Nio: Größe des Tauschakkus nun auch hier flexibel

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Nio

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

In der Heimat China ist dies schon länger gelebte Praxis: Wer ein Elektroauto des Herstellers Nio fährt, kann sich an den Wechselstationen je nach Bedarf für den kleineren 75 kWh fassenden, den größeren 100 kWh fassenden oder seit einiger Zeit auch den 150 kWh fassenden halbfesten Akku entscheiden. Auch auf einigen europäischen Märkten inklusive Deutschland will Nio nun diese Flexibilität ermöglichen, berichtet Electrive. Allerdings ist der 150 kWh große Akku mit 1000 Kilometern Reichweite bei uns derzeit nicht verfügbar.

Bislang gibt es in Deutschland zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft den Akku samt Auto und kann die Batterie-Wechselstationen nicht nutzen. Oder man kauft nur das Elektroauto und mietet den Akku dazu. Dabei musste man sich bislang entweder auf den kleineren Akku für 169 Euro im Monat oder den größeren für 289 Euro im Monat festlegen. Künftig soll es aber zumindest monatsweise möglich sein, zwischen den beiden Akkugrößen zu wechseln. Die Buchung erfolge dabei über die Nio-App.

In China führe das Modell dazu, dass die meisten Nio-Fahrer weitestgehend mit dem kleinsten Akku unterwegs sind, je nach Bedarf aber auf den 100er- oder 150er-Akku umsteigen – entweder für eine längere Urlaubsfahrt oder weite Dienstreisen, die möglichst ohne Ladepausen vonstatten gehen sollen. Somit wird nicht permanent das Gewicht des größeren Akkus unnötigerweise herumgefahren, was den Verbrauch erhöht.

Steuerfragen noch unklar

„Mit dem flexiblen Batterie-Upgrade profitieren europäische Nio User davon, frei entscheiden zu können sowie Komfort und Sorglosigkeit in Bezug auf ihre Reichweite zu genießen – und das alles zu niedrigeren Kosten“, sagte Kajsa Ivansson Sognefur, Head of Nio Power Europe. Weiterhin wird sie zitiert: „Wir geben unseren Usern damit die Möglichkeit, die Batterie zu wählen, die am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Das ist die Zukunft der flexiblen, User-zentrierten Elektromobilität.“

Bislang hatte Nio in Deutschland von dieser Möglichkeit auch aus steuerlichen Gründen abgesehen. Denn mit Wechsel des Akkus ändert sich auch der Listenpreis eines Dienstwagens und somit der zu versteuernde geldwerte Vorteil. Wie das Problem nun konkret gelöst wurde, hat Nio offenbar bislang nicht kommuniziert. Ein monatsweise ermöglichter Wechsel zumindest für Dienstwagen deutet aber darauf hin, dass dann für diesen Monat der jeweils vom Akku abhängige Listenpreis für die Berechnungen der Steuer verwendet wird.

Quelle: Electrive – Nio ermöglicht flexiblen Batterietausch

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Groß:

Wenn man Lösungen möchte, dann findet man auch eine Lösung.
Teilweise werden aber in Deutschland die Lösungen von Problemen schon vor dem finden einer Lösung tot geredet.
Armes Deutschland.

Groß:

Was überzeugt Dich dann?
Autos welche international nicht mehr verkauft werden weil sie technisch und von der Software Rückständig sind?

Groß:

Quark ist Deine Einstellung ud deine Ablehung gegen+über anderen Technologien.
In China funktioniert dieses System problemlos.
In Deutschland ich die Bürokratie der hemdende Punktund die Eintellungen von manchen Menschen.
Es ist furchbar wie hier sachen zu Tode diskutiert werden nur weil eineige dickköpfige Fanatiker sich nicht an neue Technologien gewöhnen können.
Wo dies hinführt sieht man aktuell an den Verkaufszahlen von Mercedes-Benz in China. Viele Monate wollen die noch ohne eine einzige Neuzulassung bei ihren E-Modellen bleiben? Auch 40% Rabat reichen nicht mehr aus um die LADENHÜTER in China zu verkaufen.

Deutschland wache auf.

Philipp:

Also werden weniger gekauft, weil man nicht die Größe beim Wechseln frei wählen kann?
Steile These! Also ist das Wechseln ein Krampf und viel zu teuer, keiner braucht’s und nur wenn man die Größe frei wählen kann, ist es sinnvoll?
Frage: Würde denn Nio für nahezu jeden einen großen Akku kostenlos vorhalten, den die meisten Fahrer nur in den Sommerferien benutzen? (Was ein Witz, die Vorstellung man bekäme dann auch einen großen Akku, wenn andere ihn auch brauchen)

Und es geht nicht um die Nationalität oder Herkunft, sondern um <0,04% Relevanz. Das ist offensichtlich einfach nur IRRELEVANT!

