Audi unter Druck: Döllner stellt Weichen neu

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Audi

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Als Gernot Döllner die Führung bei Audi übernahm, stand er vor einer immensen Herausforderung: Er musste den Q6 e-tron, ein Schlüsselmodell in Audis Elektrostrategie, fertigstellen. Dieses mittelgroße SUV, das eine neue Ära für Audi einläuten sollte, wurde bereits sehnsüchtig erwartet. Döllners Vorgänger hatten mit Problemen gekämpft, besonders bei der Softwareentwicklung, was letztlich zu Veränderungen in der Unternehmensleitung führte.

Trotz eines beeindruckenden Jahresumsatzes von 65 Milliarden Euro und einem kalkulierten operativen Gewinn von 5 Milliarden Euro im Jahr 2023, zeigte ein genauerer Blick auf die Zahlen eine stagnierende Verkaufsentwicklung, insbesondere bei den Elektromodellen. Im Volkswagen-Konzern galt Audi als problematisch, vor allem im Vergleich zu den Premiumrivalen Mercedes-Benz und BMW. Audi, einst mit dem Versprechen “Vorsprung durch Technik” an der Spitze, musste nun umdenken.

Döllner plant, Audi zur Nummer eins im Premiumsegment zu machen und technologisch mit BMW, Mercedes und Tesla gleichzusetzen. Er will die Verkaufszahlen deutlich über zwei Millionen steigern und eine operative Rendite von 13 Prozent erzielen. “Audi soll wieder die Trends setzen”, erklärt Döllner mit Nachdruck. Eine seiner Hauptstrategien ist die stärkere Integration von Audi in die Logik des Volkswagen-Konzerns, wobei Audi mehr von Volkswagen und Porsche lernen soll.

Mit einem neuen Führungsstil, der sich durch Härte und Sachlichkeit auszeichnete, brachte Döllner frischen Wind in das Unternehmen. Seine erste Vorstandssitzung wurde als “energisch und zielgerichtet” beschrieben. Er forderte viel von seinen Mitarbeitern und setzte auf intensive Arbeit, was zu einer neuen Unternehmenskultur führen könnte.

Die Entwicklung neuer Modelle, insbesondere des Q6 e-tron, hatte sich verzögert. Döllner hatte einige Projekte verschoben und die Anzahl der Antriebsvarianten reduziert. Im Vertrieb gab es ebenfalls Herausforderungen, da Elektromodelle nicht wie erwartet ankamen. “Wir müssen die Anläufe in den Griff bekommen, sonst gibt es kein Morgen”, mahnte ein Topmanager.

Die Elektromobilität ist ein zentrales Feld, in dem Audi aufholen musste. Mit dem Q6 e-tron und weiteren geplanten Elektromodellen steht Audi vor der Aufgabe, sich gegen starke Konkurrenz zu behaupten. Die Zukunft der Marke hing maßgeblich davon ab, wie erfolgreich diese Modelle am Markt ankommen werden.

Quelle: Manager-Magazin.de – Warum Audi das vielleicht größte Problem des VW-Konzerns ist

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Matthias Geiger:

Audi pokert hoch mit der Konzentration auf Käuferinnen und Käufer für E-Autos über 80.000 Euro eher noch über 100.000 Euro. E-SUV’s sind die
Hoffnung ???!!! Ich fahre seit 1990 Autos von VW, Audi und seit 2018 einen PHEV (A3 e-tron da Anhängerbetrieb notwendig und eigene PV-Anlage).
Jetzt habe ich die Preistreiberei satt und die Softwareprobleme, Lieferzeiten auch. Ab 06/2024 bestelle ich einen TESLA Model 3 Long Range mit 1.000 kg Anhängelast.

panib:

Birger, ich kann dir überhaupt nicht zustimmen. Unsere deutschen Autobauer entwickeln im ‘großen Stil’ seit (?) 3 Jahren E-Autos. Jetzt zu erwarten, dass diese Technik schon perfekt ist, halte ich für völlig überzogen.
Sieh dir an, was Tesla nach ELF Jahren abliefert- wovon ich spreche, kann sich jeder auf YouTube anhören. VW hat dagegen allemal mit seinem ID7 in kurzer Zeit ein Auto entwickelt, das offenbar jeden Tesla weit in den Schatten stellt mit der Zuverlässigkeit seiner Assistenzsysteme u.v.a.
Gib unseren Autobauern eine Chance, sie können ‘es’ weiterhin meist besser als der Rest der Welt.

panib:

Der Audi CEO will “Audi zur Nummer 1 im Premiumsegment machen und technologisch mit Mercedes, BMW und Tesla gleichsetzen”.
Mein Gott, was für ein erbärmlicher Anspruch ist das denn?
Wir können doch alle mitlesen und mithören in zig Youtube Kanälen, in denen Tester und ehrliche Teslafahrer von unfassbaren Macken der Elon-Autos berichten. Ich führe keine Einzelheiten an…, aber ich fände auf der Stelle locker zehn Punkte, die Tesla technologisch in den Keller schicken. Beim TÜV halten drei Jahre alte Teslas darüber hinaus einsam den ersten Platz in der Mängelliste.
Döllner hätte Tesla eher durch Hyundai/Kia ersetzen können, denke ich, besser aber einfach nur aus der Liste streichen sollen.

