Wasserstoff-iX5 von BMW trotzt Hitze und Sand

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Erstmals absolvierten die Wasserstoff-SUV der im Februar dieses Jahres gestarteten BMW iX5 Hydrogen Pilotflotte intensive Heißwettertests in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei Temperaturen von bis zu 45°C, Sand und Staub, wechselnden Steigungen und stark schwankender Luftfeuchtigkeit performte der Brennstoffzellen-Antrieb des Fahrzeugs BMW zufolge „eindrucksvoll“.

Das Brennstoffzellen-System, die beiden Wasserstoff-Tanks, der Elektromotor und die Leistungsbatterie haben demnach im Zusammenspiel mit dem zentralen Fahrzeugsteuergerät ihre Performance und Reife unter Beweis gestellt, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Das in München ansässige Entwicklungsteam prüfte unter den Extrembedingungen neben der Funktionsfähigkeit aller elektrischen Systeme die Bereitstellung der Kühlleistung für die volle Performance des Fahrzeugs.

Die Fahrzeuge der Pilotflotte sind aktuell auf Straßen in Europa, Japan, Korea, China, den USA und dem Mittleren Osten unterwegs. Das Ziel ist es, die Alltagstauglichkeit von Wasserstoffautos unter Beweis zu stellen und darüber hinaus wesentliche Erkenntnisse für die Entwicklung eines potenziellen Serienprodukts zu gewinnen.

Die BMW Group unterstütze mit der Pilotflotte auf regionaler Ebene auch den Ausbau einer Tankstelleninfrastruktur, die mit der 700 Bar-Betankungstechnologie übergreifend für alle Fahrzeugklassen, von Pkw über Kleintransporter bis hin zu Bussen und schweren Nutzfahrzeugen, genutzt werden könne. Synergien zwischen verschiedenen Anwendungsbereichen sollen außerdem ein wichtiges Potential bieten für den Aufbau eines starken Lieferantennetzwerks in der Wasserstoff-Technologie und der Verringerung von Kosten.

Der BMW iX5 Hydrogen ermöglicht Langstreckentauglichkeit und kurze Tankstopps mit lokal emissionsfreiem Antrieb. Seine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie birgt – die entsprechenden Rahmenbedingungen wie etwa die Verfügbarkeit von ausreichend und günstigem grünen Wasserstoff vorausgesetzt – das Potential, als eine weitere Säule im zukünftigen Antriebsportfolio der BMW Group zu dienen.

BMW will technologieoffen bleiben

In ihrer aktuellen Transformation verfolgt die BMW Group hinsichtlich der Antriebssysteme einen technologieoffenen Ansatz. Damit will sich das Unternehmen auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse, Infrastrukturstandards sowie politische und regulatorische Rahmenbedingungen in den verschiedenen Weltregionen einstellen. Mit dieser Flexibilität sieht sich die BMW Group in der Lage, in jeder Situation schnell auf veränderte Anforderungen in den Märkten zu reagieren und jederzeit möglichst vielen Kunden ein passendes Angebot zu unterbreiten.

Der BMW iX5 Hydrogen verfügt über ein Brennstoffzellen-System, das eine Leistung von 125 kW / 170 PS erzeugt, und eine hochintegrierte Antriebseinheit der fünften Generation der BMW eDrive Technologie (E-Maschine, Getriebe und Leistungselektronik zusammengefasst in einem kompakten Gehäuse). Die Gesamtantriebsleistung liegt bei 295 kW / 401 PS. Der für den Antrieb der Brennstoffzelle benötigte Wasserstoff wird in zwei 700-Bar-Tanks aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gespeichert, die rund sechs Kilogramm Wasserstoff aufnehmen können. Diese Speicherkapazität verleiht dem BMW iX5 Hydrogen eine Reichweite von 504 km im WLTP-Zyklus.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 07.09.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Yoyo:

Tip: Staatliche Fördermittel in Millionenhöhe.
So gesehen können die rechnen.

Yoyo:

…und zum Teil auch schon wieder ausgeflotttet, weil sie die Erwarrtungen dann doch nicht erfüllt hatten.
Versuch macht klug.

MMM:

Technisch: ja
Ökologisch: ja
Ökonomisch: ja
Aber strategisch? Das wird man sehen!
Nicht alle Länder sind glücklich damit, irgendwann keinen Brennstoff mehr exportieren zu können, weil Strom ja quasi fast jedes Land selbst herstellen kann. Die könnten versuchen, zumindest stellenweise andere Antriebsformen durchzusetzen.
Werden wir sehen, in 10 oder 20 Jahren.

MMM:

Das nennt man “Erprobung” und, da ist die Hochtemperaturerprobung im Standardumfang quasi aller Automobilhersteller, die global verkaufen wollen. In solchen Gegenden hat man die gewünschten Temperaturen halt verlässlich, jeden Tag.
H2 könnte als Nischenprodukt auch eher in einigen Sonnenländern verkauft werden, weniger in Deutschland. Da kommen dann andere Faktoren wie Staub/Sandbelastung hinzu, das muss man für Dubai, Australien oder VAE einfach können.

Roland:

H2 für PKWs ist ein Irrweg und wird es nicht geben Punkt.

Peter:

Wieso fahren die in die Wüste
die können doch in Deutschland bleiben
Temperaturen sind doch hier die gleichen
und ob bmw falsch abgebogen ist sehen wir in 10 Jahren

Raymond_NL:

Sie tun so alsob die BEV in Europa und Anderswo nicht subventioniert werden.
Und auch nicht aller Strom für BEV wird nicht grün hergestellt.

Damit befürworte ich nicht Wasserstoff für PKW, aber Fakten sind trotzdem wichtig in die BEV-Ho Diskusion

Stueberw:

13,85 sind subventioniert, die tatsächlichen Kosten liegen etwa doppelt so hoch und dann kommen noch Steuern oben drauf.

Marc:

Man kann dort rechnen:
Zipses Nerven, wenn Tante Kladden dauernd anruft und ihre alternativen Antriebe haben will. Unbezahlbar.
Eine 50er-Kleinserie mit Wasserstoff-Fördergeldern bauen und nach drei Jahren heimlich entsorgen: 10 Millionen.

Daniel W.:

Genaue Zahl haben vielleicht BMW und Toyota. Ich rechne mit etwa 22 kWh pro kg H2 beim Verbrauchsvergleich von BEV und FCEV, das dürfte der Realität nahe kommen.

Der Preis für ein Kilogramm Wasserstoff an H2 MOBILITY-Tankstellen beträgt für 700 Bar-Betankungen 13,85 €/kg. (Quelle: h2.live)

1 kg H2 also 13,85 Euro an der H2-Tankstelle.
——————————
22 kWh mit der eigenen PV-Anlage ca. 2,20 Euro (plus Wallbox)
22 kWh Haushaltstrom (Verivox) etwa 6,20 Euro*
22 kWh bei Tesla in der Nebenzeit ca. 7,30 Euro (Fremdmarken, plus 12,99 Euro/Monat)*
22 kWh an der Ionity-Ladesäule rund 13,00 Euro*

*Quelle: autobild.de – 21.08.2023

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