Getränkekasten sind eine freiwillige Selbstlimitierung im Markt. Nichts hat hier der Staat eingeführt oder vorgeschrieben. Gar nichts.
Den Kuddelmuddel welche 5 verschiedenen Akkutypen allein Nio bereits in den Wechselboxen in ausreichender Stückzahl vorhalten muss, hat allein Nio zu verantworten.

S.K.:

Ganz einfach, mit größeren Akkus ändert sich das Fahrzeuggewicht im Fahrzeugschein was bisher nach Zulassung nicht erlaubt war. Wir auch immer NIO hierfür eine Lösung gefunden hat. Von der Politikseite war hier kein Intereese etwas zu bewegen, da kein deutsches, französisches oder italienisches Auto sich mit dieser Technologie sich beschäftigt. Ein Kuddelmudel habe ich auch in einem Getränkemarkt. Wieviele unterschiedliche Getränkekastenformen gibt es aktuell auf dem Markt? Ich kenne kein automatisiertes Hochregallager das dauerhaft nur eine Größe verarbeiten kann.

Philipp:

Welche Bürokratie soll das denn sein?
Stammtischbürokratie?

Unterschiedliche Akkugrößen dürfen wegen was nicht getauscht werden? Bitte näher erläutern – ich bin Ingenieur, ich vertrage hier auch Details. Dem Staat ist das erst einmal ziemlich egal, wenn sich Unternehmen selber beschränken.

Aber: 800V darf mit 400V ganz banal nicht wegen der Physik getauscht werden.

Wolfbrecht Gösebert:

“Die Bürokratie ist aktuell der Grund wieso NIO in D bzw. EU nicht auf die Verkaufszahlen kommt.”

Quark. Die Fahrzeuge sind für den, der die Anschaffungs- UND Betriebs-Kosten *selber* tragen muß, einfach nicht attraktiv genug –> v.a. zu teuer.

Außerdem verweist carnewschina.com schon jetzt auf ein sich abzeichnende “Kuddelmuddel” im NIO-Konzern: Die bisherigen NIO-Akkus seien NICHT mit denen der neuen ONVO-Serie KOMPATIBEL sind – diese können zwar an (ggf. umzurüstenden) NIO-Wechselstationen gewechselt werden, müssen dort aber EXTRA (zusätzlich!) im ohnehin begrenzten Vorrat gehalten werden.

Nach dieser Quelle sollen in den dortigen Wechselstationen also künftig 3 Typen NIO-Akkus und zwei Typen ONVO-Akkus vorrätig gehalten werden. Komplett wird der ZIRKUS dadurch, dass die künftige FIREFLY-Serie sogar eine *völlig* SEPARATE Wechsel-INFRASTRUKTUR erfordern soll! Und das ist – zumindest für mich – immer weniger überzeugend!

S.K.:

Die Bürokratie ist aktuell der Grund wieso NIO in D bzw. EU nicht auf die Verkaufszahlen kommt. In China sind schon Millionen von Tauschvorgängen durchgeführt worden. Unterschiedliche Akkugrössen nicht tauschen zu dürfen kann mann auch Protektionismus nennen. Wenn Sie eine Ahnung von der Elektrotechnik hätten würden Sie wissen welche weitere Potentiale hinter dieser Technologie stecken. Die Zeit Stammtischparolen rauszuhauen ist vorbei. Siehe Bosch, VW etc.

Philipp:

Das Problem betrifft maximal 0,044% der Fahrzeugbesitzer (sofern alle PKW Firmenwagen wären – sicher nicht – und sofern alle mit Mietakku unterwegs sind – auch sicher nicht). Sorry, der Gesetzgeber soll sich um wichtiger Dinge kümmern, als irgendwelche Exoten mit unrentablen Geschäftsmodell zu berücksichtigen.

Neuzulassungen 2023 in Deutschland:
Nio: 1263, Gesamt PKW: 2,844Mio

=> Marktanteil Nio: 0,044% und 2024 sind die Neuzulassungen bei Nio gesunken, während der Markt gestiegen ist. Nio ist noch unwichtiger als zuvor.

@Elektroauto-News:
Warum verhält sich zu Nio der Marktanteil in Neuzulassungen reziprok zum Anteil der Artikel auf Eurer Seite?

Sir Beelzebub:

„Die steuerliche Frage ist ungeklärt“
Dass ist das Thema was uns dort hin geführt hat wo wir gerade sind, wie viel Abgaben und Steuern muss man berappen und wie ist’s superkorrekt um alles nach Norm und Vorgabe zu machen!
Innovative Denker und Planer berücksichtigen solche Anreize VORAB in der Gesetzgebung! Das wäre tatsächliche „Technologieoffenheit“

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