Alfa Romeo Stelvio: Startschuss in Alfas Elektrozeitalter

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Alfa Romeo | Symbolbild

Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 3 min

Unter Carlos Tavares herrscht im Stellantis-Konzern bekanntlich ein hartes Spardiktat. Bisher hatten die italienischen Marken hier, zumindest nach außen hin, deutlich weniger zu leiden als Marken wie Jeep, Opel oder Citroën. Der italienische Charakter soll nicht nur durch die Wiederbelebung von Lancia erhalten bleiben. Die Alfa-Fans dürfen sich auf neue Modelle von Stelvio und Giulia freuen.

Die italienische Regierung steht wirtschaftlich vor großen Herausforderungen. Mit Argwohn blickt man daher auch nach Paris und Hoofddorp in die Konzernzentralen von Stellantis. Die dortig beschlossenen Kosten- und Effizienzmaßnahmen dürften ab diesem Jahr deutlich mehr auch die Marken Fiat, Alfa Romeo sowie Maserati treffen. Doch die Führung des niederländischen Stellantis Markenkonsortiums bekennt sich deutlich stärker zu Alfa Romeo, als man dies beispielsweise von Citroën oder Opel gesehen hat. Im nächsten Jahr kommt zunächst der neue Alfa Romeo Stelvio; 2026 folgt der ebenfalls überfällige Giulia – entwickelt in Italien und im Cassino-Werk 130 Kilometer südlich von Rom produziert.

Beide neuen Elektromodelle laufen als Wettbewerber von Audi A5 / Q5, BMW 3er / iX3 und Mercedes C-Klasse / GLC auf der neuen STLA-Large-Plattform vom Band, die insbesondere für die größeren Fahrzeuge des Konzerns gedacht ist. Die beiden Plattformen STLA Large und STLA Medium werden in Europa ausschließlich für die italienischen Modelle von Alfa Romeo und Lancia verwandt. Doch nicht allein die Plattform von Stelvio und Giulia ist neu; beide Mittelklassemodelle bekommen nicht nur das neue „Smart Cockpit“, sondern auch die Software-Architektur STLA Brain, die drahtlos (over-the-air) updatefähig ist. Die vollständige Integrierung in die Cloud entkoppelt Hardware- und Softwarezyklen voneinander – so sollen die Fahrzeuge länger zeitgemäß bleiben.

Hier hatte es bei beiden Modellen in der aktuellen Generation gehakt und sie waren nicht konkurrenzfähig gegenüber dem internationalen Premiumwettbewerb mit Marken wie Audi, BMW, Mercedes oder Volvo. Die neue Generation besteht neben den zentralen Informationen auf den digitalen Instrumenten aus einem gebogenen Infotainmentsystem und erstmals auch einen Head-up-Display nebst Nachtsichtgerät und digitalen Außenspiegeln. Neben Sprach- und Touchbedienung sollen sich die Fahrzeugfunktionen mit der neuen IT-Architektur unter anderem auch per Geste und Blicken bedienen lassen. In diesem Zusammenhang sollen ähnlich wie bei der Konkurrenz nicht nur Apps verfügbar sein, sondern auch Onlineshops und Bezahlfunktionen eingeführt werden. Das System von STLA Brain wird dabei Produkte und Lösungen von Amazon nutzen, die aktuell speziell für die Fahrzeuge von Alfa Romeo entwickelt werden.

Auf der neu entwickelten Plattform STLA Large lassen sich unterschiedliche Antriebssysteme realisieren und so wird der kommende Alfa Romeo Stelvio das erste elektrische Fahrzeugmodell, das die auf dieser Plattform die 800-Volt-Technologie nutzen wird. STLA Large ermöglicht mit variablen Radständen, Längen, Breiten und Bodenfreiheiten unterschiedliche Aufbauten und Fahrzeugkonzepte. Für die Stellantis-Crossover mit der italienischen Landesflagge wird es in D- und E-Segment erstmals Technologien wie hochautomatisiertes Fahren, eine aktive Wankstabilisierung oder Geländeerkennung geben. Die maximale Batteriekapazität von Alfa Romeo Stelvio, Giulia sowie später Modellen wie dem Lancia Gamma (2026) und Delta (2028) soll bei 118 kWh liegen und eine Ladeleistung von 4,5 kWh pro Minute ermöglichen.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Hiker:

Bei Euch in Deutschland vielleicht. In Italien und der Schweiz sieht das etwas anders aus. Ich will ja nicht unhöflich klingen, aber wieso haltet Ihr Euch immer für den Nabel der Welt? Nicht nur Deutschland kann Autos bauen. Nichts für ungut.

Philipp:

Wenn kaum noch Alfas rumfahren, kennt die neue Generation Alfas auch nicht mehr. Das kann ich empirisch definitiv bestätigen.
Meine 3 Kinder (alle Generation Z) kennen definitiv kein Alfa Romeo – kennen aber die meisten anderen Premiummarken, geschweige denn irgendwelche der Klassiker von Alfa oder speziell was Alfa einmal ausgemacht hat (sicher kein Stelvio).

Mr.Hu:

Woher willst du das wissen? Immer wieder faszinierend, dass Leute, die nie Kontakt zur Generation Z hatten, meinen, sie müssten ihr Hörensagen-Halbwissen im Internet kundtun. Ich mutmaße, wenn die künftigen Modelle wie der MiTo (wieder-)kommen, wird sich einiges bessern. Dass ein Alfa nie eine Massenware war, sollte man auch erwähnen.

Eduard:

Natürlich kennt Generation Z die Marke Alfa noch.
Da es Alfa geschafft, mit Giulia und Stelvio der jetzigen Generationen nochmal zwei wunderbare Fahrzeuge zu entwickeln, sind eben jene Fahrzeuge auch in vielen digitalen Medien zu sehen. ZB. Youtube und Computerspiele.
Viele können nur nichts mehr mit dem historischen Kern der Marke Anfangen, wenn Begriffe wie Busso V6, Alfa Nord oder Twinspark genannt werden. Ist aber auch völlig hinfällig.
Wenn die Marke zu 100% mit Akkuschraubermotoren ausgestattet wird, verliert sie auch einen Großteil vom Reiz.

Da passt es ganz gut, dass Alfa dann übers Stellantis Teileregal künstlich am Leben gehalten wird und sich langweiligen SUV´s widmen wird.

Durango:

Alfa hat schöne Autos gebaut von Alfa 75 bis heute.

Jedoch ist die Marke im Grunde tot. 0,2 Prozent Marktanteil in Deutschland bei einer Hand voll Händlern und Werkstätten.

Kein Marketing. Von der Generation Z weiß nicht mal mehr jemand was Alfa ist. Generation x vielleicht noch.

Noch schlimmer sieht es für Lancia aus.

Philipp:

Mannomann, immer neue Größenordnungen: “4,5 kWh pro Minute”.

Das wären einfach ausgefrückt 270kW (4,5kW*3600s/60s), aber wir Normalsterblichen können mit sowas Profanem ja nichts anfangen.

Warum schreiben die Marketingfuzzis nicht besser gleich in Pumpleistungen Bodenseen je Jahr oder in Kehrleistungen Saarland bei Fussballwms, weil ohne Tennisplatz und Olymiaschwimmbad kann sich ein heutiger Zuhörer ja gar nichts mehr vorstellen?

Kilowatt, wie banal… pah.

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