrößte. Was ist also an einer Staatsbeteiligung so nachteilig, wenn man so erfolgreich ist/war?

Wiedeking hat auch nur ausgepresst was geht, er ist kein Wunderkind.

Peter:

Wenn die Strategie so gut ist warum werden bis 2030 3 deutsche Werke geschlossen und 35k Mitarbeiter abgebaut, warum wurden 750k Fahrzeuge aus dem Programm genommen, warum merken wir in Mosel nichts von höheren Auftragseingängen obwohl die ID.3 Leasingaktion wegen hoher Nachfrage füher beendet wurde(Spoiler Haldenfahrzeuge)
Warum denkt VW jetzt über Hybride nach(15 Jahre zu spät) obwohl Winterkorn behauptete “Wir haben die besten Diesel der Welt, wir brauchen keine Hybride !” ?

Werner B:

Um die Dinge ein bisschen einzuordnen, macht uns wohl das Homeoffice in Deuschland kapput. Scheinbar haben manche über den Tag zu viel Zeit.

Gut, das VW 4.000 Stellen von Wolfsburg in 3.000 Stellen nach Anhui verlagert.

VW verkauft als Kernmarke immer noch 2mio Autos in China.
Nach der VW Bilanz sind das 0.76 Mio Autos im Westen.
Das meiste sind noch Verbenner
Deren Marge liegt bei 8%
Damit wird dort aktuell die Transformation bezahlt.

VW fährt dort aktuell „Value over Volume”
Warum dort mit großen Verluste Marktanteile halten?
B Y D hat dort zu aggressive und politisch gewollte Preise am Start. Solle sich andere das Kapital vernichten lassen.

VW kann es langfristig egal sein ob Cupra oder SKODA mehr verkauft.
Es gibt schon jetzt Mehrmarken Standorte.

Schön dabei ist, es gibt nicht nur ein Modell wie in der DDR…

Ps: Gute VW Strategie 2025!

Captain Ahab:

Wenn die Gruppe für die Jungen Seat, für die Fachhochschulabsolventen und Logistiker Skoda, für Geschwindigkeits-Verliebte Cupra, für Neureiche Audi und für pensionierte Zahnärzte Porsche hat, dann bleiben für die Kernmarke eigentlich nur noch die Bünzli, und das ist langfristig nicht sehr sexy.

MKU:

Ein Einordnung der Begriffe wäre schön gewesen.

Peter Bigge von Berlin:

Für den oben genannten Kauderwelsch werden sicherlich viele Beschäftigte gehen müssen und die Manager mit vollen Taschen die Firma verlassen.
VW sollte sich schnell einen chinesischen Partner suchen und das Land Niedersachsen aus der Firmenführung werfen und Wiedeking zurückholen.

Tom:

Ich kann euch beiden zustimmen.
Aber VW hat noch ein Problem. Man mag über Hybride als “Spielform” denken was man mag, doch am globalen Markt spielen sie eine Rolle. VW hat sich diesem Thema eher enthalten. Die Chinesen hingegen sind auch noch in diesem Feld breit unterwegs.
…selbst bin ich direkt im BEV Land gelandet.

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