Marc:

Genau genommen ist die Schädigung das Resultat eine Abwägung aus dem Gesundheitsschutz und dem Recht auf Mobilität. Auch wenn die Gesundheit gewinnt, ist der Kompromiss, dass es noch nicht Lebenswirklichkeit ist, elektrisch zu fahren. Wenn das aber möglich ist, es also preiswerte Fahrzeuge gibt und auch Gebrauchtwagen, dann sieht das anders aus. Dazu muss noch nicht eine Mehrheit elektrisch fahren. Wenn man sieht, dass es für einen Durchschnittsverdiener möglich wäre, umzusteigen, sieht es für Verbrenner schlecht aus. Da geht es mehr um Anschaffungen und Unterhalt, eventuell auch eines Gebrauchtfahrzeugs. Es geht nicht darum, dass man ein Recht hat, mit Wohnwagen am Haken länger als 600 km am Stück zu fahren. Wenn das Elektroauto regelmäßig nachladen muss, dürfte man das für eine saubere Umwelt in Kauf nehmen müssen.

Marc:

Alles kann weiterentwickelt werden. Aber irgendwann muss man vom toten Pferd absteigen.
In unsererem dicht besiedelten Europa Ist lokale Emissions-Freiheit ein sehr hoher Wert. Das fing an mit Umweltzonen und mit ersten lokalen Fahrverboten an Tagen mit hoher Belastung. Diese Logik zeigt, wie der Rechtsrahmen ist. Auch ist die Idee klar, ein stinkendes Auto darf nicht rein. Wo man Grenzen zog, hat damit zu tun, was Lebenswirklichkeit ist. Da hatte man damals Euro 4 genommen. Das war schon hart, weil Euro 3 Fahrzeuge noch ein Jahr vorher verkauft wurden. Das schreibt sich jetzt fort. Und mit jedem mehr verkauften Elektroauto steigt für Verbrennerfans die Gefahr, dass ihre Lieblingsautos irgendwann ausgeschlossen werden. Das könnte übrigens auch in jeder Gemeinde juristisch eingeklagt werden, besonders dann, wenn es ein sensibles Gebiet ist, also eine schützenswerte Landschaft oder eine eng bevölkerter Stadt. Bis zu solchen Privatklagen dauert es vielleicht noch 1, 2,3 Jahre. Denn dem Gericht muss klar sein, dass schon ein paar Jahre akzeptable Elektrofahrzeuge auf dem Markt sind, es ein elektrisches Gebrauchtwagen-Angebot gibt und einigermaßen preiswerte elektrische Neuwagen. Idealerweise fährt der Richter selber dann schon elektrisch. Ein Wendepunkt könnte 2025 sein. Das ist eh ein gutes Jahr für die Elektromobilität, weil dann in Norwegen keine Verbrenner mehr zugelassen werden dürfen und ebenso keine Taxen mit Verbrennungsmotor mehr in Hamburg. Wenn dann die ersten Einschläge in anderen schönen Gebieten kommen, wird die Freude mit dem Verbrenner extrem abnehmen.

Wolfbrecht Gösebert:

“In 20 Jahren wir es immer noch Verbrenner geben. Die Weiterentwicklung der Verbrenner ist noch nicht am Ende”
Was für eine *Irreführung*: Es gibt kein Recht auf eine dauerhafte Schädigung der Mitmenschen und der übrigen Umwelt, also werden Verbrennerfahrzeuge bis auf eine vernachlässigbare Restnische “aussterben” – völlig zu Recht!

Marc:

Wie du sicher weißt, ist der i4 im November am brandneuen Highland in Deutschland in den Verkäufen deutlich vorbeigezogen. Er läuft vor allem in anderen Ländern Europas gut. Aber er ist kein Massenauto – auch die Verbrennervariante ist kein Volksauto. Nur war es für BMW bei einem typischen Großkunden wie der deutschen Telekom, wo die Dienstwagen für Management nur noch elektrisch sein dürfen, viel einfacher als nötig. Denn was gab es sonst für eine Auswahl?

Philipp:

Verbrenner gehören in die Tonne. Veraltete Technologie. Selbst Euro 7 schaffen sie nicht umzusetzen.

Einfach aktuell bei unter 5°C an eine vielbefahrene Ampel stellen und den ganzen stinkenden Mief bis in das letzte Lungenbläschen einsaugen und versuchen seinen Mageninhalt zu behalten.

RIP Verbrenner!

Sind Deine Links aktuellem Datum und haben auch wissenschaftlichen Hintergrund oder nur Teil der Verbrennerlobby mit Daten aus 2014?

Philipp:

Hmm, du sitzt also direkt auf dem Antriebsstrang und hast sonst kein Auto um dich herum? Kein Lenkrad, nichts? Keine Räder, nichts? Keine… kein nichts?

Gastschreiber:

Das Kernproblem sind doch regelmäßig diese starren Renditeforderungen. Wenn eine Firma, die ordentlich Gewinn abwirft als Problemkind bezeichnet wird, weil man den Rachen einfach nicht voll genug bekommt, dann leiden die Angestellten, denn am Ende kommt man ins kurze Gras der blumigen Versprechungen und was dann oft einfällt sind Personalkürzungen.

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