Rivian und VW gestalten nächste Generation von E-Autos

Cover Image for Rivian und VW gestalten nächste Generation von E-Autos
Copyright ©

Volkswagen | Symbolbild – VW ID.X Performance

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Rivian und Volkswagen Group haben sich zusammengetan, um ihre Kräfte im Bereich Elektromobilität zu bündeln. Ihre neue Kooperation unter dem Namen „Rivian and Volkswagen Group Technologies“ startet am 13. November und zielt darauf ab, fortschrittliche Software- und Hardwarelösungen für die nächste Generation von Elektroautos zu entwickeln. Das Projektvolumen beträgt insgesamt bis zu 5,2 Milliarden Euro (5,8 Milliarden US-Dollar) und soll technologische Durchbrüche schneller umsetzen sowie die Entwicklungskosten reduzieren. Beide Unternehmen möchten durch die Partnerschaft die gesamte Bandbreite an Fahrzeugsegmenten abdecken, darunter auch kompakte Modelle.

Rivian and Volkswagen Group Technologies soll beide Unternehmen stärken

Das Joint Venture wird von Wassym Bensaid (Rivian) und Carsten Helbing (Volkswagen Group) geleitet. Beide betonten, dass diese Zusammenarbeit auf die Stärken ihrer jeweiligen Unternehmen aufbaut. Rivian bringt führende Expertise im Bereich Software und elektrische Architektur ein, während Volkswagen durch seine globale Reichweite und seine Plattformtechnologien überzeugt. Entwickler und Ingenieure beider Firmen werden an einem Standort in Palo Alto, Kalifornien, arbeiten. Weitere Standorte in Nordamerika und Europa befinden sich bereits in Planung.

Oliver Blume, CEO der Volkswagen Group, betonte die strategische Bedeutung dieser Kooperation: „Die Partnerschaft mit Rivian ist der nächste logische Schritt in unserer Software-Strategie. Mit ihrer Umsetzung stärken wir unsere globale Wettbewerbs- und Technologieführerschaft.“ Blume hob hervor, dass durch diese Zusammenarbeit Kunden modernste Entwicklungsprozesse, innovative technologische Ansätze und eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur geboten werden.

RJ Scaringe, Gründer und CEO von Rivian, unterstrich die Bedeutung dieser Partnerschaft für die Elektromobilität insgesamt: „Die Gründung unseres Joint Ventures mit der Volkswagen Group markiert einen bedeutenden Schritt zur Beschleunigung des globalen Übergangs zu Elektroautos. Wir freuen uns, dass unsere Technologie auch in Fahrzeugen außerhalb von Rivian integriert wird.“

Innovationen sollen beschleunigt werden

Ein wichtiges Ziel der Partnerschaft ist die Weiterentwicklung einer modularen, flexiblen Elektroarchitektur, die skalierbar ist und zahlreiche internationale Märkte und Preisklassen abdeckt. Durch regelmäßige Software-Updates soll das Kundenerlebnis kontinuierlich verbessert werden. Die geplanten Modelle sollen Funktionen wie automatisiertes Fahren sowie Over-the-Air-Updates (OTA) integrieren. Wassym Bensaid betonte die Bedeutung dieser Innovationen: „Das Ziel des Joint Ventures ist es, Innovationen zu beschleunigen, die Skalierung zu erhöhen und die Kosten für den Besitz eines E-Autos für Millionen Menschen zu senken.“

Die bisherigen Ergebnisse dieser Zusammenarbeit zeigen das Potenzial der Partnerschaft. In nur zwölf Wochen haben die Teams einen fahrbaren Prototyp entwickelt. Ein Volkswagen-Fahrzeug wurde dabei mit Rivians bewährtem Hardware-Design ausgestattet. Carsten Helbing beschrieb die anfänglichen Erfolge als vielversprechend und sagte: „Wir haben einen erfolgreichen Start hingelegt. Das schnelle Zusammenführen der Teams und Ressourcen bildet die Grundlage für unseren künftigen Erfolg.“

Volkswagen plant, bis 2027 bis zu 5,2 Milliarden Euro in das Joint Venture zu investieren. Ein erster Teilbetrag von einer Milliarde Euro wurde in Form eines wandelbaren Darlehens bereitgestellt. Bei der Gründung des Joint Ventures wird Volkswagen zusätzlich 1,17 Milliarden Euro für Lizenzen und eine 50-prozentige Beteiligung einbringen. Weitere Mittel sind an klar definierte Meilensteine geknüpft und sollen in Form von Eigenkapital, wandelbaren Darlehen und Schulden bereitgestellt werden.

Quelle: businesswire – Faster, Leaner, More Efficient: Rivian and Volkswagen Group Announce the Launch of their Joint Venture

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

E-Mobilität bewegt – auch dich?

Dann teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk. Denn jeder Beitrag bringt uns der nachhaltigen Mobilität ein Stück näher. ⚡🚗🔋🌍💚

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Läubli:

Daran habe ich auch gedacht… das kann sein, dass dies nicht lange dauern wird.

Frank2:

Vielleicht will VW ja Rivian am Ende übernehmen?

Stefan:

Ich frage mich, was man so mit rund 5 Milliarden alles machen kann, anstatt sie bei Rivian zu verbrennen. Ich meine, die Aussage “VW kann keine Software” ist Unsinn. Da fehlt es an strukturiertem Management. Ich erinnere mich an Meldungen, dass bei Carriad 6000 Ingenieure und Entwickler arbeiten (https://www.volkswagen-group.com/de/cariad-16008)
Also ich habe lange in einem kleinen Team programmiert und ich bin mir sicher, dass man mit 100-200 Entwicklern solch eine Software auf die Beine stellen kann, vorausgesetzt die Strukturen und das Management funktionieren.

Das erinnert mich an Apple, als man von 1994 bis 1997 versuchte, mit sehr vielen Entwicklern aus dem Nichts ein völlig neues Betriebssystem zu bauen, kopflos und führungslos wurde es am Ende eingestellt und Steve Jobs übernahm wieder das Ruder.

Peter:

“Außerdem ist das mal endlich jemand…NICHT…aus China.”
Ja stimmt, war bestimmt kein Platz mehr neben den anderen chin. Partnern wie XPang, SAIC, JAC, (Leapmotor)

Josef:

Hmm, VW kann keine Software…Rivian offensichtlich schon…die Elektronikplattform von VW mit 70 bis 80 Steuergeräten und einem Kabelbaum über mehrere km ist auch nicht mehr aktuell…es geht denke ich nicht nur um die Software. Es fehlt schon an Tracing und Post Mortem Analyse…geht mit dem VW Kram nur bedingt.
Rivian fehlt das Geld, dass umzusetzen…und VW muss endlich innovativ werden, sonst sie weg. Der Bürokratenapparat von VW ist viel zu träge für Innovation, also muss das von Außen kommen.
Außerdem ist das mal endlich jemand…NICHT…aus China.

Läubli:

Das ist ja gut und recht, aber kann Rivian wirklich Software? …VW kann es definitiv nicht, alleine schon gar nicht und mit Cariad auch nicht. Warum gerade mit Rivian? Rivian ist wohl viel entwicklungsstärker als VW, ja, was die Software angeht schon. Innovationen? …VW? …Rivian ja, aber was ist bis jetzt davon am Markt angekommen? Vielleicht ist das eine gute Partnerschaft, aber es darf durchaus auch angezweifelt werden – nicht? Jedoch denke ich da an andere Hintergründe, die VW bei diesem Entscheid hegt.

Frank2:

Irgendwie nicht nachvollziehbar.

Rivian ist ein Pleitekandidat – VW hat Kosten- und Kapazitätsprobleme.

Kommt mir vor als ob ein Blinder den Gehbehinderten über die Strasse führen würde?

Ähnliche Artikel

Cover Image for VW: Update für ID.3 und ID.4 kommt 2026

VW: Update für ID.3 und ID.4 kommt 2026

Michael Neißendorfer  —  

ID.3 und ID.4 von VW sollen im kommenden Jahr die neue Designsprache übernehmen, die bereits mit dem ID.2all-Konzept gezeigt wurde

Cover Image for Northvolt: Käufersuche wird zum Wettlauf mit der Zeit

Northvolt: Käufersuche wird zum Wettlauf mit der Zeit

Sebastian Henßler  —  

Northvolt steht vor einem möglichen Komplettverkauf: Eine ausländische Partei zeigt Interesse an Werk und Entwicklungszentrum in Schweden.

Cover Image for VW stoppt Produktion in Dresdner Manufaktur

VW stoppt Produktion in Dresdner Manufaktur

Sebastian Henßler  —  

Ein traditionsreicher VW-Standort steht vor dem Umbruch. Die TU Dresden verhandelt über ein Forschungszentrum, doch vieles bleibt noch ungewiss.

Cover Image for BMW: Verbrenner finanzieren die E-Mobilität

BMW: Verbrenner finanzieren die E-Mobilität

Sebastian Henßler  —  

Klaus von Moltke verteidigt den Verbrenner als wirtschaftliches Rückgrat der BMW-Strategie – trotz E-Offensive und Wandel zur iFactory in Steyr.

Cover Image for Hyundais Europa-Chef: Plug-in-Hybride sind nur Übergangslösung

Hyundais Europa-Chef: Plug-in-Hybride sind nur Übergangslösung

Daniel Krenzer  —  

Hyundai und Toyota wollen nicht beim Reichweiten-Wettrennen für Plug-in-Hybride mitmachen. Die Begründungen dafür klingen schlüssig.

Cover Image for General Motors plant Serienstart von LMR-Akkus ab 2026

General Motors plant Serienstart von LMR-Akkus ab 2026

Redaktion  —  

GM will mit eigener Zellchemie durchstarten: Die LMR-Batterie verspricht 30 Prozent mehr Energiedichte und weniger Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen.